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So durchbrichst du deine Muster

Psychologie: So durchbrichst du in der Liebe festgefahrene Gewohnheiten!

  • Aktualisiert: 15.09.2023
  • 13:10 Uhr
Herz vs. Vernunft: Ein Blick in die Psychologie der Partner:innenwahl und warum wir uns manchmal in die Falschen verlieben.
Herz vs. Vernunft: Ein Blick in die Psychologie der Partner:innenwahl und warum wir uns manchmal in die Falschen verlieben.© picture alliance / Bildagentur-online/Blend Images

Das Wichtigste in Kürze

  • Deine Partner:innenwahl hängt mit deinem Selbstwertgefühl und dem Erlebten in deiner Kindheit zusammen und damit, welcher Bindungstyp du bist. 

  • Es liegt an dir, alte und festgefahrene Strukturen zu durchbrechen, um dein echtes Glück zu finden.

  • Es ist ratsam, dieses Problem mit professioneller Hilfe anzugehen, solltest du alleine nicht weiterkommen. 

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Du verliebst dich immer wieder in Menschen, die dir nicht guttun und dich unglücklich machen? Höchste Zeit, das zu ändern!  Woran das liegt und wie du aus diesem Liebes-Teufelskreis herauskommst, verraten wir dir hier...

Psychologie: Warum verlieben wir uns oft in die Falschen?

Viele von uns kennen es wahrscheinlich: Wir lernen jemanden kennen, verlieben uns und schon kommen die ersten Probleme auf - bevor daraufhin dann die Trennung folgt. Mal mehr, mal weniger dramatisch. Und das Kuriose daran: Es ist fast immer dieselbe Geschichte. Doch wie kann das passieren? Wie wahrscheinlich kann es schon sein, dass wir immer und immer wieder auf dieselbe Art Mensch treffen, uns verlieben und dann wieder an dem gleichen Punkt enden? Das Ganze ist wahrscheinlicher als du vielleicht denkst. So hoch wir in der Honeymoon-Phase auch fliegen, so tief können wir auch fallen. Und selbst, wer sich felsenfest vornimmt, beim nächsten potenziellen Partner oder Partnerin alles anders zu machen, ganz so einfach ist das leider nicht.

Wusstest du, dass Männer sich anders verlieben als Frauen? Und was passiert genau, nachdem wir jemanden kennengelernt haben, den oder die wir interessant finden? Wir erklären dir hier die vier typischen Verliebtheitphasen bei Männern.

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Im Clip: Welcher Beziehungstyp bist du?

Der Grund dafür, warum wir uns immer wieder in Menschen verlieben, die uns nicht gut tun, ist genauso einfach wie komplex: Es sind fest verankerte und in uns manifestierte Strukturen, die nur durchbrochen werden können, wenn man sich aktiv mit dem Problem beschäftigt. Dafür musst du dir folgende Fragen stellen:

  • Was genau ist mein Problem?
  • Worin könnte der Ursprung liegen?
  • Bin ich bereit, an mir zu arbeiten? 
  • Schaffe ich das alleine oder brauche ich Unterstützung?

Wir wissen, dass das alles nicht so einfach ist. Darum versuchen wir mal, Schritt für Schritt gemeinsam zu ergründen, wo diese Strukturen überhaupt ihren Ursprung finden.

Menschen besitzen unterschiedliche Bindungsverhalten. So gibt es beispielsweise ein gesundes Bindungsverhalten, eine diffuse Bindungsangst oder ein destruktives Bindungsmuster. Die beiden letzteren erschweren es oder machen es nahe zu unmöglich, eine gesunde, langfristige und glückliche Partnerschaft zu führen. Bei Menschen kann durch solche tief sitzenden Probleme regelrechte Panik vor einer stabilen Beziehung ausgelöst werden. Oder sie klammern sich so sehr an ihren Partner bzw. ihre Partnerin, dass das zu einem richtigen Problem wird. Wie auch immer sich das Problem äußert, seinen Ursprung findet es in der Regel in der Kindheit. 

Warum so viele Menschen Bindungsangst haben und was du konkret gegen Verlustangst tun kannst, erklären wir hier nochmal ausführlich. Spannend: So definieren sich Bindungstypen nach Bowlby und Ainsworth, zwei Psycholog:innen, die sich vor allem mit dem Thema Urvertrauen auseinandergesetzt haben.

In jede zwischenmenschliche Beziehung fließen die Erfahrungen aus der eigenen Kindheit ein. Ist es zum Beispiel der Fall, dass ein oder sogar beide Elternteile keine vertrauensvolle und wertschätzende Bindung zu ihrem Kind aufgebaut haben, dann ist man es gewohnt, dass das eigene Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit nicht erfüllt wird. Dabei geht es zu gleichen Teilen um Vater und Mutter. Das äußert sich dann zum Beispiel so, dass du dich später in jemanden verliebst, der oder die emotional unerreichbar ist. Eine andere Folge kann sein, dass du zu stark klammerst oder keinerlei Vertrauen hast. 

Unser Liebesleben wird davon bestimmt, welche Erwartungen wir gemacht haben, wie selbstbewusst wir sind und wie wir unser Gegenüber wahrnehmen. Insbesondere die ersten drei Lebensjahre, aber auch die Kindheit im Gesamtbild, sind hier ausschlaggebend. Expert:innen unterscheiden vier verschiedene Bindungstypen, in die sich jeder Mensch einordnen lässt:

  1. Bindungstyp A: Unsicher-vermeidende Bindung
  2. Bindungstyp B: Sichere Bindung
  3. Bindungstyp C: Unsicher-ambivalente Bindung
  4. Bindungstyp D: Unsicher-desorganisierte Bindung

Aber was hat das nun mit unserem Liebesleben zu tun? Wie erwähnt, gründet sich auf dieser Kindheitserfahrung unsere Wahrnehmung romantischer (ggf. auch freundschaftlicher) Beziehungen. Wir geraten immer wieder an die falsche Person, das geschieht in der Regel vollkommen unterbewusst. Gleichzeitig möchte uns unser Unterbewusstsein damit aber auch etwas sagen. Schaust du genau hin, wirst du erkennen, was das Problem ist. An unserer Partner:innenwahl können wir genau ablesen, was unsere Ängste sind, ebenso wie unsere Sehnsüchte. Solltest du also jedes Mal wieder an dieselbe Art von Mensch geraten, überlege dir, was das mit deiner Kindheit zu tun hat und welchen gleichen Mustern du immer wieder folgst.

Zu einer Beziehung gehören immer zwei und auch, wenn das hart klingen mag, aber du trägst ebenso Verantwortung - und zwar in erster Linie für dich selbst. Arbeite Vergangenes auf, mache dir bewusst, was du dir für dein (Liebes-)Leben wirklich wünschst und durchbreche deine Strukturen. Solltest es dir schwerfallen, dich selbst zu reflektieren und deine Muster zu erkennen, suche dir jemanden, der dich dabei unterstützt. Das kann eine ausgebildete Psychotherapeutin oder ein ausgebildeter Psychotherapeut sein oder ein Personal Coach. Wichtig ist, dass du dich wohl fühlst und gewillt bist, das Thema anzugehen.

Die Situation kann ziemlich verzwickt sein, da nicht immer sofort zu erkennen ist, dass du ein unsicherer Bindungstyp bist bzw. es sich bei deinen Partner:innen jedes Mal um unsichere Bindungstypen handelt. So kann sich dieses Muster laut Psychologin und Expertin Stefanie Stahl beispielsweise als große Freiheitsliebe tarnen oder äußert sich als eine Art Sucht nach dem Gefühl des Verliebtseins. Für deine Beziehungsfähigkeit ist es wichtig, aus diesen toxischen Mustern auszubrechen. 

Lies auch: Red Flags beim Kennenlernen - das kann schon beim Dating auf einen schwierigen Menschen hindeuten. An diesen 7 Anzeichen kannst du toxische Menschen erkennen. So gelingt dir ein Schlussstrich, sollte die Beziehung dir nicht guttun: Toxische Beziehung erkennen und beenden - auf diese 10 Signale solltest du achten. Außerdem haben wir dir hier die besten Tipps gegen ständiges Grübeln zusammengestellt: Das hilft gegen Overthinking

Verliebt in den Falschen: Das kannst du tun!

Solltest du dich immer wieder in den Falschen verlieben, ist das zwar belastend, aber es gibt Hoffnung. Du kannst dagegen etwas tun und gestörte Bindungen zu Bezugspersonen und Ereignisse, die dich in deiner Vergangenheit stark geprägt haben, aufarbeiten. Das hilft nicht nur dabei, dich selbst besser zu verstehen, sondern auch Vergangenes hinter dir zu lassen. Das kannst du tun, wenn du dich immer wieder in die falsche Person verliebst:

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Gestehe es dir ein

Einsicht ist der erste Weg zur Besserung, ohne sie geht es einfach nicht. Alte Strukturen zu durchbrechen verlangt jede Menge Energie, Geduld und Arbeit von dir ab, und das kannst du nur geben, wenn du dir eingestehst, dass es ein Problem gibt.

Das soll nicht heißen, dass es deine Schuld ist, dass deine (Ex-)Partner:innen dich immer wieder schlecht behandeln. Es gibt jedoch immer zwei Seiten und wenn du aufarbeitest, warum du immer wieder an denselben Typ Mann oder Frau gerätst, kannst du dich selbst viel besser davor schützen. Reflektiere dich und dein Verhalten. Falls du nicht weißt, wie du damit anfangen oder überhaupt vorgehen sollst, suche dir jemanden, der dich dabei unterstützt.

Ein weiteres wichtiges Thema ist dein Selbstwertgefühl. Genau das ist nämlich oft der Grund dafür, dass wir uns immer in den Falschen oder die Falsche verlieben. Da existiert eine tiefe und unterbewusste Sorge, nicht gut genug zu sein oder nicht zu genügen. Wenn du lernst, dich selbst zu lieben, wirst du automatisch auch andere Menschen in deinem Leben anziehen. Die besten Ratgeber zum Thema Selbstliebe haben wir hier für dich zusammengefasst.

Löse dich von alten Mustern

Wir alle kennen und lieben das Gefühl, frisch verliebt zu sein und neigen dazu, dann das ein oder andere Auge zuzudrücken. Löse dich von der übertriebenen Vorstellung, dass dein Gegenüber dein:e Seelenverwandte:r ist und ihr für immer zusammen bleibt. Diese Romantisierung führt dazu, dass du dich selbst hinters Licht führst und die Situation zu Beginn eurer Beziehung nicht richtig einschätzen kannst.

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Sei offen für dein neues Glück

Hast du dich auch schon mal in Gesprächen mit Freund:innen wiedergefunden, in denen ihr euch über eure Traumpartner:innen austauscht? Viele von uns haben ganz genaue Vorstellungen davon, wie der oder die andere zu sein hat, ob Aussehen oder Charakter. Nur um am Ende dann wieder an jemand ganz anderen zu geraten. 

Mit einem konkreten Bild im Kopf, wie dein Date zu sein hat, begrenzt du dich in deinen Möglichkeiten selbst. So lässt du dir vielleicht jemanden entgehen, der oder die ganz wunderbar zu dir passen würde. Beim Dating ist es bereichernd, offener zu werden. Natürlich lässt sich nichts erzwingen und du solltest nie mit jemanden zusammenkommen, nur weil er oder sie bemüht um dich ist. Probier doch mal beim ersten (oder zweiten) Date unsere Fragen zum Kennenlernen - sie können dir schon einen wichtigen Hinweis geben, ob ihr zusammenpassen könntet oder nicht. Ein wichtiges Merkmal kann auch eine gemeinsame Love Language sein. Wir erklären dir, warum es so wichtig ist zu wissen, wie das Gegenüber tickt.

Fokussiere dich auf Menschen, die dir ein gutes Gefühl geben, ehrlich zu dir sind, deine Werte und Vorstellungen vom Leben teilen und dir einfach guttun. Nimm dir die Zeit, andere intensiv kennenzulernen, bevor es zum nächsten Schritt kommt. Und sei dabei immer ehrlich zu dir selbst!

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