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Spuren im Kot entdeckt

Zottelige Sensation: Wollnashörner lebten auch in Deutschland

  • Veröffentlicht: 01.11.2023
  • 08:49 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Neue Untersuchungen zeigen, dass das Wollnashorn vor rund 60.000 Jahren auch in Deutschland gelebt hat.
Neue Untersuchungen zeigen, dass das Wollnashorn vor rund 60.000 Jahren auch in Deutschland gelebt hat.© dpa/Julie Naylor/Natural History Museum of Los Angeles

Fossiler Kot half Forschenden aus Tübingen und Konstanz bei ihrer Entdeckung. Auch Hyänen tummelten sich in der Steinzeit hierzulande.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Forschende aus Konstanz und Tübingen haben eine sensationelle Entdeckung gemacht.

  • Untersuchungen von Kot zeigen, dass Wollnashörner vor und 60.000 Jahren auch in Deutschland lebten.

  • Die Wissenschaftler:innen stellten zudem fest, dass in der Steinzeit auch Hyänen hierzulande unterwegs waren.

Untersuchungen von fossilem Kot haben Forschende der Universitäten Konstanz und Tübingen zu einer sensationellen Entdeckung geführt. Sie konnten nachweisen, dass vor rund 60.000 Jahren Wollnashörner und urzeitliche Hyänen auch in Deutschland lebten.

Kot beweist: Wollnashörner lebten auch in Deutschland

Wie die "Bild" am Mittwoch (1. November) berichtet, enthielten die untersuchten versteinerten Exkremente der Ur-Hyänen eindeutig die DNA von Wollnashörnern. Was wiederum heißt, dass die Hyänen die Nashörner gejagt und gefressen haben. Demnach sei erneut bewiesen, dass die Urzeit-Hyänen tatsächlich einst in Deutschland lebten. Knochenfunde habe es bereits vorher schon gegeben.

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Dem Bericht nach waren die versteinerten Ausscheidungen bei früheren Ausgrabungen in Süddeutschland entdeckt worden. Sie stammten aus der mittleren Altsteinzeit vor rund 60.000 Jahren und damit aus der Zeit der späten Neandertaler.

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Auch Hyänen vor rund 60.000 Jahren hierzulande unterwegs

Wie man sich die untersuchten Kotsteine vorstellen muss, erklärte die Konstanzer Umweltgenomikerin Laura Epp in der "Bild"-Zeitung so: "Diese fossilen Exkremente werden Koprolithen genannt. Sie sehen versteinert aus, sind aber sehr porös, fast wie Bimsstein."

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Komprimiert wie in einer Zeitkapsel und geschützt vor Verunreinigung enthielten die Koprolithen Hinweise auf die Produzenten der Ausscheidungen und deren Nahrung. Indem die Kotsteine aufgebohrt und die darin enthaltene DNA genetisch untersucht wurden, konnte das Material der Steinzeittiere herausgefiltert werden.

Wollnashörner sind vor rund 12.000 Jahren ausgestorben. Die Pflanzenfresser hatten eine Schulterhöhe von ca. zwei Metern. Am nächsten verwandt sind Wollnashörner mit dem Sumatra-Nashorn. Dieses bewohnt die tropischen Regenwälder Südostasiens, wurde aber inzwischen fast ausgerottet.

  • Verwendete Quellen:
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