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YouGov

Umfrage: Soll sich Deutschland um gutes Russland-Verhältnis bemühen? 

  • Aktualisiert: 25.07.2023
  • 11:53 Uhr
  • Stefan Kendzia
Sollte sich die Bundesregierung, aus welchem Grund auch immer, mit dem Kreml gut stellen? Jeder zweite Deutsche sagt dazu Nein.
Sollte sich die Bundesregierung, aus welchem Grund auch immer, mit dem Kreml gut stellen? Jeder zweite Deutsche sagt dazu Nein. © Hannah Wagner/dpa

Sollte man sich um ein gutes Verhältnis mit einem Aggressor bemühen, wenn dieser keinerlei Anzeichen von Gesprächsbereitschaft zeigt? Wenn es sich um Russland handelt, dann ist zumindest in Deutschland jeder Zweite dagegen, wie eine repräsentative Umfrage von YouGov zeigt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellte das Meinungsforschungsinstituts YouGov eine repräsentative Umfrage.

  • Die zentrale Frage dabei war, ob sich die Bundesregierung - aus welchem Grund auch immer - mit Russland gut stellen solle.

  • Jeder zweite Deutsche sagt dazu Nein - eine deutliche Mehrheit sieht in Russland heute eine Bedrohung.

Das Zauberwort "Appeasement-Politik" führt trotz bester Absichten nicht immer zum gewünschten Ziel: Frieden. Leider hat die Geschichte öfter schon bewiesen, dass das genaue Gegenteil mit einer Politik der Zugeständnisse, der Zurückhaltung, der Beschwichtigung und des Entgegenkommens erreicht wird. Erst recht, wenn es sich um diplomatische Gesprächsversuche mit dem russischen Diktator Putin dreht. 

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Ostdeutschland wünscht eher ein gutes Verhältnis zu Russland

Im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellte das Meinungsforschungsinstituts YouGov eine repräsentative Umfrage. In der Frage "Russland ist ein Land, mit dem sich die Bundesregierung besser gut stellen sollte" stimmten dieser Aussage lediglich 37 Prozent der Befragten zu. Jede:r zweite Teilnehmer:in der Umfrage äußerte sich dazu ablehnend - auffallend, dass die Zustimmung in den neuen Bundesländern deutlich höher lag als bei den Wahlberechtigten im Westen.

Allerdings: Dieses Ergebnis ist nicht als Zustimmung zum Kurs Putins verstanden werden darf. Die deutlich erhöhte Zustimmung einer Annäherung an Putin lässt sich durch die Geschichte der ehemaligen DDR erklären: Denn im Ost-Teil Deutschlands gibt es laut Umfrage mehr Menschen, die Russland als Bedrohung für Deutschland empfinden, als Menschen, die das nicht so sehen. Es ist also eher das Gefühl der Angst und viel weniger das Verständnis für Putin, dass sich Deutschland um ein gutes Verhältnis bemühen solle.

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Russland stellt für Deutschland eine Bedrohung dar

Laut YouGov konnte festgestellt werden, dass der Anteil derjenigen, die meinen, die Bundesregierung solle sich mit Russland gut stellen, unter den AfD Wählern am größten sei. Mit großem Abstand folgten dieser Meinung Wähler der Linken oder der FDP.

Dass Russland für Deutschland eine Bedrohung darstelle, ist bei 63 Prozent der Wahlberechtigten der Fall. 30 Prozent der Deutschen stimmen dieser Aussage eher oder überhaupt nicht zu. Lediglich acht Prozent äußerten sich hierzu unschlüssig oder machten keine Angaben. Ob Russland für Deutschland ein "potenzieller Partner" sei, können nur 28 Prozent der Bundesbürger zustimmen. 62 Prozent der Deutschen lehnen diese Einschätzung ab.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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