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Viertes deutsches Handynetz

Startschuss: 1&1 nimmt Mobilfunk-Netz in Betrieb

  • Veröffentlicht: 08.12.2023
  • 10:49 Uhr
  • Stefan Kendzia
Das vierte deutsche Handynetz: 1&1 nimmt zunächst im Miniformat sein eigenes Mobilfunknetz in Betrieb: Mit 60 Antennenstandorten geht es an den Start.
Das vierte deutsche Handynetz: 1&1 nimmt zunächst im Miniformat sein eigenes Mobilfunknetz in Betrieb: Mit 60 Antennenstandorten geht es an den Start.© Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Bei den deutschen Handynetzen tut sich was: Als vierter Anbieter von Mobilfunknetzen in Deutschland nimmt jetzt der börsennotierte Internetanbieter 1&1 sein eigenes Netz in Betrieb. Nach deutlicher Verzögerung. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der börsennotierte Internetanbieter 1&1 nimmt sein eigenes Mobilfunknetz in Betrieb.

  • Der Start fällt eher klein aus: Mit lediglich 60 Antennenstandorten geht 1&1 ans Netz, Anfang 2024 sollen es 200 sein.

  • Mit einem neuen Mobilfunkanbieter soll es in Deutschland mehr Auswahl, steigende Netzqualität und attraktive Preise geben.

Bereits für Sommer wurde der Handynetz-Start von 1&1 erwartet - jetzt ist es endlich so weit: Der Internetanbieter aus Montabaur nimmt sein eigenes Mobilfunknetz in Betrieb - zunächst aber nur im Mini-Format. 

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Zu den Platzhirschen kommt ein neuer Mobilfunk-Anbieter dazu

Ein neues Handynetz für Deutschland - ist das wirklich notwendig? Der börsennotierte Internetanbieter 1&1, der bisher lediglich als virtueller Handynetzbetreiber tätig war und für das eigene Geschäft Kapazitäten der Konkurrenz (vor allem O2) angemietet hatte, will nun mit diesem Schritt und den 2019 ersteigerten Frequenznutzungsrechten für rund 1,1 Milliarden Euro den drei etablierten Platzhirschen und Handynetzbetreibern Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland (O2) auf Augenhöhe begegnen.

Bis es allerdings so weit ist, dauert das wohl noch. Denn der Start ist eher eine kleine Veranstaltung: Mit 60 Antennenstandorten geht es laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) los, Anfang 2024 sollen 200 aktiviert sein. Zunächst kann das 1&1-Netz in Städten wie Montabaur, Düsseldorf und Frankfurt genutzt werden. Zum Vergleich: O2 hat bundesweit mehr als 28.000 Standorte.

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Bisheriger Netzausbau von 1&1 war eher schleppend

Dass der bisherige Netzausbau eher schleppend verlief, begründete 1&1 mit Lieferschwierigkeiten von Ausbaupartner:innen. Wegen der Verzögerung droht der Firma allerdings ein Bußgeld durch die Bundesnetzagentur. Der Ausbau soll aber deutlich an Fahrt gewinnen. Laut Auflagen der Bundesnetzagentur müssen die Antennen des Unternehmens bis Ende 2025 mindestens 25 Prozent der deutschen Haushalte erreichen, bis Ende 2030 mindestens 50 Prozent. Die restlichen Haushalte sollen ihr Netz durch Roaming erhalten.

Aktuelle 1&1-Kund:innen müssen sich zunächst keine Gedanken machen: Es bleibt alles, wie es ist. Denn mit dem Netzstart haben zwar Neukund:innen Zugriff auf die Antennen, der Bestand an den rund 12 Millionen Vertragskund:innen wird hingegen erst schrittweise bis Ende 2025 auf das neue Netz umgebucht. Auch wenn man meint, mit 1&1 zu telefonieren - es handelt sich aber hauptsächlich um O2 und künftig auch viel Vodafone.

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Verkehrsminister und Verbraucherschützer sehen Start positiv

Verkehrsminister Wissing freut sich über den Handynetzstart von 1&1. "Für die Verbraucher und Unternehmen ist der Markteintritt eines vierten Netzbetreibers eine sehr gute Nachricht", sagt er. "Das bedeutet: mehr Auswahl, steigende Netzqualität und attraktive Preise." Er erwarte, dass der Ausbau der Mobilfunknetze einen zusätzlichen Schub erhalte.

Ähnliche Reaktionen kommen von den Verbraucherschützer:innen: "Die bestehenden Netze der drei Anbieter werden zwar stetig verbessert und leistungsfähiger, trotzdem sehen sich Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin Funklöchern und neuerdings auch leicht steigenden Preisen einiger Anbieter ausgesetzt", sagt Felix Flosbach von der Verbraucherzentrale NRW. "Der Start eines weiteren Netzes kann hier zu neuem Wettbewerb in einem etablierten Markt führen, der in besseren Netzen und günstigeren Preisen für die Verbraucherinnen und Verbraucher münden kann."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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