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Gesetz für Tierschutz in Seoul

Verzehr von Hundefleisch verboten: Südkorea bricht mit jahrhundertealter Tradition

  • Veröffentlicht: 09.01.2024
  • 10:37 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Tierschützer in Seoul nehmen an einer Protestkundgebung zur Unterstützung des Gesetzes zum Verbot von Hundefleisch vor der Nationalversammlung teil.
Tierschützer in Seoul nehmen an einer Protestkundgebung zur Unterstützung des Gesetzes zum Verbot von Hundefleisch vor der Nationalversammlung teil. © Ahn Young-joon/AP

Das Essen von Hundefleisch galt seit jeher als Mittel für bessere Ausdauer im schwülen koreanischen Sommer. Damit soll es nun bald vorbei sein. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • In Südkorea ist der Verzehr von Hundefleisch künftig verboten.

  • Das Parlament in Seoul billigte am Dienstag (9. Januar) ein entsprechendes Sondergesetz.

  • Das Essen von Hundefleisch hat in dem asiatischen Land eine sehr lange Tradition.

Südkorea verabschiedet sich von einer jahrhundertealten Tradition: Der Verkauf von Hundefleisch für den menschlichen Verzehr ist künftig verboten. Das Parlament in Seoul hat am Dienstag (9. Januar) ein Sondergesetz verabschiedet, das die Zucht, das Schlachten und den Vertrieb von Hundefleisch für den menschlichen Verzehr unter Strafandrohung verbietet. Das Verbot soll ab 2027 wirksam werden und eine gängige Praxis beenden, die angesichts der wachsenden Unterstützung für den Tierschutz zunehmend kritisiert wurde.

Südkorea verbietet Verzehr von Hundefleisch

Der Verzehr von Hundefleisch galt in Südkorea seit jeher als Mittel, um die Ausdauer in den schwülen sommerlichen Monaten zu verbessern. Inzwischen ist der Konsum von Hundefleisch jedoch seltener geworden, obwohl ältere Koreaner weiterhin daran festhalten. Verstöße gegen das neue Gesetz können mit bis zu drei Jahren Gefängnis oder einer Geldstrafe von 30 Millionen Won (rund 20.800 Euro) geahndet werden.

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Tierschützer haben insbesondere die grausamen Tötungsmethoden bei der Schlachtung von Hunden kritisiert, bei denen häufig Stromschläge oder Erhängen eingesetzt werden. Züchter und Händler argumentierten hingegen, dass es Fortschritte hin zu einer weniger qualvollen Schlachtung gegeben gebe. Präsident Yoon Suk Yeol, der als Tierliebhaber bekannt ist, hat das Verbot unterstützt und gemeinsam mit seiner Frau zahlreiche streunende Hunde und Katzen adoptiert.

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Hundefleischverband kritisiert neues Gesetz

Laut Schätzungen des Landwirtschaftsministeriums wurden im April 2022 etwa 1.100 Betriebe gezählt, die 570.000 Hunde züchteten, die in rund 1.600 Restaurants serviert wurden. Der koreanische Verband für essbare Hunde, ein Zusammenschluss von Züchtern und Verkäufern, protestierte gegen das Gesetz. Der Verband gab an, dass das Verbot rund 3.500 Betriebe, die 1,5 Millionen Hunde züchten, sowie 3.000 Restaurants betreffen werde.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur Reuters
  • Nachrichtenagentur dpa
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