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Organisierte Kriminalität

Yakuza: Die letzten Geheimnisse der japanischen Mafia

  • Aktualisiert: 22.05.2024
  • 11:14 Uhr
  • Galileo

Die Yakuza gehörten zu den mächtigsten kriminellen Organisationen weltweit. Geprägt von Ehre, ihrem Kodex und der Nähe zur Bevölkerung genossen sie ein Robin-Hood-Image. Doch die modernen Yakuza sind anders. Sind sie zum Scheitern verurteilt?

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Das Wichtigste zum Thema Yakuza

  • Yakuza ist ein Sammelbegriff für Mitglieder von 21 organisierten Verbrechersyndikaten, die von Japan aus agieren.

  • Der Begriff Ya-ku-za stammt aus dem Japanischen und steht übersetzt für eine wertlose Zahlenkombination 8-9-3 in einem traditionellen, japanischen Kartenspiel.

  • Die Mitglieder betrachten sich daher stolz als die "Wertlosen der Gesellschaft". Die Clans betreiben ihre Geschäfte meist in aller Öffentlichkeit und arbeiten von ganz normalen Büros aus.

  • Wenn ein Mitglied die Ehre seines Clans befleckt, kann es passieren, dass er sich als Wiedergutmachung ein Glied seines Fingers abtrennen muss.

  • Diese Selbstamputation ist ein Ritual, das einst von den Samurai übernommen wurde. Mehr dazu erfährst du unten.

Inhalt

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Yakuza Tattoos: das Kennzeichen der Yakuza

In Japan sieht man die Tätowierungen der Yakuza so gut wie nie. Nur während dem Sanja-Matsuri Festival in Tokyo präsentieren die Mitglieder stolz ihre traditionellen Tattoos.

📜 Geschichte der Yakuza Tattoos

Die Geschichte der Yakuza Tattoos begann bereits in der Edo-Zeit im frühen 17. Jahrhundert. Damals erhielten alle Kriminellen im Gefängnis als besonderes Accessoire eine Tätowierung, die es ihnen später schwer machte, sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren und Arbeit zu finden.
Die Mitglieder der Yakuza haben das Yakuza-Tattoo als Protest gegen diese Kennzeichnung im Gefängnis entwickelt, indem sie einfach ihre Gefängnis-Tattoos ergänzt haben. Mit den Tätowierungen haben sie ihren Status und Rang innerhalb der Organisation ausgedrückt.

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🎨 Wie werden die Yakuza Tattoos gestochen?

Yakuza-Tattoos werden nach einem altmodischen Verfahren mit dem Namen Irezumi gestochen. Der Prozess ist langwierig und quälend und neue Gang-Mitglieder bewiesen dadurch ihren Mut und ihre Entschlossenheit.
Bei dem Yakuza-Tattoo wird die Tinte mit einem Bambusstock, an dem mehrere Metallnadeln befestigt sind, unter die Haut gebracht. Das ist sehr schmerzhaft und es kann ein bis fünf Monate dauern, bis ein Tattoo fertig ist.
Der Tätowierer und die Kundin oder der Kunde sitzen während des Tätowierens auf dem Boden, so hat der Künstler eine stabile Unterlage und bewahrt eine ruhige Hand. Die verwendete Tinte ist ein Gemisch aus Kohle und Farbpigmenten, die als Nara bezeichnet wird. Erst unter der Haut verfärbt sie sich blaugrün. Später kamen weitere Farben wie Rot, Weiß oder auch Grün dazu.

❌ Yakuza Tattoos heute

Auch heute noch sind Tätowierungen als Form der Body-Modification in Japan nicht überall akzeptiert, manche öffentliche Einrichtungen sind für Personen mit großen Tattoos nicht zugänglich. Die meisten Yakuza verzichten deshalb heute auf die Tätowierung, denn so können sie sich besser in die Gesellschaft einfügen.

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👀 Wie sieht ein Yakuza Tattoo aus?

Ein Yakuza-Tattoo ist normalerweise zwar groß und auffällig, darf jedoch mit Bekleidung nicht sichtbar sein, deshalb werden Kopf, Hals, Hände und Füße nicht tätowiert. Ein Tattoo erstreckt sich vom Schultergelenk bis oberhalb des Ellbogens oder des Handgelenks, der Bereich vom Hals über die Brust bis zum Genitalbereich wird häufig nicht tätowiert.
Während der Edo-Zeit wurden in den Gefängnissen die Innenarme und die Achselhöhlen der Kriminellen gekennzeichnet. Diese Bereiche werden heute absichtlich nicht tätowiert, um zu zeigen, dass die Tattoos freiwillig gestochen wurden.

👨‍🎨 Die Yakuza Tätowierer

Das Verfahren Irezumi, nach dem Yakuza-Tattoos gestochen werden, darf nur von ausgebildeten Künstlern, den Horishi, angewendet werden. Die Ausbildung zum Horishi dauert mehrere Jahre und besteht lange Zeit nur darin, den Arbeitsplatz vorzubereiten und zu reinigen und dem Künstler beim Stechen der Tattoos zuzusehen. Erst wenn der Lehrer es erlaubt, darf der Auszubildende selber tätowieren.
Viele Horishi führen ein bescheidenes Leben und gewinnen neue Kundinnen und Kunden nur durch Mundpropaganda. Und sie entscheiden selbst, ob eine Person gut genug ist, um ein Tattoo zu bekommen.
Ein legendärer Irezumi Künstler ist Horiyoshi III.

Bildergalerie: Yakuza und ihre Tattoos

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Die Körper der Yakuza-Mitglieder sind oft mit Ganzkörpertätowierungen verziert: die Irezumi Tatoos. Statt mit modernen Maschinen wird traditionell die Tinte mit einem Bambusstock unter die Haut gestochen.
© Tätowierer: IMAGO / ZUMA Press

Die Körper der Yakuza-Mitglieder sind oft mit Ganzkörpertätowierungen verziert: die Irezumi Tatoos. Statt mit modernen Maschinen wird traditionell die Tinte mit einem Bambusstock unter die Haut gestochen.

In der Edo-Periode (1603 bis 1868) waren Tätowierungen lange Zeit verboten. Trotzdem ließen sich Feuerwehrmänner, Bakuto, Tekiya, Prostituierte und Sumo-Ringer heimlich tätowieren.
© picture alliance / NurPhoto | Richard Atrero de Guzman

In der Edo-Periode (1603 bis 1868) waren Tätowierungen lange Zeit verboten. Trotzdem ließen sich Feuerwehrmänner, Bakuto, Tekiya, Prostituierte und Sumo-Ringer heimlich tätowieren.

Tätowierungen wurden ebenfalls zur Brandmarkung von Kriminellen genutzt. Aber auch nicht kriminelle Menschen niederen Ranges wurden zwangstätowiert.
© IMAGO / ZUMA Wire

Tätowierungen wurden ebenfalls zur Brandmarkung von Kriminellen genutzt. Aber auch nicht kriminelle Menschen niederen Ranges wurden zwangstätowiert.

Daher haben Tätowierungen bis heute einen schlechten Ruf in Japan. Der Zutritt für Tätowierte ist in vielen heißen Quellen, Schwimmbäder und Fitnessstudios verboten.
© IMAGO / imagebroker

Daher haben Tätowierungen bis heute einen schlechten Ruf in Japan. Der Zutritt für Tätowierte ist in vielen heißen Quellen, Schwimmbäder und Fitnessstudios verboten.

Um die Tätowierungen zu verstecken, werden Körperstellen tätowiert, die meist von Kleidung bedeckt sind. Deshalb hören die Tätowierungen auch abrupt oberhalb von Schulter-, Handgelenken und Ellenbogen auf.
© picture alliance / ZUMAPRESS.com | Rodrigo Reyes Marin

Um die Tätowierungen zu verstecken, werden Körperstellen tätowiert, die meist von Kleidung bedeckt sind. Deshalb hören die Tätowierungen auch abrupt oberhalb von Schulter-, Handgelenken und Ellenbogen auf.

Die Motive der Yakuza-Tätowierungen (Phönix, Drache, Sakura-Blüten, Oni-Masken, Samurai-Kämpfer usw.) sind aus der japanischen Kunst, Kultur und Religion. Jedes Motiv hat seine eigene Bedeutung. Andere Symbole zeigen den Status und Rang in der Organisation.
© picture alliance / NurPhoto | Richard Atrero de Guzman

Die Motive der Yakuza-Tätowierungen (Phönix, Drache, Sakura-Blüten, Oni-Masken, Samurai-Kämpfer usw.) sind aus der japanischen Kunst, Kultur und Religion. Jedes Motiv hat seine eigene Bedeutung. Andere Symbole zeigen den Status und Rang in der Organisation.

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Die Geschichte der Yakuza

Yakuza bezeichnet die größte kriminelle Organisation in Japan und der Welt, die in ihren Hochzeiten mehr als 85.000 Mitglieder hatte. Die japanische Polizei und Presse bezeichnet sie als Gokudō oder Bōryokudan, was in deutscher Sprache Gewaltgruppe bedeutet, die Mitglieder bezeichnen sich als Ninkyō Dantai, als ritterliche Organisation.

Zwei Samurais kämpfen gegeneinander
Zwei Samurais kämpfen gegeneinander© Adobe Stock

Die Wurzeln der Yakuza liegen wahrscheinlich in der Edo-Periode (1603 bis 1868).

Damals herrschten Shōgune, die in etwa vergleichbar mit europäischen Herzogen sind. Während der Edo-Periode hatten die Tokugawa-Shōgune sehr viel Einfluss und waren die eigentlichen Machthaber Japans. Der Kaiser, in Japan Tennō genannt, hatte lediglich eine symbolische Macht inne.

Die Shōgun-Herrschaft endete erst nach einem langen Bürgerkrieg. In der anschließenden Friedenszeit wurden die Samurai arbeitslos: Der Legende nach war das die Geburtsstunde der Yakuza.

Im Video: Gangs weltzweit - das Leben in der Schattenwelt

Die Ursprünge der Yakuza

Samurais, die keinen Meister mehr hatten, wurden Rōnin genannt. Aus diesen spalteten sich zwei Gruppen ab: die Hatamoto und die Machi Yakko. Die Hatamoto schikanierten und terrorisierten die Bevölkerung. Die Machi Yakko waren ein Zusammenschluss von Rōnin, Bauarbeitern, Verkäufern und gewöhnlichen Stadtbewohnern, welche die Bevölkerung vor den Hatamoto schützten. Ihre Anhänger wurden als Helden gefeiert und verehrt.

📜 Der Legende nach gehen die Yakuza aus der Machi Yakko Gruppe hervor. Einige Riten und Traditionen der heutigen Yakuza lassen sich tatsächlich auf sie zurückführen. Kritiker behaupten jedoch, dass die Hatamoto der wahre Ursprung der Yakuza sind.

🗡 Eine spätere Generation "ritterlicher Bürger" übernahm die Legenden und Traditionen der Machi Yakko und machte sie sich zu eigen. Die Tekiya, also die Straßenverkäufer und die Bakuto, die traditionellen Glücksspieler, werden gemeinhin als die nachgewiesenen Vorfahren der modernen Yakuza angesehen.

💰 Die Tekiya waren Hausierer, die mit der Zeit ausgeklügelte Betrugstechniken entwickelten. Zu ihnen gehörten Japans alte Feuerwehrmänner, Arbeiterbanden, Sumoringer und Burakumin. Eine ausgestoßene Bevölkerungsgruppe, die keinen gesellschaftlichen Status im Feudalsystem hatte. Ihre Nachfahren werden zum Teil immer noch diskriminiert und schließen sich deshalb oft der modernen Yakuza an.

🎴 Die Bakuto waren illegale Glücksspieler. Eines ihrer Lieblingsspiele: Hanafuda. Aus dem Kartenspiel ist auch der Name Ya-ku-za entstanden. Laut dem Tokioter Kriminologen Hoshino stellt die Bakuto den Kern der organisierten Kriminalität dar. Bis heute kann man bestimmte Banden der Yakuza entweder als Teil der Tekiya oder der Bakuto zuordnen.

Hatamoto, Machi Yakko, Tekiya oder Bakuto: Wer die wahren Vorfahren der Yakuza sind kann bis heute nicht mit 100-prozentiger Sicherheit beantwortet werden.

Der Yakuza Boss: der Oyabun

Oyabun ist die Führungsfigur in einem Yakuza-Netzwerk, sie entspricht etwa dem Paten im Mafia-Milieu. Ein Oyabun gilt unter Yakuza als "einer, der über den Wolken lebt", und ist unantastbar - seine Untergebenen sind ihm gegenüber zu absolutem Gehorsam verpflichtet. Das verschachtelte Hierarchien-Prinzip erstreckt sich über viele Stufen, niedere Personen werden als Kobun - die Söhne, bezeichnet.

Der derzeitige Bandenchef der größten Yakuza-Gruppe, Yamaguchi-gumi, ist Ken'ichi Shinoda, der die Gruppe unter dem Namen Shinobu Tsukasa anführt. In den 70er-Jahren war er für 13 Jahre wegen Mordes im Gefängnis, 2005 wurde er neuer Chef von Yamaguchi-gumi.

Kenichi Shinoda ist der Chef des größten Yakuza Syndikats Yamaguchi-gumi und bereits 82 Jahre alt.
Kenichi Shinoda ist der Chef des größten Yakuza Syndikats Yamaguchi-gumi und bereits 82 Jahre alt.© IMAGO / Kyodo News

Ehre und Kodex der Yakuza

🍶 Erst nach einer harten Lehrzeit wird ein Neuling bei den Yakuza aufgenommen. Während der Zeremonie schwört er seinem Oyabun (Vater) Loyalität.

⚔ Nach der Zeremonie ist der Neuling nun offiziell ein Kobun (Kind). Er darf ab diesem Moment mit dem Wohlwollen (Ninjo) seines Oyabun rechnen. Im Gegensatz dazu verlangt dieser Gehorsam und Selbstaufopferung. Ab jetzt gelten für ihn die alten Samurai Prinzipien der Verpflichtung (Gin) und der Ritterlichkeit (Ninkyo).

📜 Wer sich nicht an die Regeln hält, wird nach den alten Bräuchen der Bakuto und Tekiye bestraft.

☠ Bis heute gilt: Sobald ein Mitglied aus der Organisation verbannt wird, gibt es kein Zurück mehr. Gemäß Vereinbarung dürfen ihn die anderen Clans nicht aufnehmen und auch von der Gesellschaft wird er verstoßen. Früher war eine Verbannung gleichzusetzen mit dem Hungertod.

🤙 Macht ein Yakuza einen schwerwiegenden Fehler, zeigt er seine Reue gegenüber seinem Oyabun, indem er sich den eigenen Finger oder Teile davon abhackt. Angefangen wird mit dem kleinsten Finger der linken Hand. Bei jedem weiteren Versagen folgt ein weiterer Finger. Die Folge: Die Finger sorgen für einen festen Griff am Schwertheft. Fehlen diese kann sich der Yakuza nicht mehr gut selbst schützen und ist auf den Schutz seines Clans angewiesen. Diese Praxis der Selbstamputation wird im japanischen Yubitsume genannt.

Selbstamputation: Der abgetrennte Yakuza Finger

🤙 Die feierliche Selbstamputation des kleinen Fingers oder eines Gliedes davon bezeichnen die Yakuza als Yubitsume. Das Ritual wird zum Zweck der Abbitte oder Wiedergutmachung von jemandem durchgeführt, der einen Fehler gemacht oder jemanden beleidigt hat. Das Ritual findet ausschließlich im Kreis der Yakuza statt.

🤙 Yubitsume wird vollstreckt, indem der Yakuza den kleinen Finger einer Hand, meist ist es die linke, auf ein sauberes Tuch legt. Mit der anderen Hand hackt er sich selbst mit einem scharfen Messer den Finger ab.

🤙 Je nach Ausmaß der Beleidigung wird nur das oberste Fingerglied oder der gesamte Finger amputiert. Der abgetrennte Teil wird anschließend in das Tuch gewickelt und ehrfürchtig dem Oyabun überreicht. Bei weiteren Beleidigungen oder Vergehen wird das nächste Fingerglied und später der kleine Finger der anderen Hand amputiert.

🤙 Nicht immer ist die Vollstreckung der Yubitsume freiwillig, so wird sie manchmal einem ehemaligen Yakuza-Mitglied beim Austritt vorgeschrieben. Um in der Gesellschaft nicht sofort als aktives oder ehemaliges Yakuza-Mitglied erkannt und öffentlich geächtet zu werden, tragen viele Mitglieder Fingerprothesen.

Die Hierarchie der Yakuza: Das Oyabun-Kobun-System

Hierarchie der meisten Yakuza
Hierarchie der meisten Yakuza© Galileo

Wie jede andere kriminelle Vereinigung hat auch die Yakuza eine Struktur. Ähnlich der italienischen Mafia steht ein Pate an der Spitze, nämlich eine Art Vater, der Oyabun. Seine untergebenen Söhne (Kobun) sind in verschiedenen Bereichen, wie zum Beispiel der Buchhaltung, tätig.

Die Oyabun-Kobun-Beziehung ist gleichzusetzen mit einer Vater-Kind-Beziehung. Die Yakuza Clans sehen sich als Familie (Ikka). Das erkennt man auch an den Bezeichnungen einiger Mitglieder, wie zum Beispiel großer Bruder (Kyodai) oder kleiner Bruder (Shatei).

Ein neues Kind (Kobun) muss sich voll für die Yakuza-Familie aufopfern. Bei Kämpfen muss das neue Mitglied in der vordersten Reihe stehen und das eigene Leben riskieren. Für seinen Oyabun nimmt er jegliche Schuld auf sich und wenn es sein muss, geht er für ihn sogar ins Gefängnis.

Schon die alten Bakutos und Tekiyas haben als Zeichen der Blutsverbindung einen formellen Austausch mit Sake - der in Zedernfässern gereift ist -gefüllten Bechern durchgeführt

Bis heute wird diese Tradition in der Aufnahmezeremonie praktiziert. Die Zeremonie hat für die Mitglieder auch eine religiöse Bedeutung und wird vor einem Shinto-Schrein, eine religiöse Stätte der ethnischen Religion der Japaner, durchgeführt.

Die moderne Yakuza

  • Die Yakuza hat nie das herrschende Regime in Frage gestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Niederlage des Staates sorgten sie nach dem Chaos für Ordnung und genießen deshalb ein Robin-Hood-Image.
  • Bis dato sind Yakuza nicht illegal. Die Syndikate operieren offiziell in einer Grauzone. Die Yakuza sind zum Beispiel in der Immobilienwirtschaft tätig und organisieren die bekannten japanischen Straßenfeste.
  • Die Yakuza sehen sich als "Wächter der Ordnung". Ihr Einfluss reicht bis in die Politik. Viele rechtsextremistische Gruppierungen sind mit den Clans verbunden. Beispielsweise haben die Yakuza mit Erpressung, Korruption und Mord der konservativen Partei LDP dabei geholfen, ihre politische Konkurrenz zu schwächen. Dadurch konnte nie eine wirkliche Opposition gebildet werden.
  • Außerdem betreiben viele Banden im Untergrund illegale Prostitution, Geldwäsche und Drogenhandel.
  • Im Jahr 1992 wurde das Boutaihou-Gesetz erlassen, auch bekannt als "Anti-Yakuza-Gesetz". Yakuza Mitglieder werden seit dem von der Justiz sehr viel härter bestraft und verfolgt. Sie dürfen beispielsweise keine Kredite mehr aufnehmen oder Immobilien besitzen.
Seit dem Boutaihou-Gesetz von 1992 kontrolliert die Polizei verstärkt Quartiere und Büros der Yakuza. Auf diesem Bild ist zu sehen, wie Polizeibeamte das Hauptquartier der Yamaguchi-gumi (größtes Yakuza-Syndikat) betreten, um eine Hausdurchsuchung durchzuführen.
Seit dem Boutaihou-Gesetz von 1992 kontrolliert die Polizei verstärkt Quartiere und Büros der Yakuza. Auf diesem Bild ist zu sehen, wie Polizeibeamte das Hauptquartier der Yamaguchi-gumi (größtes Yakuza-Syndikat) betreten, um eine Hausdurchsuchung durchzuführen.© picture alliance/AP Images | Tetsuya Kikumasa

Das Ende der Yakuza: Sterben die Yakuza bald aus?

Die Yakuza weisen immer weniger Mitglieder auf. Ende 2022 waren es nur noch etwa 22.400. Grund hierfür ist neben dem Anti-Yakuza-Gesetz auch die wirtschaftliche Lage Japans. Im Allgemeinen ist Japan ein sehr sicheres Land. Viele Jugendliche entscheiden sich daher gegen die Kriminalität. Für die wenigen kriminellen Jugendlichen ist eine Ausbildung zum Yakuza meist viel zu anstrengend und sie schließen sich lieber anderen kriminellen Gruppierungen an.

Neben den oben genannten Gründen spielt der demographische Wandel auch eine sehr wichtige Rolle für den Rückgang der Mitgliederzahl. Etwa die Hälfte der Yakuza sind bereits älter als 50 Jahre.

Die häufigsten Fragen zur Yakuza

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