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Nicht nur Warenhäusern droht das Aus

Studie: Jedes dritte Einkaufszentrum pleitegefährdet

  • Aktualisiert: 27.01.2023
  • 17:25 Uhr
  • Lena Glöckner
Der Eingang zum Shopping-Center am Limbecker Platz in Essen (Symbolbild).
Der Eingang zum Shopping-Center am Limbecker Platz in Essen (Symbolbild).© REUTERS

Rund ein Drittel der Shopping-Center in der Bundesrepublik gilt als nicht mehr zukunftsfähig. Laut einer Studie gehen die Malls an den Bedürfnissen der Kunden vorbei. Nur zwei Maßnahmen könnten die Einrichtungen vor dem Aus retten.

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Früher waren Shopping-Center florierende Plätze des Zusammentreffens. Spätestens seit der Corona-Pandemie hat die Situation sich geändert. Die Lage ist mancherorts sogar so dramatisch, dass Betreiber laut einer aktuellen PwC-Studie jedes dritte Center in der aktuellen Form nicht für zukunftsfähig halten. Bei Centern, deren Fläche überwiegend von Einzelhändlern genutzt wird, sind es sogar mehr als 60 Prozent.

Im Video: Galeria - diese 46 Filialen stehen vor der Rettung.

Die durchschnittliche Leerstandsquote bei Einkaufszentren liegt laut PwC bei mehr als elf Prozent. Das sei ein Wert, der doppelt so hoch ist wie der anderer Assetklassen. Zudem seien die Spitzenrenditen mit rund fünf Prozent im Vergleich zu anderen Immobiliensegmenten sehr hoch. Dies liege vor allem am großen Fluktuationsrisiko bei Einzelhandelsmietern.

Umnutzung und Repositionierung als Rettungsmaßnahmen

Die befragten Betreiber schätzen 34 Prozent der bestehenden Shopping-Center als nicht mehr zukunftsfähig ein. Wobei Innenstadtlagen einen Fortbestand deutlicher begünstigen als Stadtrand- und Umlandlagen. Für schlecht dastehende Shopping-Center sehen die Studienautor:innen zwei Lösungsansätze. Der von den Betreibern bevorzugte Ansatz sei eine Repositionierung, bei der das "Shopping-Center hinsichtlich eines ausgewogenen Angebotsmix an Shops und Unterhaltungsmöglichkeiten analysiert und optimiert" werde. Hier sei mit kleineren Umbau- und größeren Marketingmaßnahmen zu rechnen. 

Die Umnutzung wird als letztes Hilfsmittel angesehen. Hier würden nicht nur vereinzelt Flächen angepasst, sondern ein großer Anteil des Centers für eine andere Nutzungsart umgewandelt. Eine Umnutzung bedeutet für ein Einkaufscenter größere und kostenaufwändigere Umbaumaßnahmen. Anschließend könnten frei stehende Flächen oder auch das ganze Einkaufszentrum alternativen Nutzungsarten zugeführt werden. Etwa fürs Wohnen oder als Arztpraxen und Büros. Laut Autor:innen hätten sich solche Mixed-Use-Konzepte in den vergangenen Jahren bewährt.

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