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Immer mehr Feuer

Waldbrände in Deutschland: Das sind die häufigsten Ursachen

  • Veröffentlicht: 28.06.2023
  • 12:10 Uhr
  • Michael Reimers
Im Juni brannte es in Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern auf zwei ehemaligen Truppenübungsplätzen.
Im Juni brannte es in Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern auf zwei ehemaligen Truppenübungsplätzen.© Thomas Schulz/dpa

Hitze und Trockenheit, hervorgerufen durch den Klimawandel, bieten optimale Voraussetzungen, damit sich Feuer ausbreiten können. Für die Entstehung ist allerdings in den meisten Fällen der Mensch verantwortlich.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In Deutschland brennen die Wälder immer häufiger.

  • Nur selten haben die Brände natürliche Ursachen.

  • Ob mit Absicht oder durch Fahrlässigkeit: Der Mensch trägt am häufigsten die Schuld an Waldbränden.

"Deutschland ist jetzt ein Waldbrandland" -  deutlicher lässt sich wohl kaum beschreiben, wie sich die Situation für die deutschen Wälder entwickelt hat. Die Aussage von Somidh Saha vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) führt drastisch vor Augen, worauf sich die Menschen hierzulande zukünftig einstellen müssen.

Jüterborg, Lübtheen oder Harz: Bereits einige große Brände haben in diesem Jahr die Feuerwehren in mehreren Bundesländern beschäftigt. Und die Waldbrandgefahr bleibt aktuell weiter hoch. Das geht unter anderem aus dem Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hervor, welcher das meteorologische Potenzial für die Gefährdung durch Waldbrand in fünf Gefahrenstufen anzeigt. Besonders im südlichen Teil Deutschlands, aber auch im Osten besteht derzeit eine mittlere bis hohe Gefahr.

Im Video erklärt: Waldbrandgefahrenindex - Das sind die fünf Gefahrenstufen

Waldbrandgefahrenindex: Das sind die fünf Gefahrenstufen

Warum fangen Deutschlands Wälder immer wieder Feuer?

Seit es Wälder auf der Erde gibt, brennt es. Das ist nicht immer etwas Schlechtes, vielerorts gehören Waldbrände zum natürlichen Kreislauf der Erneuerung, wie der WWF betont. Doch lodern die Feuer zu lange, zu großflächig, zu lange, am falschen Ort oder zur falschen Jahreszeit, wird es gefährlich. Nur etwa vier Prozent der Waldbrände auf der Erde haben dabei natürliche Ursachen, wie zum Beispiel einen Blitzeinschlag. Dagegen ist der Mensch - ob durch Fahrlässigkeit, Unachtsamkeit oder Absicht - für mehr als 90 Prozent der Brände verantwortlich. 

"Zum allergrößten Teil entstehen Waldbrände durch Menschen", betont auch Michelle Sundermann, Sprecherin von Hessen Forst. Nicht alles führe sofort zu einem Waldbrand, "sondern erst, wenn die Bedingungen für ein Feuer stimmen, es also heiß und trocken und schlimmstenfalls noch windig ist", erläutert Sundermann. Oft braucht es nur einen Funken oder ein Stück Glut, etwa von einem Grill, und schon steht ein Wald in Flammen.

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Was tun, wenn's brennt?
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Schuld ist meistens der Mensch

Unachtsames Verhalten ist einer der Hauptgründe, wie auch Rainer Städing, ehrenamtlicher Sprecher vom Bund Deutscher Forstleute, erläutert. Beispielsweise eine achtlos, aus dem Auto geworfene Zigarette. "Durch den Fahrtwind glüht die Zigarette noch mal richtig auf. Fällt diese dann in eine trockene Böschung an einem Waldrand, fängt es an zu brennen", so Städing.

Auch das Auto selbst wird zur Gefahr für unsere Wälder. Parken Fahrzeuge mit Katalysator auf trockenem und brennbarem Untergrund, kann sich dieser schnell entzünden. Denn: Schon nach wenigen Minuten Fahrtzeit kann der Kat bis zu 800 Grad heiß werden. "Sogenannte Wildparker, die ihr Auto möglicherweise sogar im Halteverbot an Straßenrändern oder auf unbefestigten Wiesenstücken abstellen, sind sich der Gefahr, mit ihrem Auto einen Brand auszulösen, nicht bewusst", warnt Oliver Reidegeld vom ADAC Hessen und Thüringen.

Gerade jetzt wird auch das Grillen im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich. Die sommerlich hohen Temperaturen sorgen dafür, dass die obersten Bereiche etwa von herumliegendem Laub so trocken sind, dass die Brandgefahr hochschnelle - und das nicht nur im Wald, sondern auch auf freien Flächen.

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Fahrlässigkeit und Vorsatz sind Hauptursachen

Die Einschätzungen der Expert:innen werden von der Waldbrandstatistik des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) belegt: 2021 brannte es 548 Mal in Deutschland. Zwar konnte für knapp 53 Prozent der Feuer kein konkreter Grund festgestellt werden. Für den Rest gibt es aber eindeutige Zahlen:

  • 52,7 Prozent: unbekannt
  • 23,4 Prozent: Fahrlässigkeit
  • 16,8 Prozent: Vorsatz / Brandstiftung
  • 5,8 Prozent: Sonstige Einwirkungen
  • 1,3 Prozent: Natürliche Ursachen

Unter "sonstigen Einwirkungen" sind Brandursachen aufgeführt, bei denen angenommen wird, dass der Brand zwar durch bekannte Einwirkungen verursacht wurde, allerdings ohne Fahrlässigkeit (zum Beispiel Entzündung durch Munition auf einem Truppenübungsplatz).

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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