Fuhrpark-Check
Umwelthilfe kritisiert: Dienstwagen vieler deutscher Spitzenpolitiker klimaschädlich
- Aktualisiert: 19.08.2025
- 12:45 Uhr
- dpa
Die Deutsche Umwelthilfe moniert: Was den Fuhrpark angeht, nehmen viele Spitzenpolitiker:innen den Kampf gegen die Klimakrise nicht ernst. Ein konsequenter Umstieg auf sparsamere Dienstwagen bleibe aus.
Deutschlands Spitzenpolitiker:innen setzen nach Ansicht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) auch weiterhin auf zu viele klimaschädliche Dienstwagen. Nach einer Auswertung der Umwelthilfe stoßen viele ihrer Dienstwagen deutlich mehr CO₂ aus als etwa ein durchschnittliches aktuell in Deutschland zugelassenes Auto.
87 von 238 Spitzenpolitikern fahren der Umwelthilfe zufolge mit reinen Elektroautos durchs Land.
"Damit zeichnet sich trotz fortschreitender Klimakrise im Bundeskabinett auch nach dem Regierungswechsel kein konsequenter Umstieg auf sparsame Dienstwagen ab", teilte die Umwelthilfe mit. Auf Bundesebene inklusive der Staatssekretär:innen sei der Anteil an rein batterieelektrischen Dienstwagen im Vergleich zum Vorjahr von 50 auf 57 Prozent leicht gestiegen.
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Vier Bundesminister mit reinen Elektroautos unterwegs
Die Zahlen der Umwelthilfe sind nur bedingt mit anderen Statistiken vergleichbar. Die DUH geht für ihre Rangliste beispielsweise davon aus, dass Plug-in-Hybride nur im Verbrennermodus genutzt werden. Laut Studien trifft das zwar oft zu - ob die Spitzenpolitiker:innen und ihr Fuhrparkmanagement aber auch tatsächlich so vorgehen, ist offen. Zudem ist für jede:n Spitzenpolitiker:in nur ein Fahrzeug aufgelistet, vielen stehen aber mehrere Autos zur Verfügung.
Von den elf Bundesminister:innen in der Auswertung nutzen laut DUH vier reine Elektroautos (Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan, Bildungsministerin Karin Prien, Umweltminister Carsten Schneider und Digitalminister Karsten Wildberger). Sieben setzen auf Plug-in-Hybride (Wirtschaftsministerin Katherina Reiche, Landwirtschaftsminister Alois Rainer, Bauministerin Verena Hubertz, Verkehrsminister Patrick Schnieder, Justizministerin Stefanie Hubig, Forschungsministerin Dorothee Bär, Arbeitsministerin Bärbel Bas).
Nur ein Ministerpräsident mit Elektroauto aufgelistet
Die Wagen von Kanzler Friedrich Merz (CDU) und einigen anderen Bundesministern wurden wie bereits in den vergangenen Jahren wegen ihrer schweren Panzerung nicht gewertet.
Von den 16 Regierungschefs der Länder fährt laut DUH nur Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ein Elektroauto. Im vergangenen Jahr wurde auch Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher mit einem Elektroauto aufgeführt, dieses Mal steht er mit einem Plug-in-Hybrid in der Liste.