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Winter und Weihnachten

Warum wir am 6. Dezember den Nikolaus-Tag feiern

  • Aktualisiert: 05.12.2023
  • 16:47 Uhr
  • Galileo

6. Dezember: Nikolaus-Tag! Besonders bei Kindern ist der Brauch mit dem Stiefel beliebt - klar, denn oft bedeutet das Schokolade. Aber was steckt eigentlich hinter dem Brauch? Und gibt es einen Unterschied zwischen Nikolaus und dem Weihnachtsmann? Wir haben die Antworten für dich.

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Das Wichtigste in Kürze zum Nikolaus-Tag

  • Der Nikolaus-Tag am 6. Dezember ist ein Gedenktag an den Heiligen Nikolaus von Myra. Sein Todestag soll der 6. Dezember um 350 nach Christus gewesen sein.  Auch wenn es in Deutschland kein staatlicher Feiertag ist, stellt der Tag in vielen Ländern weltweit eine wichtige Tradition dar.

  • Ein weit verbreiteter Brauch zum 6. Dezember ist es, dass Kinder ihre geputzten Stiefel am Vorabend des 6. Dezembers vor die Tür stellen. Nikolaus besucht dann nachts das Haus und hinterlässt Süßigkeiten und kleine Geschenke. Dadurch soll an die guten Taten des Heiligen erinnert werden.

  • In Russland, Kroatien und Serbien wird Nikolaus als Schutzpatron und einer der beliebtesten Heiligen angesehen. Der Heilige Nikolaus gilt auch in anderen Ländern als Schutzpatron der Reisenden und Seeleute sowie als Patron der Schüler:innen, Mädchen und Frauen.

Nikolaus: Wer war der Heilige?

Um den heiligen Nikolaus ranken sich viele Legenden. Sie lassen sich mit dem Leben von zwei historischen Persönlichkeiten in Verbindung bringen: Nikolaus von Myra und Nikolaus von Sion - wobei die bekanntere der beiden Persönlichkeiten Nikolaus von Myra ist. Das heutige Verständnis vom Nikolaus geht allerdings wahrscheinlich auf die Einflüsse beider Persönlichkeiten zurück, deren Geschichten im Laufe der Jahrhunderte miteinander verschmolzen sind.

Überlieferungen zu Folge soll Nikolaus von Myra zwischen 270 und 280 nach Christus in Patara, Lykien (heute Teil der türkischen Südküste) geboren worden sein. Im Jahr 300 wurde er in Myra, heute Demre in der Provinz Antalya, zum Bischof geweiht. Sein Todestag soll an einem 6. Dezember zwischen 345 und 351 nach Christus liegen. Die Gebeine des Heiligen wurden 1087 von italienischen Seeleuten geraubt und nach Italien gebracht. Sie liegen noch heute in der Basilika San Nicola in Bari, Süditalien.

Noch heute liegen die Gebeine des Heiligen Nikolaus in dem Schrein der Basilika San Nicola in Italien.
Noch heute liegen die Gebeine des Heiligen Nikolaus in dem Schrein der Basilika San Nicola in Italien.© picture alliance / Zoonar | Martin Jung
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Nikolaus: Gaben und Wunder 

In einer Erzählung soll Nikolaus, noch bevor er Bischof wurde, drei Goldklumpen in der Form von Äpfeln nachts durch das Fenster eines armen Mannes geworfen haben. Dadurch soll er die drei Töchter des Mannes gerettet haben, die aus finanzieller Not zur Prostitution genötigt werden sollten. Durch diese Mitgift sicherte Nikolaus den jungen Frauen die Möglichkeit einer standesgemäßen Heirat. Auch nach dem heutigen Brauch kommt Nikolaus nachts in die Häuser. Auf vielen Bildern wird er noch immer mit goldenen Äpfeln oder Goldklumpen dargestellt. Durch seine Taten wird er auch als "Anwalt der Armen und Rechtlosen" bezeichnet. Als historisch sicher gilt, dass Nikolaus von Myra sein geerbtes Vermögen an Hilfsbedürftige und Arme verschenkte

Eine andere Erzählung beschreibt wie Nikolaus die Hungersnot in der Stadt Myra durch ein Wunder beendete. Durch eine Dürre wurde das Getreide knapp, die Menschen litten unter Hunger. Im Hafen der Stadt ankerte ein Schiff, dass voll mit Getreide war. Die Seeleute wollten allerdings nichts abgeben, weil sie Strafen fürchteten - ihr Kaiser in Konstantinopel bestand auf jedes Gramm der kostbaren Fracht. Nikolaus versprach, dass bei der Ankunft beim Kaiser nichts fehlen wird und schaffte es, ein paar Scheffeln Korn für die Bevölkerung von Myra zu bekommen. Und tatsächlich konnte die vollständige Fracht beim Kaiser abgeben werden. Nach der Legende reichte der Stadt Myra das Getreide zwei Jahre lang und genügte sogar noch für eine neue Getreideaussaat.

Warum feiern wir den Nikolaus-Tag?

Der 6. Dezember ist der Gedenktag an Nikolaus von Myra. Selbstlosigkeit und Nächstenliebe aber auch Güte, Barmherzigkeit, Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft werden dem Heiligen zugeschrieben.

Heute zeigt Nikolaus seine Großzügigkeit allerdings weniger mit Goldklumpen, sondern in Form von Schokolade, Nüssen und Obst. In diesen Gaben steckt auch eine gewisse Symbolik: Nüsse liefern viel Energie und wichtige Nährstoffe. Sie halten auch in harten Wintern die Menschen bei Kräften. Äpfel sind eine traditionelle Nikolaus-Gabe. Du kannst sie oft in bildlichen Darstellungen des Heiligen finden. Schokolade ist ein vergleichsweise modernes Geschenk, das Groß und Klein die dunklen Wintertage versüßt.

Der Ursprung des Brauchs, Stiefel oder Socken am Kamin am Nikolaus-Tag zu befüllen, ist nicht eindeutig geklärt. Eine mögliche Erklärung ist eine Variation der Geschichte mit den drei Goldklumpen und den jungen Töchtern. Statt durchs geöffnete Fenster soll Nikolaus die Goldklumpen durch den Kamin geworfen haben. Sie sollen dann in den Socken gelandet sein, die dort zum Trocknen aufgehängt waren. 

Heute sind am Nikolaus-Tag besonders Gaben wie Schokolade, Nüsse und Obst üblich. Traditionell werden dafür zum 6. Dezember die Stiefel rausgestellt.
Heute sind am Nikolaus-Tag besonders Gaben wie Schokolade, Nüsse und Obst üblich. Traditionell werden dafür zum 6. Dezember die Stiefel rausgestellt.© Lion Fleischmann
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Weihnachtsmann und Nikolaus: Was ist der Unterschied?

Eins steht fest: Der Nikolaus war zuerst da. Der heilige Bischof Nikolaus von Myra lebte im 4. Jahrhundert nach Christus und war eine reale Persönlichkeit. Außer mit seinem Erscheinungsbild - roter Mantel, Mütze und dem langen Bart - hat er nichts mit der Kunst- und Werbefigur des Weihnachtsmannes oder Santa Claus zu tun.

In den niederländischen Kolonien in Nieuw Amsterdam (heutiges New York) feierten die Menschen um 1650 das "Sinterklaas-Fest" (niederländisch für Sankt Nikolaus). Mit der Zeit entwickelte sich die Gestalt des Heiligen Nikolauses weiter. Durch das Gedicht "T’was The Night Before Christmas" von Clement Clarke Moore (1823) kamen der Schlitten und die fliegende Rentiere dazu. Dank Coca Cola bekam er dann 1932 erstmalig sein schickes rotes Gewand und sein liebes Gesicht. Denn: In den 1930er-Jahren suchte der Konzern ein sympathisches Gesicht, das Weihnachtsstimmung verbreitete - zur Steigerung des Umsatzes. Die Vorlage: Sankt Nikolaus.

Weißer Rauschebart, rotes Gewand, liebes Gesicht - den Weihnachtsmann, wie wir ihn heute kennen, gibt es erst seit Anfang der 1930er-Jahre. Sein Aussehen entsprang einer Coca-Cola-Werbung. Hinter "Santa Claus" verbirgt sich der Heilige Nikolaus in einer glanzvolleren Aufmache. Er inspirierte den Konzern zu seiner Weihnachts-Werbung.
Weißer Rauschebart, rotes Gewand, liebes Gesicht - den Weihnachtsmann, wie wir ihn heute kennen, gibt es erst seit Anfang der 1930er-Jahre. Sein Aussehen entsprang einer Coca-Cola-Werbung. Hinter "Santa Claus" verbirgt sich der Heilige Nikolaus in einer glanzvolleren Aufmache. Er inspirierte den Konzern zu seiner Weihnachts-Werbung.© Lion Fleischmann

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