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Seit 16 Jahren vermisst

Taucher und Spürhunde im Einsatz: Neue Suche nach Maddie McCann hat begonnen

  • Veröffentlicht: 23.05.2023
  • 17:17 Uhr
  • Anne Funk

In Portugal hat die erneute Suche nach Maddie McCann begonnen. Am Ufer Arade-Stausee durchkämmen Einsatzkräfte das gesamte Gebiet, Taucher nehmen das Gewässer unter die Lupe.

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Wird die quälende Ungewissheit über den Verbleib von Maddie McCann bald ein Ende haben? Die Hoffnung keimt zumindest gerade wieder auf, nachdem im Süden Portugals auf Bitten des Bundeskriminalamtes (BKA) eine neue Suchaktion initiiert wurde. 

Seit Dienstag (23. Mai) sind laut Medienberichten sowohl portugiesische als auch deutsche und britische Beamt:innen vor Ort am Arade-Stausee im Einsatz. Schon am Vortag war der See weiträumig abgeriegelt worden, TV-Teams durften nur von Weitem filmen.

Dutzende Spezialisten und Fahrzeuge seien an dem Einsatz beteiligt, große blaue Zelte dienten als Koordinationszentren. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie die Einsatzkräfte den Uferbereich des Gewässers durchkämmten, auch Spürhunde wurden eingesetzt. Taucher seien mit einem Schlauchboot hinaus auf den See gefahren. 

Polizisten suchen im Rahmen der Ermittlungen zum Verschwinden von Madeleine McCann am Ufer des Arade-Stausees.
Polizisten suchen im Rahmen der Ermittlungen zum Verschwinden von Madeleine McCann am Ufer des Arade-Stausees.© Yui Mok/PA Wire/dpa

Warum genau die Suche nun wieder aufgenommen wurde, dazu machten die Behörden keine konkreten Angaben. Die Aktion beruhe auf "Entwicklungen in jüngster Zeit", erklärte Hans Christian Wolters, Sprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig, die in dem Fall gegen einen vorbestraften Deutschen wegen Mordverdachts ermittelt. Er könne auch noch keine Auskunft dazu geben, ob nach dem Ende der Aktion über mögliche Ergebnisse informiert werde. 

Polizei hält sich bedeckt

Von der portugiesischen Polizei gab es ebenfalls keine näheren Informationen. "Über den Ausgang des Verfahrens wird zu gegebener Zeit informiert", hieß es in einer kurzen Stellungnahme. Auch der deutsche Anwalt des Verdächtigen, der wegen eines anderen Verbrechens in Deutschland eine mehrjährige Haftstrafe verbüßt, wollte die Entwicklungen nicht kommentieren. Portugiesische Medien gingen davon aus, dass bei den Ermittlungen in Deutschland neue Hinweise aufgetaucht sein könnten.

Die Polizei errichtete Zelte und Absperrungen in dem Gebiet, in dem die Dreijährige zuletzt lebend gesehen wurde.
Die Polizei errichtete Zelte und Absperrungen in dem Gebiet, in dem die Dreijährige zuletzt lebend gesehen wurde. © Joao Matos/AP

Im Sommer 2020 war bekannt geworden, dass es einen deutschen Mordverdächtigen gebe: Christian B. soll Maddie entführt und umgebracht haben, so die Ermittelnden. Dafür gebe es zwar viele Hinweise, allerdings sei die Beweiskette nicht geschlossen, so die Staatsanwaltschaft, es gelte der Grundsatz der Unschuldsvermutung. 

Vor drei Jahren fand die letzte große Suchaktion nach Maddie McCann, die 2007 aus einem Ferienappartement in Portugal verschwunden war, statt. Auch damals wurde mithilfe von Tauchern gesucht, unter anderem in drei seit längerem stillgelegten Brunnen in Vila do Bispo - doch ohne Erfolg.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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