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Langfristige Corona-Auswirkungen

20 Jahre älter? Studie zeigt drastische Auswirkungen von Covid-19 auf das Gehirn

  • Aktualisiert: 01.10.2024
  • 17:02 Uhr
  • Benedikt Rammer
Auch auf das Gehirn kann sich eine Corona-Infektion auswirken.
Auch auf das Gehirn kann sich eine Corona-Infektion auswirken.© Sebastian Gollnow/dpa/dpa-tmn

Eine schwere Corona-Infektion kann das Gehirn um zwei Jahrzehnte altern lassen. Dies ergab eine  Studie britischer Forscher:innnen, die tiefgreifende Auswirkungen auf die kognitive Leistungsfähigkeit von Betroffenen aufzeigt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine schwere Corona-Infektion kann das Gehirn um 20 Jahre altern lassen.

  • Reduziertes Gehirnvolumen und hohe Werte von Hirnverletzungsproteinen wurden in Patient:innen nachgewiesen.

  • Weitere Forschungen sind notwendig, um die langfristigen Auswirkungen von Covid-19 auf das Gehirn zu verstehen.

Britische Wissenschaftler:innen haben in der bisher größten Untersuchung ihrer Art die Langzeitfolgen einer schweren Corona-Infektion auf das Gehirn analysiert. Die Ergebnisse sind alarmierend: Patient:innen, die wegen Covid-19 hospitalisiert wurden, zeigen erhebliche kognitive Beeinträchtigungen, die denen einer 20-jährigen natürlichen Alterung des Gehirns entsprechen. "Patienten berichten häufig von anhaltenden kognitiven Symptomen, die oft als 'Gehirnnebel' bezeichnet werden", erklärt Dr. Greta Wood im Wissenschaftsmagazin "Sci Tech Daily". Weiter führte sie aus, dass selbst diejenigen ohne akute neurologische Komplikationen schlechtere kognitive Leistungen zeigten, als man es für ihr Alter erwarten würde.

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MRT-Scans zeigen Schädigung des Gehirns

Die Studie dokumentierte nicht nur kognitive Defizite, sondern auch physische Veränderungen im Gehirn. MRT-Scans der betroffenen Patienten zeigten eine Reduktion des Gehirnvolumens in Schlüsselbereichen. Zudem waren ungewöhnlich hohe Werte von Hirnverletzungsproteinen im Blut der Patienten nachweisbar, was auf eine direkte Schädigung des Gehirns hinweist.

Die Forschergruppe um Dr. Greta Wood untersuchte insgesamt 351 Covid-19-Patienten, die im Krankenhaus behandelt wurden, sowohl mit als auch ohne neue neurologische Komplikationen. Diese Patientengruppe wurde mit einer Kontrollgruppe von 3.000 Personen verglichen, die keine Covid-19-Infektion hatten. Die Studie betrachtete verschiedene kognitive Funktionen und maß diese durch standardisierte Tests sowie MRT-Scans, um physische Veränderungen im Gehirn festzustellen. Die Forscher:innen ermittelten auch die Konzentration von Biomarkern für Hirnschäden im Blut der Teilnehmer:innen.

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Forscher: "Langfristige Forschung ist jetzt unerlässlich"

Die langfristigen Auswirkungen von Covid-19 beschränken sich nicht nur auf die Lunge, betonen die Forscher:innen. Professor Benedict Michael, ein Co-Autor der Studie, unterstreicht: "Covid-19 ist nicht nur eine Lungenerkrankung. Die Patient:innen, die am schwersten betroffen sind, leiden auch häufig unter Hirnkomplikationen." Gerome Breen, ein weiterer Co-Autor, fordert: "Langfristige Forschung ist jetzt unerlässlich, um herauszufinden, wie sich diese Patient:innen erholen."

Die Studie liefert wichtige Erkenntnisse über die tiefgreifenden und möglicherweise lang anhaltenden Auswirkungen einer Corona-Infektion auf das menschliche Gehirn. Sie macht deutlich, dass Covid-19 eine Erkrankung ist, deren Folgen weit über die akute Infektionsphase hinausgehen können.

  • Verwendete Quellen:
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