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Kanzlerbruder

Uniklinik-Chef Jens Scholz hält Klinikschließungen für alternativlos

  • Aktualisiert: 05.01.2023
  • 16:15 Uhr
  • Lena Glöckner

Jens Scholz hält Klinikschließungen für alternativlos. In der Debatte über die von Karl Lauterbach geplante Krankenhausreform drängt er zur Eile.

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Der Vorstandschef des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Jens Scholz, hat sich für eine deutliche Reduzierung der Klinik-Standorte ausgesprochen. Der Bruder von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland", bei der jüngsten Reform der Notfallversorgung seien 600 der insgesamt 1.900 Kliniken ausgeschlossen worden, weil sie nicht über die entsprechende Ausstattung verfügten. Dennoch habe sich die Versorgung der Bevölkerung nicht verschlechtert. Zu Klinikschließungen gebe es schon wegen der bestehenden großen Personalprobleme "keine Alternative".

Für problematisch hält Scholz hingegen die drohenden Insolvenzen von Kliniken wegen finanzieller Engpässe: "Dabei gehen uns möglicherweise Kliniken verloren, die wir eigentlich brauchen."

Lauterbach berät über Krankenhausreform

Die Vizepräsidentin des Sozialverbands Deutschland (SoVD), Ursula Engelen-Kefer, forderte ein Ende der jahrzehntelangen "Ökonomisierung" des Gesundheitssystems. "Die dramatischen Folgen des Kostendrucks sind Personalnotstand und eine sinkende Versorgungsqualität", sagte sie in einer Mitteilung. Notwendig sei nun auch mehr interdisziplinäre sowie vernetzte ambulante und stationäre Gesundheitsversorgung.

Karl Lauterbach sowie die Gesundheitsminister der Länder und die Gesundheitspolitiker der Koalitionsfraktionen beraten an diesem Donnerstag (5. Januar) über die geplante große Krankenhausreform. Bei der Schaltkonferenz geht es um die konkrete Umsetzung von Vorschlägen einer Expertenkommission zur künftigen Klinikstruktur in Deutschland und zur Finanzierung der rund 1.900 Krankenhäuser. 

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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