Zwischen Hilflosigkeit und Siegeswillen
Wie durch den Krieg zerstreute Ukrainer:innen Kontakt zueinander halten
- Veröffentlicht: 12.04.2022
- 14:51 Uhr
- sbc
Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine – Er zerreißt Familien, sorgt für Angst, Hilflosigkeit und Wut. Das ProSieben-Journal "Zervakis und Opdenhövel. Live." hat junge drei Frauen getroffen, die sich täglich um ihre engen Verwandten im Kriegsgebiet sorgen.
Jeden Morgen wacht Alonas Familie vom Lärm der Bomben und Schüsse auf. Sie leben in Kowohrad-Wolynskyj, nahe der Grenze zu Belarus. Die Kriegssituation macht die Ukrainer:innen vor Ort sprachlos. Sie leben in ständiger Angst und wissen nicht, wann der nächste russische Angriff kommt.
Im Clip:Ein Leben in ständiger Angst - So geht es ukrainischen Familien
Jeden Morgen wacht Alonas Familie vom Lärm der Bomben und Schüsse auf. Sie leben in Nowohrad-Wolynskyj, nahe der Grenze zu Belarus. Die Kriegssituation macht die Ukrainer:innen vor Ort sprachlos. Sie leben in ständiger Angst und wissen nicht, wann der nächste russische Angriff kommt.
Sie konnten sich in Sicherheit begeben
Mehrmals täglich rufen Alona, ihre Schwester und ihre Freundin Inna ihre Familien und Freunde in der Ukraine an. Die drei jungen Frauen sind aktuell zurzeit in Sicherheit in München. Als Alona am Donnerstagmorgen (24. Februar 2022) die Nachricht von Putins Einmarsch erreichte, kontaktierte sie sofort ihre Schwester und deren Freundin, die gerade im Skiurlaub im Westen der Ukraine waren. Zurück in die Heimat zu fahren, war für die Studentinnen keine Option. Sie reisten mit dem Zug direkt in die bayerische Hauptstadt zu Alona, die hier seit 2014 lebt und arbeitet.
Die Angst bestimmt ihren Alltag
Besondere Sorgen macht sich Inna um ihren Bruder. Er arbeitet beim ukrainischen Militär und befindet sich direkt im Kriegsgebiet. Er will sein Heimatland verteidigen. Auch Innas Eltern wehren sich gegen die russische Invasion und unterstützen als Ärzt:innen und freiwillige Helfer:innen die Menschen vor Ort.
"Es ist sehr schwierig, denn jeden Morgen rufe ich an und frage, ob alles in Ordnung ist. Jeden Abend mache ich mir Sorgen, weil dann die Hölle beginnt", erzählt Inna emotional. Schuldgefühle quälen sie, weil sie in Sicherheit ist, ihre Familie aber nach wie vor im Krieg.
Solidarität zeigen ist wichtig
Über 45.000 Menschen versammelten sich am Mittwoch (2. März 2022) in München, protestierten gegen den Krieg und zeigten sich solidarisch gegenüber den Ukrainer:innen. "Stand with you" (deutsch: Wir sind bei euch) war auf unzähligen Plakaten zu lesen.
Für Alona sind solche Demos und Mahnwachen ein wichtiges und Mut machendes Zeichen aus Deutschland und der ganzen Welt. "Es ist sehr einfach, Unterstützung zu zeigen. Alle meine Verwandten, meine Familie und alle Freunde sind sehr dankbar."
Inna: "Wir hoffen, dass wir zusammen gewinnen."
Wie lange Inna und Alonas Schwester noch in München bleiben müssen, weiß keiner. Doch die jungen Frauen wollen schnellstmöglich zu ihren Familien. Sie hoffen und beten, dass das ukrainische Volk durchhält und der Russland-Ukraine-Konflikt schnell ein Ende findet.
So kannst du Betroffenen helfen
In ganz Deutschland werden Spenden und Gelder für die Betroffenen der Kriegsgebiete gesammelt. Wie auch Sie ein Zeichen gegen den russischen Angriffskrieg setzen können, erfahren sie in diesem Artikel.