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Druck auf Deutschland wächst

Ukraine-Krieg: Briten und Polen wollen Kampfpanzer liefern

  • Aktualisiert: 10.01.2023
  • 18:53 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Die Ukraine könnte im Abwehrkampf gegen Russland nun doch die lang ersehnten Kampfpanzer bekommen: Polen und Großbritannien erwägen die Lieferung des schweren Militärgeräts an Kiew. Das würde auch den Druck auf die Regierung von Kanzler Scholz erhöhen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Polen und Briten wollen der Ukraine Kampfpanzer liefern.

  • Im Abwehrkampf gegen Russland sollen Panzer vom Typ Challenger 2 und Leopard 2 Kiew helfen.

  • Der Druck auf Deutschland, ebenfalls Kampfpanzer zu liefern, wächst.

Sie wären ein wichtiger Faktor im Krieg gegen Russland und werden von der Ukraine seit langem gefordert: Kampfpanzer. Jetzt kommt Bewegung in die Sache. Briten und Polen erwägen die Lieferung von schwerem Gerät an Kiew. Die Debatte erhöht den Druck auf die Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). 

Briten wollen Kampfpanzer liefern

Großbritannien könnte bis zu zehn Panzer vom Typ Challenger 2 zur Abwehr der russischen Angriffe an die Ukraine geben, berichtete der TV-Sender Sky News am Montag (9. Dezember) unter Berufung auf eigene Informationen. Demnach liefen entsprechende Diskussionen bereits seit Wochen. Ein solcher Schritt würde auch andere Staaten ermutigen, Kampfpanzer zu liefern, zitierte Sky News eine "ukrainische Quelle". "Deutschland zuallererst mit seinen Leopard-Panzern... und den Vereinigten Staaten mit den Abrams-Panzern", hieß es.

Ebenfalls unter Berufung auf eigene Informationen schrieb der "Spiegel", im Kreis der westlichen Ukraine-Unterstützer habe London die mögliche Lieferung von gut einem Dutzend Systemen vom Typ Challenger 2 bereits "unverbindlich angekündigt". Offiziell aber werde die Entscheidung wohl erst bei einem weiteren Treffen der sogenannten Ramstein-Gruppe am 20. Januar auf der gleichnamigen US-Militärbasis in Rheinland-Pfalz präsentiert werden.

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Auch Polen erhöht Druck auf Berlin

Auch Polen erwägt die Lieferung schwerer Panzer, will sich aber mit seinen Partnerstaaten abstimmen. "Natürlich könnten wir theoretisch auch einzeln handeln, aber hier brauchen wir eine breitere Nato-Zusammenarbeit, weil wir auch unsere Verteidigungsfähigkeit aufrechterhalten müssen", sagte Vize-Außenminister Pawel Jablonski dem polnischen öffentlich-rechtlichen Radio. Jakub Kumoch, Sicherheitsberater von Präsident Andrzej Duda, sagte dem Sender Radio Zet: "Die Sache ist im Fluss." Allein werde sein Land nichts unternehmen.

Die Ukraine fordert seit langem die Lieferung westlicher Kampfpanzer, vor allem des deutschen Leopard 2. Nach der Entscheidung der Bundesregierung, etwa 40 Schützenpanzer vom Typ Marder an die Ukraine zu liefern, wird auch in Deutschland weiterhin über die mögliche Lieferung von Kampfpanzern debattiert.

Scholz verteidigt seinen Waffen-Kurs

Trotz der jüngsten Entwicklungen will die Bundesregierung aber an ihrem bisherigen Kurs festhalten. Regierungssprecher Steffen Hebestreit betonte, dass es in Deutschland zunächst keinen Kurswechsel bei den Kampfpanzern gibt. "Die Bundesregierung hat zum jetzigen Zeitpunkt kein Bestreben, ihrerseits Leopard-2-Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern. Wir haben gerade eine sehr weitreichende Entscheidung getroffen, in enger Absprache mit unseren amerikanischen und französischen Freunden jetzt Schützenpanzer zu liefern", sagte er am Montag.

Auch Scholz selbst verteidigte seinen Kurs bei den Waffenlieferungen in die Ukraine. Bei einer Wahlkampfveranstaltung der Berliner SPD trat er am Montag Vorwürfen entgegen, er gehe dabei zu zögerlich vor. "Deutschland ist ganz weit vorne bei der Unterstützung der Ukraine", sagte Scholz. Das gelte nicht nur für finanzielle und humanitäre Hilfe, sondern auch für Waffenlieferungen. Er werde dabei weiterhin verantwortungsvoll vorgehen, betonte er.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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