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Benko zahlungsunfähig

Wegen Signa-Insolvenz auch Auswirkungen auf Banken befürchtet 

  • Aktualisiert: 01.12.2023
  • 11:56 Uhr
  • Stefan Kendzia
Die Signa Holding des österreichischen Immobilien- und Handelsunternehmers René Benko hat ein Insolvenzverfahren angekündigt.
Die Signa Holding des österreichischen Immobilien- und Handelsunternehmers René Benko hat ein Insolvenzverfahren angekündigt.© Marcel Kusch/dpa

Seit Monaten machte die Signa-Holding vom österreichischen Immobilien-Milliardär René Benko mit Krisen-Schlagzeilen auf sich aufmerksam. Nachdem bereits Tochterfirmen insolvent gegangen waren, folgt nun auch der Mutterkonzern. Das dürfte Auswirkungen haben - selbst auf Banken.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Signa-Holding des österreichischen Immobilien-Milliardärs René Benko hat Insolvenz angemeldet.

  • Die Dachgesellschaft der Signa-Gruppe strebt jetzt ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung an.

  • Es werden Auswirkungen befürchtet - auch auf Banken und Geldgeber in Deutschland.

Die Signa-Holding hat Insolvenz angemeldet. Was sich nach dem Schlusspunkt eines Firmenimperiums anhört, könnte schwerwiegende Konsequenzen haben. Nicht nur für Mitarbeiter:innen im schwer zu durchschauenden Firmen-Geflecht, sondern auch für diverse Banken und andere Geldgeber:innen.

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Nach Insolvenz von Tochterfirmen folgt nun der Absturz des Mutterkonzerns

Die Signa-Gruppe war ein Stern im Immobilien-Himmel. In den vergangen Jahren kannte das Benko-Imperium scheinbar nur einen Weg: Er führte steil nach oben. Jetzt, nach Monaten der Krise und nach Insolvenzen von Singa-Tochterfirmen folgt nun der ernüchternde Absturz des Mutterkonzerns. Die Signa-Holding hat Insolvenz angemeldet, nachdem sich Investoren zuletzt von dem österreichischen Konzern abgewendet haben sollen. Jetzt strebt der Konzern laut "Capital" ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung an. Ziel sei "die geordnete Fortführung des operativen Geschäftsbetriebs im Rahmen der Eigenverwaltung und die nachhaltige Restrukturierung des Unternehmens", soll Signa mitgeteilt haben. Unter dem Dach der Holding ist das Immobilien-, das Handels- und das Mediengeschäft des Konzerns in separaten Sparten gebündelt. In den nächsten Tagen dürfte es im Immobiliensegment der Signa-Gruppe zu weiteren Insolvenzanträgen kommen. Davon betroffen könnten auch die Vorzeige- und Prestigeobjekte sein wie das KaDeWe in Berlin, das Alsterhaus in Hamburg oder das Goldene Quartier in Wien.

Der Insolvenzantrag der Signa-Holding könnte nun für noch mehr Nervosität sorgen. Und zwar bei den Geldgebern aus der Banken- und Versicherungsbranche. Sowohl bei Banken in Österreich als auch in Deutschland belaufen sich Darlehen, Schuldscheine und andere Finanzierungsinstrumente in Milliardenhöhe. Schlimm: Es könnte bei einzelnen Projektgesellschaften für Immobilienprojekte zu Ausfällen kommen. Sollte es infolge der Insolvenz zu Abschreibungen kommen, sieht es laut einem Benko-Vertrauten düster aus. Es könnte dann bei deutschen Landesbanken, anderen Geldhäusern und Versicherern zu einem "Massenexodus" kommen, wie "Capital" den ominösen Vertrauten zitiert. 

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Mehr als 100 Institute sollen Benko Geld geliehen haben

Bereits im Sommer sollen die Bankenaufseher:innen der Europäischen Zentralbank die Engagements europäischer Banken bei der Signa-Holding überprüft haben, wie "Tagesschau" berichtet. Insider sollen dem "Handelsblatt" schon damals mitgeteilt haben, dass Bankenaufseher:innen wohl zu dem Schluss gekommen seien, dass engagierte Banken nicht genug Risikovorsorge getroffen hätten. Mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen sollen da bereits gewarnt haben: Finde sich nicht kurzfristig ein Kreditgeber, könnte die gesamte Gruppe fallen.

Fest steht: Mehr als 100 Institute sollen Benko Geld geliehen haben. Einige Banken sollen größere Summen investiert haben, allerdings sollen die Darlehen der Geldhäuser durch Immobilien abgesichert worden sein. Involviert seien Landesbanken wie die Helaba, die BayernLB, die LBBW und die Nord LB. Fast alle Geldhäuser hätten Signa dreistellige Millionenbeträge geliehen, so die "Tagesschau" nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters. Zu Kredit- und Geldgebern außerhalb Deutschlands sollen der Schweizer Vermögensverwalter Julius Bär gehören wie auch die österreichische Raiffeisen International (RBI) und die zur italienischen UniCredit gehörende Bank Austria.

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