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Straßenverkehr

Reifen, Tanken, Versicherung: Diese Änderungen gelten für Autofahrer 2024

  • Aktualisiert: 03.01.2024
  • 11:00 Uhr
  • Christian Stüwe
Im Jahr 2024 kommen auf Autofahrer:innen einige Veränderungen zu.
Im Jahr 2024 kommen auf Autofahrer:innen einige Veränderungen zu.© IMAGO / Funke Foto Services

Tanken wird teurer, Kfz-Versicherungsklassen werden neu eingestuft und bestimmte Winterreifen dürfen nicht mehr gefahren werden. Wir zeigen dir, was sich ab dem 1. Januar 2024 für Autofahrer:innen ändert und was du beachten musst.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Im kommenden Jahr wird sich für Autofahrer:innen aufgrund gesetzlicher Beschlüsse einiges ändern.

  • Bestimmte Reifen dürfen im Winter nicht mehr gefahren werden, manche Führerscheine sind nicht mehr gültig und auch bei den Kfz-Versicherungen gibt es Änderungen.

  • Leider wird Autofahren 2024 auch teurer werden. Während die Preise für Kraftstoffe und Führerscheinprüfungen steigen, fallen die Förderungen für E-Autos weg.

  • Für Neuwagen werden außerdem eine ganze Reihe neuer Fahrer-Assistenzsystemen Pflicht. Wir zeigen dir, was du wissen und beachten musst.

Benzin und Diesel werden wegen CO2-Steuer teurer

Am 1. Januar 2024 tritt die nächste Stufe der CO2-Steuer für fossile Brennstoffe in Kraft. Statt wie bisher 30 Euro werden ab dem Jahresbeginn 45 Euro pro Tonne CO2 fällig. An der Zapfsäule dürfte sich das mit etwas mehr als vier Cent zusätzlich pro Liter Diesel oder Benzin bemerkbar machen.

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Ist die Führerscheinprüfung schwerer geworden?

Führerscheinprüfungen werden teurer

Laut einem Bericht von "Auto Motor Sport" soll eine neue Gebührenordnung für Führerscheinprüfungen beschlossen werden. Sowohl die praktische, wie auch die theoretische Führerscheinprüfung sollen im neuen Jahr rund elf Prozent mehr kosten.

Für die praktische Prüfung der Führerscheinklasse B werden dann rund 130 Euro statt wie bisher rund 117 Euro fällig. Die Gebühr für die theoretische Prüfung kostet künftig etwa 25 Euro.

Doch nicht nur bei den Kosten ändert sich etwas für Fahranfänger:innen. Laut der neuen EU-Führerschein-Richtlinie, die ebenfalls zum neuen Jahr beschlossen werden soll, dürfen Fahranfänger:innen künftig nur noch Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis 1,8 Tonnen fahren. Erst nach dem Ablauf der zweijährigen Probezeit kann dann die neue Führerscheinklasse B+ erworben werden, um Kraftfahrzeuge mit einem Gesamtgewicht bis 3,5 Tonnen steuern zu dürfen.

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Alte Führerscheine müssen umgetauscht werden

Wer noch einen rosafarbenen oder grauen Führerschein besitzt und zwischen 1965 und 1970 geboren wurde, muss diesen bis zum 19. Januar 2024 gegen den fälschungssicheren EU-Kartenführerschein umtauschen.

Wer darüber hinaus noch mit dem alten "Lappen" unterwegs ist, muss bei einer Kontrolle mit einem Verwarnungsgeld von zehn Euro rechnen.

Der Antrag auf einen Umtausch des Führerscheins muss bei der Führerscheinstelle erfolgen. Eine zusätzliche Prüfung oder ein Gesundheitscheck sind nicht nötig.

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Keine Förderung mehr für E-Autos

Das kam sehr plötzlich: Am 16. Dezember teilte das Wirtschafts- und Klimaschutzministerium mit, dass ab dem 17. Dezember 2023 keine Anträge mehr auf den Umweltbonus bei der Zulassung eines E-Autos gestellt werden können. Wer sein Auto erst im neuen Jahr zulässt, muss also auf den staatlichen Anteil des Umwelt-Bonus von bis zu 4.500 Euro verzichten. E-Autos werden somit in 2024 deutlich teurer.

Kfz-Versicherung: Typklasseneinstufung  ändert sich

Mit Beginn des Jahres 2024 ändern sich die Typklasseneinstufungen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Was bedeutet, dass die Kfz-Versicherung je nach Auto-Modell teurer, aber auch günstiger werden kann.

Insgesamt sind rund 13 Millionen Autobesitzer:innen betroffen, von denen es für 7,4 Millionen teuer werden könnte. Rund 5,4 Millionen Autos werden in günstigere Typklassen eingestuft, was Besitzer:innen Geld einsparen hilft.

Für den Großteil der Autos ändert sich aber nichts, 29,4 Millionen in Deutschland zugelassene Fahrzeuge sind von der neuen Einstufung der Typklassen nicht betroffen.

Berechnet werden die Typklassen in der Haftpflichtversicherung durch die Höhe der Leistungen für geschädigte Unfallgegner. Ein Auto-Modell, das häufiger als andere Unfälle verursacht, wird höher eingestuft. Bei den Kasko-Versicherungen richten sich die Typklassen nach dem Wert des Autos. Insgesamt erfasst die der GDV rund 32.000 verschiedene Auto-Modelle.

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TÜV: Ein Blick hinter die Kulissen

Wer eine grüne HU-Plakette hat, muss zum TÜV

Ein Blick auf das Nummernschild bringt Gewissheit: Ist die HU-Plakette auf dem hinteren Nummernschild grün, steht für das Fahrzeug im Jahr 2024 die Hauptuntersuchung beim TÜV an.

Die Zahl in der Mitte des umgangssprachlich TÜV-Plakette genannten Aufklebers gibt ebenfalls das Jahr der anstehenden Hauptuntersuchung an. Ganz oben, dort wo bei einer Uhr die Zwölf ist, lässt sich der zugehörige Monat ablesen.

Die Farbe der HU-Plakette hilft Polizistinnen und Polizisten schnell zu erkennen, ob ein Fahrzeug noch TÜV hat. Ist die Frist zur Hauptuntersuchung um mehr als zwei Monate überschritten, droht ein Bußgeld von 15 Euro. Zwischen zwei und vier Monaten kostet das Bußgeld 25 Euro, ab acht Monaten gibt es zusätzlich zu den 60 Euro Bußgeld einen Punkt im Verkehrsregister in Flensburg.

Wenn dein Auto die Hauptuntersuchung im Jahr 2024 besteht, bekommt es eine blaue Plakette und muss 2026 wieder beim TÜV vorgeführt werden. Ausnahmen sind Neuwagen, die eine bis 2027 gültige gelbe Plakette erhalten.

In Deutschland gibt es keine generelle Winterreifen-Pflicht. Aber ab Oktober dürfen nicht mehr alle Reifen bei winterlichen Straßenverhältnissen gefahren werden.
In Deutschland gibt es keine generelle Winterreifen-Pflicht. Aber ab Oktober dürfen nicht mehr alle Reifen bei winterlichen Straßenverhältnissen gefahren werden.© Picture Alliance / CHROMORANGE | Udo Herrmann

Achtung! "M+S"-Reifen sind ab Oktober nicht mehr zugelassen

Ab dem 1. Oktober 2024 gelten bei winterlichen Straßenbedingungen neue Regeln auf Deutschlands Straßen. Reifen müssen dann das "Alpine-Symbol" tragen, um als Winterreifen anerkannt zu werden. Das "Alpine-Symbol" zeigt eine Schneeflocke in einem Berg.

Reifen, die nur die Kennung "M+S" für Matsch und Schnee tragen, dürfen dann bei winterlichen Straßen-Bedingungen nicht mehr gefahren werden. Tragen Reifen die Aufschrift "M+S" und zusätzlich das "Alpine-Symbol", sind sie weiterhin zugelassen.

Bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte gilt in Deutschland die situative Winterreifen-Pflicht. Bist du bei solchen Verhältnissen nicht mit Winterreifen unterwegs, musst du mit einem Bußgeld von mindestens 60 Euro und einem Punkt in Flensburg rechnen.

Fahrer-Assistenzsysteme für Neuwagen werden 2024 Pflicht

Für Neuwagen werden ab dem 7. Juli 2024 mehrere neue Fahrer-Assistenzsysteme zur Pflicht, die die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen sollen. Dazu zählen ein intelligenter Geschwindigkeitsassistent, ein Notbremslicht und ein Notbremsassistent, ein Rückfahrassistent und ein Müdigkeits-Warnsystem. Außerdem wird eine Blackbox Pflicht, die Daten aufzeichnet, die im Falle eines Unfalls ausgewertet werden können. Außerdem müssen Neuwagen ab Juli 2024 eine Vorrichtung zum Einbau einer alkoholempfindlichen Wegfahrsperre (Alkolock) vorweisen können.

Neue Vignetten für Österreich und die Schweiz

Wenn du 2024 mit deinem Auto nach Österreich oder in die Schweiz fahren willst, brauchst du eine neue Vignette. In Österreich ist die Jahres-Vignette 2024 sonnengelb, sie gilt von Dezember 2023 bis Januar 2025 und kostet 96,40 Euro.

Eine Ein-Tages-Vignette kostet 8,60 Euro, eine Vignette für zehn Tage 11,50 Euro. Für die Zwei-Monats-Vignette werden 28,90 Euro fällig.

Die apfelgrüne Jahresvignette in der Schweiz kostet in 2024 40 Schweizer Franken, was rund 42 Euro entspricht.

Vignetten haben unterschiedliche Gültigkeitsdauern. Auf dem Foto sieht du die im Jahr 2022 gültige Autobahn-Vignette Österreichs. Teilweise sind Vignetten inzwischen auch als digitale Nachweise erhältlich.
Vignetten haben unterschiedliche Gültigkeitsdauern. Auf dem Foto sieht du die im Jahr 2022 gültige Autobahn-Vignette Österreichs. Teilweise sind Vignetten inzwischen auch als digitale Nachweise erhältlich.© picture alliance / CHROMORANGE | Weingartner-Foto

Höhere Bußgelder in Österreich und Italien – schnellere Vollstreckung in der Schweiz

Die Strafen bei Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung sind in Österreich, Italien und der Schweiz ohnehin teilweise deutlich höher als in Deutschland. In 2024 werden sie nun nochmals verschärft.

In Österreich tritt zum 1. März 2024 ein weiterer Teil des Maßnahmenpakets gegen extreme Raserei in Kraft, die Behörden können dann bei Verstößen PKWs beschlagnahmen, die Autobesitzer:innen bekommen diese unter Umständen nicht mehr zurück.

Auch in Italien plant das Parlament die Bußgelder für Verkehrsdelikte wie Tempoverstöße, Falschparken oder die Benutzung von Mobiltelefonen am Steuer deutlich zu erhöhen. Der neue Bußgeldkatalog könnte schon im Januar 2024 beschlossen werden.

Am 19. Oktober stimmte der Deutsche Bundestag einem Gesetzesentwurf zur grenzüberschreitenden polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit mit der Schweiz beinahe einstimmig zu. Vermutlich ab Anfang 2024 wird das Gesetz in Kraft treten. Wer dann in der Schweiz einen Verkehrsverstoß begeht, wird deutlich schneller seine Strafe zahlen müssen.

Die häufigsten Fragen zu Änderungen für Autofahrer:innen in 2024

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