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Energiekrise

Wegen steigendem Verbrauch: "Wirtschaftsweise" warnt vor Gasknappheit

  • Aktualisiert: 28.01.2023
  • 08:54 Uhr
  • Max Strumberger
"Wirtschaftsweise" warnt vor Gasknappheit durch steigenden Verbrauch
"Wirtschaftsweise" warnt vor Gasknappheit durch steigenden Verbrauch© Franziska Gabbert/dpa-tmn

Wenn keine Energie mehr gespart wird, könnte es nochmal kritisch werden, fürchtet die Wirtschaftsweise Veronika Grimm. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach einem milden Jahresanfang sind die Temperaturen zuletzt stark gefallen.

  • Damit stieg auch der Verbrauch an Gas.

  • Die "Wirtschaftsweise" Veronika Grimm zeigt sich alarmiert.

Die "Wirtschaftsweise" Veronika Grimm warnt vor Gasknappheit durch steigende Verbräuche. Es sei "gut vorstellbar", dass wegen der gesunkenen Großhandelspreise vor allem die Industrie wieder deutlich mehr Gas verbrauche - und "das wäre mit Gefahren verbunden in der aktuellen Situation", sagte Grimm der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Bis zum kommenden Winter muss es oberste Priorität haben, einen Puffer zu behalten, um auf eine angespanntere Versorgungslage reagieren zu können. Da muss unter Umständen auch die Bundesregierung Anreize setzen, damit weiterhin Gas gespart wird."

Höhere Nachfrage in China könnte Preissteigerung auslösen

Durch das Ende des Corona-Lockdowns in China komme auch von dort die Nachfrage zurück, sagte Grimm. Auch deswegen werde der kommende Winter "auf jeden Fall herausfordernd". Erst ab nächstem Jahr sei zu erwarten, dass die Kapazitäten für den Flüssiggas-Import ausreichen, um die Lage zu entspannen, so Grimm weiter. Die Preise würden sich allerdings auch dann noch "auf einem höheren Niveau einpendeln als vor der Krise".

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Verbraucherschützer fordern mittelfristig Gaspreissenkungen

Verbraucherschützer haben die Energieversorger aufgefordert, die seit einigen Wochen gesunkenen Großhandelspreise für Erdgas in den kommenden Monaten an Haushalte weiterzugeben. "Wenn wir den Winter mit ausreichend gefüllten Gasspeichern überstehen, dann stehen die Signale auf Preissenkungen", sagte der Energieexperte der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, Udo Sieverding, der Deutschen Presse-Agentur.

Er erwarte, dass es nach dem Frühjahr eine große Preissenkungswelle gebe, in der die Versorger zumindest die Spitzenpreise von mehr als 15 Cent pro Kilowattstunde Erdgas zurücknehmen müssten. "Da muss man dann auch Preissenkungen sehen." Nach Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) lag der durchschnittliche Erdgaspreis für Haushalte in Mehrfamilienhäusern im vierten Quartal 2022 bei 19,8 Cent je Kilowattstunde.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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