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Amber Heard gegen Johnny Depp

Woran erkennt man eine toxische Beziehung?

  • Veröffentlicht: 27.05.2022
  • 13:26 Uhr
  • bs
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© ProSieben

Das Urteil im Gerichtsdrama Amber Heard gegen Johnny Depp steht an. Einen echten Gewinner oder eine Gewinnerin erwarten die Expertinnen im #ZOL-Talk allerdings nicht. Und sie warnen davor, toxische Beziehungen zu unterschätzen.

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  • Jeden Mittwoch: "Zervakis & Opdenhövel. Live." ist das aktuelle Journal auf ProSieben.
  • Moderiert wird das Format von Linda Zervakis und Matthias Opdenhövel.
  • Diesmal zu Gast im Studio von #ZOL: der Psychologe Elias Altuntas

Seit Wochen stehen Top-Schauspieler Johnny Depp und seine Ex-Ehefrau Amber Heard vor Gericht. Es geht unter anderem um eine abgetrennte Fingerkuppe, um Alkohol- und Drogenexzesse, um Verleumdungen und um sehr, sehr viel Geld. Und darum, in welche zwischenmenschlichen Abgründe eine Liebe trudeln kann, wenn sie nicht mehr liebevoll handelt, sondern nur noch verletzen will.

Millionen Menschen weltweit verfolgen das Gerichts-Drama im Fernsehen und im Internet. Auf Social Media diskutieren die Menschen darüber, wer Schuld hat: Johnny Depp? Amber Heard? "Die beiden nehmen sich nicht viel", glaubt Society-Journalistin Ilka Peemöller, Leiterin des Hauptstadtbüros des People-Magazins "Die Bunte" und Gästin bei "Zervakis & Opdenhövel. Live.". Gerade weil beide Kontrahenten Schauspieler:innen sind, müsse man davon ausgehen, dass alles inszeniert sei: "Die überlassen wirklich nichts dem Zufall."

Im Clip: Der Fall Depp vs. Heard – Wer wird am Ende gewinnen?

"Zervakis & Opdenhövel. Live.": Wer gewinnt bei Heard gegen Depp?

Die Sympathiebekundungen in den Sozialen Medien gelten trotzdem eher Johnny Depp. People-Journalistin Peemöller führt das vor allem auf das "Overacting" von Amber Heard zurück: "Das ist alles so drüber!" Doch letztendlich ist schon vor dem Urteil klar, dass es in diesem Rosenkrieg nur Opfer geben wird. Mit dem einzigen Unterschied, dass eines der Opfer Geld bekommen könnte vom anderen.

Dass auch gesellschaftlich nichts Gutes aus diesem verfahrenen Gerichtsverfahren entstehen kann, betont Psychologe Elias Altuntas bei #ZOL. Sollte Amber Heard gewinnen, wäre dies eine Niederlage für das Tabuthema "häusliche Gewalt gegenüber Männern". Sollte Johnny Depp vor Gericht siegen, könnte dies zu einer Stigmatisierung psychischer Störungen führen und zu dem gefährlichen Gedanken, Menschen mit seelischen Problemen seien letztendlich die Schuldigen in einer toxischen Beziehung. 

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Toxische Liebesbeziehungen frühzeitig erkennen

In der #ZOL-Umfrage geben fast 50 Prozent der teilnehmenden Zuschauer:innen an, schon einmal eine toxische Beziehung geführt zu haben. Das Ergebnis sei wenig überraschend, findet Elias Altuntas. Denn der Begriff "toxisch" habe inzwischen eine derartige Karriere zum Modewort hingelegt hat, dass aktuell fast jede unglückliche Liebe darunter geordnet wird.

Deshalb nachgefragt beim Experten: Was kennzeichnet tatsächlich eine toxische Beziehung? Altuntas verwendet da lieber den Begriff einer dysfunktionalen Beziehung. Dabei handelt es sich um Partnerschaften, "die mehr Kraft kosten als sie einem geben" und in der sich eine subtile psychische Gewalt entfalten kann.

Warnsignal hierfür gibt es einige. Auf allen drei klassischen Ebenen einer Liebesbeziehung – Leidenschaft, Intimität und Bindung – kommt es laut Altuntas sehr schnell zu extremen Reaktionen, die aber ähnlich schnell in emotionalen, sozialen und oft auch finanziellen Abhängigkeiten münden. Solche Beziehungen müssen aber nicht zwangsweise vor Gericht landen. Bessere Wege aus diesem Liebes-Dilemma wären, frühzeitig das direkte Gespräch mit dem Partner oder der Partnerin zu suchen beziehungsweise sich professionelle Hilfe von Paartherapeut:innen zu holen, betont der Psychologe. Komme es aber tatsächlich zu häuslicher Gewalt, sei der Gang zur Polizei oder zu Hilfsorganisationen dringend angeraten.

Talk: Die Gefahr von toxischen Beziehungen

ZOL vom 25.05.2022

Die Gefahr von toxischen Beziehungen

"Zervakis & Opdenhövel. Live." spricht mit Ilka Peemöller und Elias Altuntas über den Rechtsstreit zwischen Schauspieler Johnny Depp und Schauspielerin Amber Heard und die Merkmale einer toxischen Beziehung.

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  • Ab 12
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Warum das Urteil der Öffentlichkeit wichtiger ist als das der Jury

Für diesen Freitag stehen in der Causa Heard/Depp die Schlussplädoyers an, kurz darauf wird das Jury-Urteil erwartet. Doch für Menschen wie Amber Heard und Johnny Depp ist das Urteil, das die Öffentlichkeit fällt, langfristig gesehen womöglich noch wichtiger, schließlich leben sie von und für den Applaus ihres Publikums. Insofern stehen die Chancen für Johnny Depp einen Hauch besser, auch dank einer entlastenden Aussage von Ex-Partnerin Kate Moss: "Das hat ihn noch einmal ganz weit nach vorne gebracht", glaubt "Bunte"-Redakteurin Peemöller.

Doch egal, wie die Geschworenen am Freitag entscheiden, ob nur zu Gunsten von Amber Heard oder für Johnny Depp: All die dreckige Wäsche, die hier vor aller Welt gewaschen wurde, wird noch lange im Kopfkino des Publikums laufen.

Die ganze Sendung: "Zervakis & Opdenhövel. Live." vom 25. Mai 2022

Nächste Woche geht es weiter

Welche Themen und Gäst:innen Linda Zervakis und Matthias Opdenhövel in der nächsten Folge präsentieren, erfährst du am kommenden Mittwoch, 1. Juni 2022, bei "Zervakis & Opdenhövel. Live." um 21:25 Uhr auf ProSieben und auf Joyn.

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