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Ukraine-krieg

Ukraine befürchtet neue Angriffe in Neujahrsnacht

  • Aktualisiert: 27.12.2022
  • 16:59 Uhr
  • Clarissa Yigit

Rund neun Millionen ukrainische Haushalte müssen aktuell ohne Strom auskommen, Selenskyj warnte vor neuen Angriffen. Zeitgleich warf der russische Außenminister Sergej Lawrow der Ukraine vor, "die NATO tiefer in den Krieg hineinziehen zu wollen". 

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Das Wichtigste in Kürze

  • In der Ukraine sind derzeit Millionen Haushalte ohne Strom.

  • Der ukrainische Energieminister sowie Präsident Selenskyj befürchten neue Angriffe in der Neujahrsnacht.

  • Derweil erklärte der russische Außenminister Sergej Lawrow, er vermute, der Westen plane eine Eliminierung Putins.

Seit Wochen greift das russische Militär das ukrainische Energienetz mit Marschflugkörpern, Raketen und sogenannten Kamikaze-Drohnen an. So befinden sich auch aktuell rund neun Millionen Haushalte in der Ukraine ohne Strom. Mit Hochdruck versucht das Land, die Stromversorgung zu reparieren. In seiner Videoansprache am Montagabend (26. Dezember) erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, dass es noch viele Defizite gebe. "Aber die Anzahl und Dauer der Stromausfälle nimmt stetig ab."

Russische Angriffe an Silvester erwartet

Der ukrainische Energieminister Herman Galuschtschenko befürchtet derweil, dass ein russischer Großangriff mit Raketen und Marschflugkörpern in der Nacht zu Neujahr das Land treffen könne. "Die Russen haben sich von Angriffen gegen unser Energienetz nicht losgesagt", erklärt er im ukrainischen Fernsehen. "Und da sie sich an bestimmten Daten orientieren, dürfte Neujahr eines dieser Daten sein, an denen sie versuchen werden, unser Energienetz zu beschädigen." Auch Selenskyj erwartet Angriffe an Silvester: "Die Luftabwehr bereitet sich vor, der Staat bereitet sich vor, und alle müssen sich vorbereiten."

Zeitgleich berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf die Staatsagentur Tass, dass der russische Außenminister Sergej Lawrow der Ukraine am Montag ein Ultimatum stellte. Demnach sollen Moskaus Vorschläge erfüllt werden sowie die von Russland kontrollierten Territorien übergeben werden. Werden diese Forderungen nicht erfüllt, werde die russische Armee "die Angelegenheit entscheiden", heißt es weiter.

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Lawrow wirft Westen vor, Putin umbringen zu wollen

Zudem kritisierte der russische Außenminister den Westen im Interview dafür, ständig zu spekulieren, dass Russland kurz davor stehe, Atomwaffen gegen die Ukraine einzusetzen. "Wir sprechen hier über ganz andere Angelegenheiten - der politische Kurs des Westens, der auf die totale Zurückhaltung Russlands abzielt, ist extrem gefährlich. Er birgt Risiken eines direkten bewaffneten Zusammenstoßes der Atommächte", so Lawrows Einschätzung.

Er behauptete zudem, der Westen beabsichtige, Putin umbringen zu wollen. "Dort drohten einige 'ungenannte Beamte' aus dem Pentagon tatsächlich damit, dem Kreml einen 'Enthauptungsschlag' zu versetzen - tatsächlich sprechen wir von der Androhung der physischen Eliminierung des russischen Staatsoberhauptes", wird er zitiert. "Das (Kiewer) Regime versuche, die Amerikaner und andere NATO-Mitglieder tiefer "in den Strudel des Konflikts zu ziehen". Die Hoffnung der Ukraine dabei, laut Lawrow: einen überstürzten Zusammenstoß mit der russischen Armee unvermeidlich zu machen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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