Weihnachtsmann, Christkind und Co. - Wer bringt wo die Geschenke?
- Veröffentlicht: 22.12.2022
- 19:45 Uhr
- Galileo
Das Christkind ist eine Erfindung von Martin Luther und in Island gibt es 13 Weihnachtsmänner. Wer weltweit die Geschenke bringt und wie die Traditionen entstanden, erfährst du hier. Im Video: Wir besuchen den Wohnort des Weihnachtsmannes.
Vom Nikolaus zum Christkind und Weihnachtsmann: So entstanden die Traditionen
Weihnachtsmann oder Christkind: Wer bringt die Geschenke?
Trotz seines protestantischen Ursprungs hat sich das Christkind heute vor allem im süd-westlichen Raum Deutschlands durchgesetzt. Der ist überwiegend katholisch geprägt.
Die Tradition des Weihnachtsmannes ist hingegen noch recht jung. Vor allem im Osten und Norden Deutschlands warten Kinder auf den bärtigen Mann mit rotem Gewand. Sprachwissenschaftler:innen bezeichnen diese Aufteilung als "Weihnachts-Graben". Den gibt es übrigens auch in Österreich und der Schweiz.
Wer bringt in welchen Teilen Deutschlands die Geschenke?
Zwerge, Väterchen Frost und Co.: Auf sie warten Kinder europaweit
In Europa gibt es verschiedenste Traditionen zu Weihnachten. Nicht nur Weihnachtsmann oder Christkind, sondern alle möglichen Gestalten - ob tierisch, menschlich oder übernatürlich - bringen die Geschenke.
Weihnachts-Traditionen in Europa: Wer bringt die Geschenke?
❄ Dem Wetter geschuldet ist wohl die Benennung des Weihnachtsmannes in der früheren Sowjetunion, denn hier wird er mit besonderer Kälte in Verbindung gebracht: Väterchen Frost beschenkt unter anderem in Russland, der Ukraine und Mazedonien die Kinder.
🧙♂️ Schweden und Norwegen warten hingegen auf übernatürliche Gestalten: Hier überbringen ein Gnom und ein Zwerg die Geschenke.
🚪 In Dänemark gibt es neben dem Weihnachtsmann einen weiteren Hausbesucher: Für den trickreichen Wichtel, dort Julenisse genannt, bringen die Däninnen und Dänen sogar eine extra Wichtel-Tür an. Im Austausch gegen Essen hilft der Hausgeist bei der Geschenke-Planung des Weihnachtsmannes.
🐐 In Finnland bringt noch immer der Julbock, also ein Ziegenbock, die Geschenke. Früher war diese Tradition auch in anderen nordischen Ländern wie Schweden, Norwegen und Dänemark verbreitet.
🏔 In Island sind gleich 13 Weihnachtsmänner für die Geschenke zuständig: Die Jólasveinar beginnen ab dem 12. Dezember nacheinander mit ihrer Wanderung aus den Bergen und feiern zum 25. gemeinsam mit den Menschen Weihnachten.
👼 Das Christuskind(chen) kommt traditionell in Ungarn und Tschechien. In beiden Ländern wird seit mehreren Jahren aber auch der Weihnachtsmann immer beliebter.
👨👧👦 In England, Frankreich, Irland, der Türkei, Bulgarien oder auch Litauen bringt eine väterliche Gestalt die Geschenke: Hier wartet man auf den Weihnachtsvater oder sogar -Großvater.
🌲 Die speziellste Art, Geschenke zu überbringen, geht eindeutig nach Katalanien: Der Tió de Nadal, ein zugedeckter Holzklotz "scheißt" die Geschenke. Ja, richtig gelesen. Erst wird der Klotz von den Kindern mit Stöcken geschlagen und besungen, dann gibt's Überraschungen für die Kleinen.
Traditionen zum Weihnachtsfest: Häufig gestellte Fragen
Das hängt zum Beispiel davon ab, wo in Deutschland du wohnst und woran du glaubst: In katholisch geprägten Regionen warten die Menschen häufiger auf das Christkind, in protestantischen eher auf den Weihnachtsmann.
Während der Nikolaus von Myra tatsächlich als Bischof um 300 nach Christus gelebt hat, entwickelte sich die fiktive Figur des Weihnachtsmannes aus unterschiedlichen Traditionen und Vorbildern deutlich später.
Das Christkind wurde von Martin Luther im 16. Jahrhundert als Ersatz für den Nikolaus geschaffen. Damit die Kinder trotzdem ihre Gaben bekamen, erfand der Reformator die Traditionen rund um den neuen Überbringer der Weihnachtsgeschenke.