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Wochenlang kein Lebenszeichen

Verschwundener Kremlgegner Nawalny wieder aufgetaucht

  • Veröffentlicht: 25.12.2023
  • 14:41 Uhr
  • Lisa Apfel
Alexej Nawalny, Oppositionspolitiker aus Russland, ist während einer Gerichtsverhandlung per Video aus einem Gefängnis zugeschaltet.
Alexej Nawalny, Oppositionspolitiker aus Russland, ist während einer Gerichtsverhandlung per Video aus einem Gefängnis zugeschaltet. © Evgeny Feldman/Meduza/AP/dpa

Nach wochenlanger Sorge um den verschwundenen Kremlgegner Alexej Nawalny gibt es nun ein Lebenszeichen. Nawalny ist laut seiner Sprecherin in ein Straflager im Norden Russlands verlegt worden.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der seit mehr als zwei Wochen gesuchte Kremlgegner Alexej Nawalny ist wieder aufgetaucht.

  • Das teilte Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch am Montag im Nachrichtendienst X (vormals Twitter) mit.

  • Demnach sei Nawalny in ein Straflager im Norden Russlands verlegt worden.

Der seit mehr als zwei Wochen gesuchte Kremlgegner Alexej Nawalny ist wieder aufgetaucht.

Im Video: Neue Sorge um Putins schärfsten Kritiker: Nawalny an "unbekannten Ort" gebracht

Neue Sorge um Putins schärfsten Kritiker: Nawalny an "unbekannten Ort" gebracht

Sprecherin: Nawalny ist "in Ordnung"

Er sei in das Straflager IK-3 in Charp im Norden Russlands im Automonen Kreis der Jamal-Nenzen verlegt worden, teilte Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch am Montag im Nachrichtendienst X (vormals Twitter) mit. "Er ist in Ordnung", sagte Jarmysch. Von Nawalny hatte seit 20 Tagen jede Spur gefehlt. Sein Team und die Anwälte hatten eine Suchaktion gestartet. Das neue Straflager liegt mehr als 2.000 Kilometer von Moskau entfernt.

"Wir haben Alexej gefunden!", teilte sein Mitarbeiter Iwan Schdanow mit. Er sei im Straflager "Polarwolf", in einer der nördlichsten und am entlegensten Kolonien überhaupt. "Die Bedingungen dort sind brutal", sagte Schdanow. Dort herrsche auch Dauerfrost. Es sei sehr schwer, dorthin zu gelangen; es würden keine Briefe in das Lager zugestellt. Es sei von Anfang an klar gewesen, dass Moskaus Machtapparat den Gegner von Kremlchef Wladimir Putin vor der Präsidentenwahl am 17. März isolieren wolle. "Sein Aufenthaltsort wurde geheim gehalten", kritisierte Schdanow.

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Nawalny gesundheitlich angeschlagen

Der unter anderem wegen angeblichen Extremismus zu 19 Jahren Haft verurteilte Nawalny führt immer wieder Klagen gegen den Strafvollzug wegen Verletzung seiner Rechte. Er nutzt die Gerichtsauftritte zur Kritik an Putins autoritärem System. Zuletzt war er zu den Verhandlungen nicht mehr zugeschaltet worden.

Seit Anfang Dezember war der Aufenthalt des schärfsten Gegners des russischen Präsidenten unbekannt gewesen. Die Sorge um den 47-Jährigen war auch deshalb groß, weil er gesundheitlich angeschlagen ist. Mitarbeiter des Strafvollzugs hatten bei Gerichtsprozessen nur mitgeteilt, dass Nawalny nicht mehr im Straflager IK-6 rund 260 Kilometer östlich von Moskau im Gebiet Wladimir sei.

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Aus Straflager verschwunden

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Nawalny hatte bereits Mordanschlag überlebt

Die Kremlgegner um Nawalny hatten Anfang Dezember auch die Kampagne "Russland ohne Putin" begonnen, mit der sie Wähler vor der Präsidentenwahl dazu aufrufen, durch die Stimmabgabe für andere Kandidaten ihren Protest zu äußern. Putin tritt zum fünften Mal bei der Abstimmung an, mögliche Mitbewerber gelten als chancenlos.

Nawalny, der 2020 auch einen Mordanschlag mit dem Nervengift Nowitschok überlebt hatte, ist seit fast drei Jahren in Haft. Er wurde international als politischer Gefangener anerkannt.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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