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Starker Rückenwind

US-Wahlkampf: Harris sichert sich mehr Spenden als Trump

  • Aktualisiert: 09.09.2024
  • 17:22 Uhr
  • Oliwia Kowalak
Die Demokratin und Vize-Präsidentin Kamala Harris sammelte im August Spenden im Wert von 361 Millionen US-Dollar ein. 
Die Demokratin und Vize-Präsidentin Kamala Harris sammelte im August Spenden im Wert von 361 Millionen US-Dollar ein. © AP

Die Präsidentschaftskandidatin der Demokratin für die US-Wahl im November, Kamala Harris, sammelte im August Spendengelder im Wert von 361 Millionen US-Dollar ein. Damit nimmt sie das Dreifache ihres Opponenten und Ex-US-Präsidenten Donald Trump ein.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Wahlkampfteam der Vize-Präsidentin Kamala Harris verbucht für den Monat August eine dreimal so hohe Spendensumme wie der Republikaner Donald Trump.

  • Wie das Wahlkampfteam mitteilt, wurden 361 Millionen US-Dollar gesammelt,  bei Trump dagegen lediglich 130 Millionen US-Dollar.

  • Die Spenderdaten zeigen, dass besonders Frauen, aber auch als Republikaner registrierte Spender, an Team Harris gespendet haben.

Präsidentschaftskandidatin der USA, Kamala Harris, bricht weiterhin alle Spendenrekorde. Wie die "Washington Post" am 6. September berichtet, konnte die Kampagne der US-Vize-Präsidentin für ihren Wahlkampf gegen den Republikaner Donald Trump im August dreimal so viele Spenden einsammeln, wie ihr Opponent.

Die Harris-Kampagne beziffert die gespendete Summe auf 361 Millionen US-Dollar. Dies sei ein klarer finanzieller Vorteil zwei Monate vor dem Wahltag, so ihre Wahlkampagne. Die Ergebnisse müssten jedoch in Relation zum Umfang ihrer Kampagne betrachtet werden. Das Team von Donald Trump erreichte hingegen 130 Millionen US-Dollar aus Spenden. Die Zahlen können erst überprüft werden, wenn die Finanzberichte im Laufe dieses Monats eingereicht werden.

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Kamala Harris bricht Rekorde

Zuvor schon knackte die Bewerberin für das Präsidentschaftsamt der USA einen nie aufgestellten Einnahmerekord. Nach vier Wochen kamen mehr als eine halbe Milliarde US-Dollar zusammen, wie das Harris-Team Ende August mitteilte. Seit der Übernahme der Kampagne am 21. Juli vom amtierenden Präsidenten Joe Biden seien demnach mehr als 615 Millionen US-Dollar zusammengekommen.

"Was wir im Moment haben, ist die Art von Begeisterung auf der Basis, die man mit Geld nicht kaufen kann", kommentiert der stellvertretende Wahlkampfleiter Rob Flaherty. Er begründet die erfolgreichen Ergebnisse mitunter auch mit der Wahl des Gouverneurs von Minnesota, Tim Walz. Der Umfang des Harris-Wahlkampfes wuchs mittlerweile auf rund 2.000 Mitarbeiter an, darunter auch Hunderttausende Freiwillige. Das Geld wird daher benötigt, um den Wahlkampf zu beenden. "Es verschafft uns einen wirklich bedeutenden finanziellen Vorteil, aber dieser finanzielle Vorteil ist ein wenig trügerisch, weil das ganze Geld für die Dinge verwendet wird, die wir tun müssen, um zu gewinnen."

Im vergangenen Monat erhielt das Team von Kamala Harris Geld von fast drei Millionen Spendern. 1,3 Millionen von ihnen spendeten in diesem Zyklus zum ersten Mal. 3 von 4 dieser Spender hätten nicht an Bidens Kampagne im Wahlkampf 2020 gespendet. 

Im Video: US-Wahlkampf - Putin unterstützt offenbar Harris

Spendendaten: Frauen lieben Harris - Republikaner kehren Trump den Rücken zu

Wie die Kampagne der Vize-Präsidentin mitteilt, seien 60 Prozent der Spenden im August von Frauen gekommen. Eine Reuters/Ipsos-Umfrage von Ende Juli zeigte, dass Harris einen erheblichen Teil der weiblichen Wählerschaft für sich gewinnt und sich damit einen deutlichen Vorsprung vor dem Ex-Präsidenten Donald Trump verschafft. So gaben der Umfrage zufolge 45 Prozent der Befragten an, für Kamala Harris zu stimmen, 41 Prozent für Trump. Daten der Erhebung zeigen, dass vor allem Frauen und Wähler:innen mit hispanischen Ursprungs die Präsidentschaftskandidatin unterstützen. So würden 49 Prozent dieser Wählergruppe für die Demokratin stimmen, 36 Prozent hingegen für den Republikaner.

Zudem gab die das Harris-Wahlkampfteam bekannt, dass sich unter den Spendern ein Fünftel registrierte Republikaner oder Unabhängige befanden. Zuletzt erhoben sich verstärkt Stimmen gegen den republikanischen Ex-Präsidenten Trump aus dem eigenen Lager. So sollen 238 teils hochrangige Parteigänger Trump die Unterstützung versagt haben. Am Montag teilten sie dies in einem offenen Brief mit und warnten zugleich die US-Bevölkerung vor einem Trump-Sieg: "Wir rufen diese Freunde, Kollegen, Nachbarn und Familienmitglieder von ganzem Herzen dazu auf, noch einmal mutig Stellung zu beziehen und für Politiker zu stimmen, die einen Konsens und kein Chaos anstreben, die sich dafür einsetzen, zu vereinen und nicht zu spalten, und die unser Land und unsere Kinder stolz machen werden", wie dem Brief zu entnehmen ist.

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 "Als Konservative, die an die US-amerikanische Verfassung glaubt und sie bewahren möchte, habe ich lange über die gegenwärtige Gefahr, die von Donald Trump ausgeht, nachgedacht", hieß es seitens Liz Cheney, die ehemalige Abgeordnete aus Wyoming bei einer Veranstaltung an der Duke-Universität in North Carolina am Mittwoch, wie "The Guardian" schreibt. "Ich werde bei den Wahlen im November nicht für Donald Trump, sondern für Kamala Harris stimmen", fügte sie bestimmt hinzu. Jimmy McCain, der Sohn des ehemaligen republikanischen Senators John McCain aus Arizona, entsagte Trump ebenso seinen Zuspruch. "Ich sorge mich um meine Familie und befürworte gleiche Rechte für alle, die in diesem Land leben", begründete er seine Entscheidung für Harris.

Im Video: US-Wahl: Harris will als Präsidentin Republikaner ins Kabinett holen

Trump-Team zeigt sich weiterhin zuversichtlich

Donald Trump's Kampagne teilte am Mittwoch mit, 130 Millionen US-Dollar im August eingesammelt zu haben. Man sei zuversichtlich, dass man über "die notwendigen Ressourcen verfügt, um Präsident Trumps Kampagne zum Sieg zu verhelfen". Laut der Nachrichtenagentur AP kämen 98 Prozent der 130 Millionen US-Dollar aus Spenden unter einem Wert von 200 US-Dollar. Durchschnittlich spendeten Trump-Unterstützer demnach 56 US-Dollar. 

"Mit vereinten Republikanern und einer wachsenden Zahl von Unabhängigen und unzufriedenen Demokraten, die die Parteigrenzen überschreiten, hat die Trump-Vance-Kampagne Schwung für die Endphase des Rennens", sagte der leitende Berater der Trump-Kampagne Brian Hughes. Man werde angesichts der Spenderzahlen Präsident Trumps "America First"-Bewegung zurück ins Weiße Haus bringen, "damit wir die schrecklichen Fehler von Harris und Biden ungeschehen machen können.“

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Harris goes digital? Krypto-Industrie unterstützt laut Berichten Wahlkampf 

Kamala Harris öffnet sich laut jüngsten Berichten offenbar auch für moderne Finanzierungswege. Wie die Nachrichtenagentur BNN Bloomberg schreibt, arbeiteten Harris-Unterstützer der Kryptoindustrie daran, kommende Woche mehrere Spendenveranstaltungen für die Demokratin zu veranstalten. Man erhofft sich damit, das Profil der Branche bei der Harris-Kampagne zu schärfen und die Kandidatin zu einer für Kryptowährungen günstigeren Politik zu bewegen, hieß es in dem Bericht.

"Unser System ist leider zu oft 'pay to play', und viele Leute in der Krypto-Industrie wissen das, aber sie wurden von vier Jahren schrecklicher Politik unter Biden verbrannt und sind zögerlich zu geben, bis Harris zeigt Anzeichen für einen Schwenk", so Mitorganisatorin Amanda Wick der Aktionen. "Aber es gibt eine riesige Menge an Geld und Stimmen in der Kryptoindustrie, die nur auf dieses Zeichen warten". Unter den Prominenten Krypto-Unterstützern befinden sich auch Chris Larsen, Mitbegründer von Ripple, sowie 87 andere Unternehmensführer, wie "CNBC" berichtet.

Alesia Haas, Chief Financial Officer von Coinbase teilte zudem mit, dass Kamala Harris die Commerce-Plattform des Unternehmens nutze, um Kryptowährungsspenden für ihre Kampagne zu akzeptieren, wie "Nasdaq" schreibt. Zuerst berichtete die US-Zeitschrift Fortune darüber. Haas‘ Mitteilung sei demnach während eines Gesprächs mit dem Director of Payments der Citigroup, Peter Christiansen, auf der Citi 2024 Global TMT Conference in New York gemacht worden. Fortune habe eine Aufzeichnung des Gesprächs überprüft, hieß es.

  • Verwendete Quellen:
  • Washinton Post.com: "Harris raised $361 million in August, nearly three times Trump’s haul"
  • Nachrichtenagentur Reuters
  • Nachrichtenagentur AP
  • The Guardian: "Liz Cheney, ex-Republican Wyoming representative, endorses Kamala Harris"
  • Offener Brief der Republikaner: "Bush, McCain, and Romney Alumni for Harris Statement"
  • BNN Bloomberg: "Kamala Harris Fundraising Blitz in Works by Supporters in Crypto"
  • CNBC.com: "Eighty-eight corporate leaders endorse Harris in new letter, including CEOs of Yelp, Box"
  • Nasdaq.com: "Coinbase CFO Says Kamala Harris Campaign Accepts Crypto Donations: Fortune"
  • Fortune.com: "Coinbase CFO reveals Kamala Harris Super PAC will accept crypto donations"
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