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Tiergartenmörder gegen Kreml-Kritiker

Stoppte er Gefangenenaustausch? Nawalny-Team macht Putin schwere Vorwürfe

  • Veröffentlicht: 26.02.2024
  • 15:42 Uhr
  • Lara Teichmanis
Der Anwalt Ilja Nowikow verteidigte unter anderem den russischen Oppositionspolitiker Alexej Nawalny (Bild).
Der Anwalt Ilja Nowikow verteidigte unter anderem den russischen Oppositionspolitiker Alexej Nawalny (Bild).© Alexander Zemlianichenko/AP/dpa

Laut Informationen von Nawalnys Team stand ein Gefangenenaustausch zwischen Deutschland und Russland kurz bevor. Offenbar hätte der Kreml-Kritiker im Austausch mit dem sogenannten Tiergartenmörder von Berlin frei kommen können.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach Angaben aus Nawalnys Team hätte der Kreml-Kritiker in einem Gefangenenaustausch frei kommen können.

  • Die Bundesregierung äußert sich nicht zu den Plänen.

  • Maria Pewtschich, politische Direktorin des Nawalny-Fonds, wirft Putin gezielten Mord an Alexej Nawalny vor.

Der im russischen Straflager ums Leben gekommene Kremlgegner Alexej Nawalny hätte Angaben seines Teams zufolge gegen den in Deutschland inhaftierten Tiergartenmörder ausgetauscht werden können.

"Nawalny sollte in den nächsten Tagen freikommen, weil wir eine Entscheidung zu seinem Austausch erreicht hatten", sagte die politische Direktorin des Nawalny-Fonds für die Bekämpfung der Korruption, Maria Pewtschich, am Montag (26. Februar) in einem auf Youtube veröffentlichten Video.

Im Video: Mithäftling von Nawalny berichtet von "unfassbarem Wahnsinn"

Mithäftling von Nawalny berichtet von "unfassbarem Wahnsinn"

Austausch gegen Tiergartenmörder

Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, sei Anfang Februar Kremlchef Wladimir Putin ein Angebot unterbreitet worden, wonach der im Dezember 2021 in Deutschland verurteilte Tiergartenmörder Wadim K. an Russland übergeben hätte werden können - im Austausch gegen Nawalny und zwei US-Amerikaner.

Wer genau an der Ausarbeitung dieser vermeintlichen Austauschpläne beteiligt gewesen sein soll und wie konkret sie waren, sagte Pewtschich nicht.

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Bundesregierung schweigt

Von der Bundesregierung gab es auf Fragen keine weiteren Auskünfte. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte am Rande einer Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf auf die entsprechende Frage einer Journalistin, sie kommentiere die Vorgänge nicht.

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Harsche Vorwürfe gegen Putin

Pewtschich warf Putin vor, daraufhin persönlich die Tötung Nawalnys angeordnet zu haben. Er habe Nawalny um keinen Preis freigeben wollen. Er habe erkannt, dass der Westen bereit sei, Wadim K. auszutauschen und dann entschieden, Nawalny als Tauschobjekt loszuwerden, vermutet Pewtschich. "Das ist das absolut unlogische, irrationale Verhalten eines verrückten Mafiosis", sagte sie.

Das ist das absolut unlogische, irrationale Verhalten eines verrückten Mafiosis.

Maria Pewtschich

Wadim K. hat 2019 in Berlin einen Exil-Tschetschenen ermordet. K. soll den Mord im Auftrag staatlicher russischer Stellen verübt haben. Immer wieder war spekuliert worden, dass Putin ihn im Zuge eines Gefangenenaustauschs freibekommen wollte. Zuletzt hatte er dies in einem Interview mit dem US-Talkmaster Tucker Carlson quasi bestätigt.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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