Fit statt fertig: So haben Sportverletzungen keine Chance
- Veröffentlicht: 09.02.2023
- 07:45 Uhr
- Galileo
Sport ist Mord? Nicht unbedingt. Wie du Verletzungen vermeidest, ob Dehnen was bringt - und warum du im Notfall am besten richtig "PECH" haben solltest.
Das Wichtigste zum Thema Sportverletzungen
Als Anfänger:in und Wiedereinsteiger:in solltest du langsam starten. Sonst drohen schmerzhafte Sportverletzungen, die dich tagelang außer Gefecht setzen können.
Zu den häufigsten drei Verletzungen zählen: Zerrungen, Probleme mit der Achillessehne, Knieschmerzen.
Sie entstehen durch Überlastung und nicht gewohnte Bewegungen.
Ob Dehnen etwas bringt und wie du eine Sportverletzung optimal behandelst, erfährst du hier.
Dehnen: sinnvoll oder überflüssig?
Vorher, nachher oder gar nicht. Über kaum ein Thema wird seit Jahren so leidenschaftlich diskutiert. Dabei gibt es auf die Frage, ob Stretchen etwas bringt, eine ganz klare Antwort: jein.
Das galt bisher: Erst dehnen, dann sporteln. So sollten Sportverletzungen und Muskelkater keine Chance haben.
👨🔬 Das sagt die Wissenschaft: Für explosive Sportarten wie Boxen oder Sprinten hat sich Dehnen vor dem Sport sogar als leistungsmindernd erwiesen. Wie du deine Leistung beim Joggen schnell verbesserst, erfährst du übrigens hier.
Der Grund: Dehnen nimmt die Spannung aus dem Muskel. Doch gerade für einen schnellen Start ist eine hohe Muskelspannung entscheidend.
Nach dem Training ist Dehnen dagegen gut, um den Muskel nach der kontrahierenden Belastung wieder in seine längliche Ursprungsform zu bringen.
Bei Sportarten mit großer Beweglichkeit, wie Tanzen oder Turnen, ist Dehnen dagegen unerlässlich.
Das galt bisher: Ob statisches oder dynamisches Dehnen ist egal - Hauptsache es wird gestretcht.
👨🔬 Das sagt die Wissenschaft: Für eine große Meta-Studie untersuchten Forschende hunderte von Studien zum Thema Dehnen der vergangenen 15 Jahre.
Das Ergebnis: Statisches Dehnen, also wenn eine Dehn-Position mehrere Sekunden gehalten wird, senkt nicht das Verletzungsrisiko.
Beim dynamischen Dehnen, also dem federnden Wechsel zwischen Dehnung und Entspannung, gibt es keine eindeutigen Erkenntnisse.
Dennoch gilt: Wer Probleme mit den Gelenken hat, Reha-Sport macht oder das Gefühl hat, Dehnen tut vor oder nach dem Sport gut, sollte das Stretchen beibehalten. Davor sind Mobilisierungs- und Aufwärmübungen gut, um die Muskulatur, das Herz- Kreislaufsystem sowie die Gelenke und Sehnen auf die Belastung vorzubereiten.
Umgeknickt? Dann solltest du jetzt richtig PECH haben! Was hinter den vier Buchstaben steckt, erklärt der Sportmediziner Daniel Harbs:
💬 P - steht für Pause. Bitte auf keinen Fall Zähne zusammenbeißen und weitermachen. Dann kann die Verletzung richtig schlimm werden und zum Beispiel aus einer Bänderdehnung ein Bänderriss werden.
💬 E - steht für Eis. Die Stelle also rasch mit Eis oder kühlen Kompressen behandeln. Die Kälte sorgt für eine Verengung der Blutgefäße. Das bremst die Durchblutung und mit ihr die Einblutung und Schwellung. Wichtig: Kälte nie direkt auf die Haut, sonst drohen schmerzhafte Unterkühlungen.
💬 C - steht für Compression, also Druck. Der wirkt der Schwellung entgegen. Ideal dafür ist eine elastische Binde, notfalls geht auch ein Shirt, das fest um das Gelenk gewickelt wird.
💬 H - steht für Hochlegen. Nun Arm oder Bein hochlegen. Und zwar über Herzhöhe. Das verbessert den Rücktransport von Blut und Gewebeflüssigkeit. Möglichst oft wiederholen und bei Unsicherheit einen Arzt aufsuchen.