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"Ich fühle mich fit"

Uschi Glas im Interview über ihre Gesundheit: So geht es der Schauspielerin

  • Aktualisiert: 03.01.2024
  • 12:02 Uhr
Uschi Glas spielt in "Inga Lindström: Einfach nur Liebe" eine Frau, die dement wird. 
Uschi Glas spielt in "Inga Lindström: Einfach nur Liebe" eine Frau, die dement wird. © picture alliance/dpa

Schauspielerin Uschi Glas steuert langsam auf den 80. Geburtstag zu, doch sie sagt: "Ich fühle mich fit und freue mich des Lebens." Wie fit sie tatsächlich ist, zeigt sie in ihrem neuen Film. Mitmachen wollte sie dabei vor allem, weil es um das Thema Demenz geht.

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Guckt Uschi Glas privat viel Fernsehen?

"Mein Mann und ich sind generell keine großen Fernsehgucker. Wenn wir fernsehen, dann ist es meistens Sport. Ich würde deswegen also nicht extra daheimbleiben. Wenn ich aber daheim bin, und Kolleginnen und Kollegen mitspielen, die ich kenne und mag, dann schaue ich "Inga Lindström"- und "Rosamunde Pilcher"-Filme sehr gerne. Abgesehen davon finde ich es richtig und wichtig, nicht jeden Abend nur Krimis auszustrahlen."

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Im Clip: Uschi Glas spricht über ihre Gesundheit

Uschi Glas über ihre Gesundheit

Uschi Glas im Interview

Sie spielen in "Inga Lindström: Einfach nur Liebe" mit. Warum wollten Sie bei diesem Film dabei sein?

Glas: "Zum einen hat die Produktion gesagt: "Zur 100. wird's höchste Zeit, dass Sie auch mal bei uns mitmachen." Das hat mich natürlich geehrt. Dennoch muss mir ein Film schon gefallen und es muss etwas zu erzählen geben, damit ich zusage. Das war bei diesem Film mit dem Thema Demenz der Fall."

Sie spielen eine Frau, die weiß, dass sie dement wird. Das ist ja schon eine unheimliche Vorstellung, oder?

Glas: "Ja, es ist eine unheimliche Vorstellung und sicher auch eine schlimme Erfahrung, plötzlich wahrzunehmen, dass man sich nicht mehr auskennt. Da nicht in Panik zu geraten, kann ich mir kaum vorstellen. Deswegen verstehe ich auch, dass Anna sagt: Solange ich noch für mich entscheiden kann, was ich richtig finde und was falsch, will ich diese Entscheidungen auch treffen. Da hat sie recht. Viele Dinge sollte man regeln, solange es noch geht. Denn irgendwann ist die Zeit vorbei. Das ist auch mit Patientenverfügungen so. Das entscheidet man am besten auch selbst. Andererseits schließt Anna ihren Partner aus. Das kann eine Hilfe sein, wenn man einen Partner hat, der sich der Herausforderung nicht gewachsen fühlt. Aber in dem Fall ist es eben nicht so. Annas Mann Henrik will bei ihr sein. Man sollte sich über solche Themen schon mal Gedanken machen und rechtzeitig darüber sprechen."

Filmehemann Henrik will Anna nicht in einem Heim unterbringen. Das ist generell eine der schwersten Entscheidungen, die man in diesem Zusammenhang treffen muss. Fürchten Sie sich davor, auch mal so eine Entscheidung treffen zu müssen?

Glas: "Ich gebe ganz ehrlich zu, dass ich darüber auch nicht nachdenke. Ich fühle mich fit und freue mich des Lebens, aber wahrscheinlich sollte ich schon mal darüber nachdenken. Ich kann es aber jetzt einfach nicht. Da bin ich leider kein gutes Vorbild. Denn dass es mir so gut geht, kann sich natürlich im nächsten Moment ändern, das ist mir durchaus bewusst. Vielleicht ist es auch einfach menschlich, diese Themen vor sich herzuschieben. Trotzdem finde ich toll, dass wir in unserem Film über diese große Herausforderung im Leben erzählen."

Das Gedächtnis ist für Schauspielerinnen besonders wertvoll. Können Sie ein paar Trainingstipps verraten, die jede und jeder nachmachen kann?

Glas: "Als ich noch ganz jung war, habe ich am Set eine Kollegin, die über 90 Jahre alt war, gefragt, wie sie das macht. Sie hat gesagt: "Wenn ich nicht drehe, lerne ich jeden Tag einen kleinen Absatz aus der Süddeutschen Zeitung auswendig. So halte ich mein Gedächtnis fit." Das fand ich eine tolle Idee. Ein ganz anderer Tipp ist Bewegung. Wenn man sich sehr viel bewegt, ist das sehr gut fürs Gehirn. Natürlich auch für den Kreislauf, die Muskeln, die Knochen - aber eben vor allem auch für das Gehirn. Das würde ich jedem raten. Man muss sich keine hohen Berge vornehmen, sondern ein bisschen was und das dann auch wirklich durchziehen."

Wie lernen Sie am besten einen Text auswendig?

Glas: "Wenn ich anfange, einen Text zu lernen, geht das immer über viele Wiederholungen. Plötzlich sitzt er, dann habe ich die Worte quasi aufgegessen und sie sprudeln nur so aus mir heraus, als wenn es meine eigenen wären. Das ist tatsächlich immer ein großes Glücksgefühl. Das hat auch nichts mit dem Alter zu tun, bei mir war es schon immer so. Wenn ich einen Text endlich kann - egal ob für ein Theaterstück oder einen Film -, dann kann man mich auch mitten in der Nacht aufwecken und sagen: "Jetzt drehen wir die Szene 27" - und die kann ich dann auch. Das ist schon ein super Gefühl."

Sehr beeindruckend im Film ist auch Ihre Schwimm-Szene im Badeanzug. Relativ unbekleidet vor einem ganzen Filmteam zu spielen, war Ihnen das unangenehm?

Glas: "Bei diesen Dreharbeiten war ich zum ersten Mal in Schweden. Und es war schon beeindruckend so ein flaches Land mit diesem vielen Grün und dem vielen Wasser zu sehen. Schweden ist wirklich total schön. Nichtsdestotrotz bin ich ein Kind der Berge. Ich bin in Bayern groß geworden. Ich liebe Tirol, ich liebe meine Berge. Ich könnte in Schweden schon leben, aber meine Berge würden mir dann fehlen. Damit meine ich nicht diese tiefen, engen Schluchten und das Hochgebirge, das ist mir eher unheimlich. Aber das, was wir in Bayern oder Tirol haben, wo die Täler weit sind, und die Sonne scheint, das liebe ich schon sehr."

Worauf dürfen Ihre Fans sich als nächstes freuen?

Glas: "Wir haben gerade den Kino-Familienfilm "Max und die wilde 7" fertiggedreht. Den ersten Teil (2020) hatten wir vor Corona gedreht, den zweiten jetzt. Günther Maria Halmer [80] spielt darin den verrückten Professor Kilian von Hohenburg, Thomas Thieme [74] den ehemaligen Trainer Horst Dobberkau. Und ich eine ehemals sehr berühmte Schauspielerin, die beleidigt ist, wenn sie nicht sofort erkannt wird. Wir leben in dem Seniorenstift Burg Geroldseck. Und zusammen mit dem kleinen Max, dem Sohn einer Pflegerin, lösen wir Kriminalfälle. Als Vorlagen dienen bekannte Kinderbücher, die jetzt peu à peu verfilmt werden. Es ist ein fabelhaftes Team und wirklich ein sehr schönes Projekt."

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