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Drohen Werksschließungen und Entlassungen?

VW in der Krise: Welche Standorte sich sorgen müssen

  • Aktualisiert: 23.09.2024
  • 12:10 Uhr
  • Lara Teichmanis
Das VW-Werk in Wolfsburg, Niedersachsen,
Das VW-Werk in Wolfsburg, Niedersachsen,© IMAGO/regios24

Die Kosten zu hoch, der Absatz schlecht. Der deutsche Autohersteller VW hat schon bessere Zeiten erlebt. Jetzt steht der Konzern vor schweren Entscheidungen.

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Inhalt

  • Mangelnde Nachfrage und große Sorgen
  • Bekenntnis zu den Mitarbeitenden
  • Diese Probleme hat VW

Wie geht es mit Volkswagen weiter? Die Unsicherheit beim Automobilriesen aus Wolfsburg ist groß. Obwohl die Marke nach wie vor zu einer der beliebtesten in Europa zählt, sind die Verkaufs- und Produktionszahlen über die Jahre drastisch eingebrochen. Während in Spitzenzeiten etwa 800.000 Autos pro Jahr das Band im Mutterwerk in Wolfsburg verließen, waren es 2023 lediglich 490.000, schreibt die "Tagesschau". 

Seit Freitagmittag (20. September) steht eine bisher unbestätigte Zahl im Raum: 30.000 Stellen könnten gestrichen werden. 

Das "Manager Magazin" hatte dies veröffentlicht. Eine Sprecherin der Volkswagen AG kommentierte im Handelsblatt: "Klar ist: Volkswagen muss an seinen deutschen Standorten seine Kosten reduzieren." Eine Bestätigung der genannten Zahl blieb aus.

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Mangelnde Nachfrage und große Sorgen

Auch die Mobilitätswende hin zu mehr Elektrofahrzeugen scheint nur schleppend voran zu gehen. An den Standorten Hannover und Emden werden zwar neben Verbrennermotoren auch E-Modelle wie der elektrische ID.Buzz oder ID.4 gefertigt, dennoch sind die Werke wegen mangelnder Nachfrage nicht ausgelastet. Auch das ausschließlich E-Autos produzierende Werk in Zwickau erreicht nicht die geplanten Produktionszahlen.

Im Video: Volkswagen schaltet auf Sparflamme - Schließungen und Kündigungen in Aussicht

Die Folge: Leiharbeitende erhalten keine Anschlussverträge, Nachtschichten werden gestrichen und die Unsicherheit unter den Mitarbeitenden steigt. 

Besonders kleine Produktionsstätten wie in Osnabrück, mit etwa 2.300 Beschäftigten, sorgen sich vor Personalkürzungen und Stellenabbau. Aus dem Werk in Niedersachsen kommt das Porschemodell Cayman und Boxster sowie das Cabrio T-Roc. Aber auch die Stimmung im Headquarter in Wolfsburg ist betrübt.

Wie das Magazin "Auto Motor Sport" berichtet, plant die Unternehmensspitze von den etwa 40.000 Verwaltungsangestellten rund 20 Prozent einzusparen. Wie es für die etwa 60.500 Beschäftigte in der Produktion der Modelle VW-Golf, Golfs Sportsvan, Tiguan oder Touran weitergeht - auch ungewiss.

Die VW-Standorte in Deutschland.
Die VW-Standorte in Deutschland.:newstime

Bekenntnis zu den Mitarbeitenden

Die Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo stellte sich klar hinter die Beschäftigten und erklärte, dass es mit ihr keine Werksschließungen geben werde. Auch Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) stellte die klare Forderung an die VW-Vorstände, alle Standorte zu sichern.

In den Gewerkschaften wird ebenso Verständnis für den Frust und die Sorgen der Beschäftigten gezeigt. "Die Angst ist natürlich groß", sagt Kai Fuhlhage, Vertrauensmann der IG Metall.

Auch in der Bundespolitik ist die Notwendigkeit für eine Lösung spürbar. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) besuchte das VW-Werk in Emden und erklärte: "Ich fühle mich schon in einer Verpflichtung zu sehen, dass der Markt jetzt wieder anzieht." Weiter kündigte er politische Unterstützung an, konkrete finanzielle Hilfen wurden jedoch nicht genannt. Für Montag (23. September) lud der Grünen-Politiker zu einem Autogipfel ein.

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Diese Probleme hat VW

VW hat in der Kernmarke VW Pkw mit hohen Kosten zu kämpfen. Der Autobauer hat die seit Jahrzehnten geltende Beschäftigungssicherung mit den Gewerkschaften in Deutschland aufgekündigt, Werksschließungen und betriebsbedingte Entlassungen stehen zur Debatte. Dagegen gibt es erbitterten Widerstand von Betriebsrat und IG Metall. In der kommenden Woche beginnt die VW-Tarifrunde.

:newstime

Die deutschen Hersteller kämpfen mit schwachen Absatzzahlen und hohen Kosten für den Umstieg auf den E-Antrieb. Das lässt die Gewinne schmelzen. Volkswagen meldete im ersten Halbjahr 14 Prozent weniger Überschuss, bei BMW ging es um fast 15 Prozent nach unten, bei Mercedes-Benz um fast 16 Prozent. Auch bei den Automobilzulieferern ist die Krise angekommen. Zugleich sind neue Wettbewerber wie Tesla und Hersteller aus China in den Markt gedrängt.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Manager Magazin: "Die wahre Dimension der VW-Probleme"
  • Handelsblatt: "VW kontert Berichte über harten Jobabbau"
  • Auto Motor Sport: "Für diese VW-Werke wird es jetzt eng"
  • Welt: ""Großteil der Aufgaben wird von Volkswagen selbst gelöst werden müssen", sagt Habeck"
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