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Gefährliches Material

Wie gefährlich ist Asbest und wie erkenne ich es?

  • Veröffentlicht: 13.12.2023
  • 12:00 Uhr
  • Galileo

In vielen Bestandsgebäuden, die vor 1993 gebaut wurden, ist noch Asbest verbaut. Die Mineralfaser ist krebserregend – daher gilt eine besondere Vorsicht bei der Renovierung älterer Häuser. Wie du Asbest erkennst und dich schützen kannst, erfährst du hier

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Das Wichtigste in Kürze

  • Unterschiedliche in Bergbauminen gewonnenen Erze werden in Asbestwerken gespalten in faserartiges Asbest und nichtfaseriges Material.

  • Das faserige Asbest wurde in über 3.000 Produkten verwendet – vor allem in der Bauwirtschaft. Dazu zählen unter anderem Asbestzement, Spritzasbest, Asbestplatten, Nachtspeicherheizungen, Fliesenklebern und Spachtelmassen.

  • Gefährlich wird Asbest vor allem, wenn beispielsweise durch Umbaumaßnahmen die Fasern freigesetzt werden können. Diese Gefahr besteht bei normaler Nutzung einer Wohnung, bei der Asbestprodukte verbaut sind, nicht.

  • Zwischen 1994 und 2017 wurden über 34.000 Todesfälle auf asbestbedingte Berufskrankheiten zurückgeführt.

Was Asbest genau ist und wofür es genutzt wurde

Asbest ist ein Sammelbegriff für in der Natur vorkommende faserartige Silikatminerale. Die Vorteile von Asbest: Nicht brennbar, widerstandsfähig gegen Hitze und andere Einflussfaktoren. Zudem lässt es sich gut mit verschiedenen Materialien zu Produkten verarbeiten.

Verwendet wurde Asbest als Brand- und Wärmeisolierung in Platten für Dächer und Fassaden sowie in Fliesenklebern und Bodenbelägen.

In der Praxis wurde vor allem in den 60er- und 70er-Jahren Asbest verwendet. Ganz grundsätzlich muss sogar in allen Gebäuden, deren Bau vor dem 31. Oktober 1993 begonnen wurde, mit Asbest gerechnet werden.

Auch für die Produktion von Blumenkästen sowie anderen Produkten wurde teilweise Asbest verwendet.

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Was ist so gefährlich an Asbest?

Asbest ist so gefährlich, weil bei Renovierungen kleinste Fasern freigesetzt und dann eingeatmet werden können. Sie können bis in kleinste Lungenbläschen vordringen und chronische Krankheiten der Atemwege und Lunge auslösen. Dazu zählt neben Asbestose auch Lungenkrebs.

Zwischen Einatmen der Asbest-Fasern und einer Erkrankung können bis zu 30 Jahre vergehen. Asbestose ist inzwischen auch als Berufskrankheit anerkannt.

Dabei kann schon jede einzelne eingeatmete Asbestfaser eine Erkrankung auslösen. Grundsätzlich gilt: Je länger ein Mensch einer Asbestbelastung ausgesetzt war, desto höher ist das Risiko zu erkranken.

Laut Umweltbundesamt muss sich niemand beim Bohren eines Lochens für eine Lampe oder ein Regal Sorgen machen: Auch wenn dabei asbesthaltiger Putz angebohrt wird, entsteht daraus noch kein erhöhtes Gesundheitsrisiko.

Asbest ist ein Schadstoff, den inzwischen viele kennen. Aber es gibt auch ganz andere Stoffe, die für uns Menschen gefährlich sind - doch die sind kaum bekannt und unsichtbar!
Asbest ist ein Schadstoff, den inzwischen viele kennen. Aber es gibt auch ganz andere Stoffe, die für uns Menschen gefährlich sind - doch die sind kaum bekannt und unsichtbar!© no source

Wann wurde Asbest verboten?

Bereits 1900 wurden erste Erkrankungen bei Arbeitern einer Asbestfabrik in Großbritannien festgestellt. Seit 1936 ist Asbestose als Berufskrankheit anerkannt. In den 70er-Jahren wurde Asbest erstmals offiziell als krebserzeugend eingeschätzt.

1993 verboten die deutschen Behörden den grundsätzlichen Einsatz von Asbest, zuvor war beispielsweise die Verwendung von Spritzasbest untersagt. Seit 2005 ist die Nutzung von Asbest in der gesamten Europäischen Union verboten.

In Ländern außerhalb der EU wird Asbest oft immer noch verwendet. Zu Produzenten und Konsumenten von Asbest zählen Russland, China, Indien und Brasilien.

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Asbest erkennen: So kannst du herausfinden, ob die gefährliche Substanz verbaut wurde

Einer Wand ist nicht anzusehen, ob sich Asbest im Putz oder in der Mauer selbst befindet. Auch am Geruch lässt sich Asbest nicht erkennen – dabei ist es sowieso nicht empfehlenswert, an möglicherweise an mit Asbest verseuchten Materialien zu riechen. Ein wichtiges Indiz bietet der Zeitraum des Einbaus: Bauteile, die nach dem 31.10.1993 verbaut wurden, sollten in aller Regel asbestfrei sein.

Bauteile, die vor dem 31.10.1993 eingebaut wurden, gelten laut Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin als grundsätzlich asbesthaltig. Wer Arbeiten daran durchführen will oder Baufirmen damit beauftragt, sollte eine Asbestuntersuchung durchführen.

Über Labortests lässt sich herausfinden, ob Asbest in einem Baustoff verwendet wurde. Diese sind bereits ab 40 Euro zu bekommen. Da allerdings eine verunreinigte Probenentnahme für ein ungenaues Ergebnis sorgen kann, raten Expert:innen zur Beauftragung von Fachfirmen für die Analyse.

Wenn du Asbest in deinem Gebäude entdeckt hast, solltest du zum Ausbau und der Entsorgung eine Spezialfirma beauftragen. Durch ihre Erfahrung und das sicherheitstechnische Equipment wird das Gesundheitsrisiko minimiert.

Häufige Fragen zu Asbest

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