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Nach ewigem Ringen

Ampel-Regierung einigt sich auf Bundeshaushalt 2025

  • Veröffentlicht: 16.08.2024
  • 15:49 Uhr
  • dpa
Bundeskanzler Olaf Scholz (Mitte) Robert Habeck (rechts), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, und Christian Lindner, Bundesminister der Finanzen. Die Koalitionsparteien haben sich auf einen Entwurf zum Haushalt geeinigt.
Bundeskanzler Olaf Scholz (Mitte) Robert Habeck (rechts), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, und Christian Lindner, Bundesminister der Finanzen. Die Koalitionsparteien haben sich auf einen Entwurf zum Haushalt geeinigt.© Michael Kappeler/dpa

Die Spitzen aus SPD, Grünen und FDP haben eine Einigung zur Finanzierungslücke des Bundeshaushaltes 2025 erzielt. Das verkündete Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Freitag.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Regierung hat sich auf eine Lösung zur Finanzierungslücke im Haushalt geeinigt.

  • Durch den Kompromiss wird die sogenannte globale Minderausgabe um 4,5 Milliarden Euro auf 12 Milliarden Euro verringert, was faktisch eine Lücke im Haushalt darstellt.

  • Das Parlament steht nun vor einer vergleichsweise großen Aufgabe in den Beratungen zum Haushalt, da die globale Mehrausgabe deutlich größer ist als üblich.

Die Spitzen der Ampel-Koalition haben erneut einen Kompromiss zum Bundeshaushalt für das kommende Jahr gefunden. Das teilte ein Regierungssprecher mit. "Die Vor­­gaben der Schuldenbremse des Grundgesetzes werden weiterhin eingehalten, eine Umgehung findet nicht statt." Die Einigung sieht im Kern Umschichtungen von Geldern für die bundeseigene Deutsche Bahn vor.

Das sagt Scholz zur Einigung

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Die Bundesregierung wird heute, wie im Juli verabredet, nach Abschluss aller Prüfungen den Regierungsentwurf des Bundeshaushalts 2025 an den Deutschen Bundestag und den Bundesrat offiziell zuleiten. Dabei haben wir im Vergleich zum Juli-Beschluss Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur mit zusätzlichem Kapital und Darlehen für die Deutsche Bahn beschlossen und weitere allgemeine Einsparungen vorgenommen." Der Haushalts-Gesetzgeber könne nun pünktlich nach der parlamentarischen Sommerpause mit den Beratungen über den Haushalt des nächsten Jahres beginnen.

Im Video: Haushaltskrach eskaliert - Machtwort des Kanzlers

Nach Angaben der Bundesregierung wird durch den Kompromiss die sogenannte globale Minderausgabe um 4,5 Milliarden Euro auf dann noch 12 Milliarden Euro verringert. Das ist faktisch eine Lücke im Haushalt. Die Regierung geht davon aus, dass sich diese durch die wirtschaftliche Entwicklung noch verringern wird. Dem Parlament steht nun aber eine vergleichsweise große Aufgabe bevor in den Beratungen zum Haushalt, weil die globale Mehrausgabe deutlich größer ist als üblich.

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Erneute Verhandlungen nötig

Anfang Juli hatten Bundeskanzler Scholz, Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) bereits einmal eine Einigung über den Etat für 2025 verkündet. Wochenlang hatten sie zuvor darum gerungen, eine Lücke von mindestens 30 Milliarden Euro zu stopfen. Dann sollte das ohne allzu harte Sparmaßnahmen gelungen sein.

Die Bundesregierung hatte in ihrem im Juli vorgestellten Entwurf mit einer sogenannten Minderausgabe von 17 Milliarden Euro geplant. Dabei geht die Bundesregierung davon aus, dass die Ministerien ohnehin nicht das gesamte Geld in dem Jahr ausgeben werden - zum Beispiel, weil sich Projekte verzögern. Das Vorgehen ist durchaus üblich, die Summe aber sehr hoch.

Deswegen sollte diese Lücke geschlossen werden, und zwar um eigentlich rund acht Milliarden Euro. Dazu gab es Prüfaufträge, ob die Bahn und die Autobahngesellschaft kreditfinanzierte Darlehen statt direkte Zuschüsse aus dem Haushalt bekommen sollen. Daneben ging es um Gelder bei der staatlichen Förderbank KfW.

Lindner kritisierte erste Einigung

Lindner hatte bereits nach der Einigung deutlich gemacht, es gebe rechtliche und wirtschaftliche Bedenken, ob alle für eine Lösung ins Auge gefassten Vorhaben auch umsetzbar seien

Im Video: Lindners Haushalt - Rekordinvestitionen trotz Schuldenbremse

Nachdem zwei Gutachten die Zweifel in Teilen bestätigt hatten, verwarfen die Koalitionäre die Idee, 4,9 Milliarden Euro der KfW statt für die Gaspreisbremse im Haushalt zu anderen Zwecken einzusetzen.

Umstritten war auch, ob Bahn und Autobahngesellschaft unterstützt werden können, ohne dass dies auf die Schuldenbremse angerechnet werden muss. Hier waren Lindner und Scholz unterschiedlicher Meinung - deswegen kam es nun zu Nachverhandlungen.

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:newstime

Mehr Eigenkapital für die Bahn

Konkret ist laut Regierung geplant, dass die Infrastruktursparte der Deutschen Bahn AG zusätzliches Eigenkapital im Umfang von 4,5 Milliarden Euro bekommt - das soll die im bisherigen Entwurf des Bundes­haus­­halts 2025 vorgesehenen Zuschüsse ersetzen. Außerdem soll die Bahn ein Darlehen des Bundes in Höhe von drei Milliarden Euro bekommen. Die Schuldenbremse bleibe davon unberührt.

Bisher ist 2025 eine Eigenkapitalerhöhung von rund 5,9 Milliarden Euro vorgesehen, damit soll die Bahn Investitionen zur Sanierung des maroden Schienennetzes vornehmen.

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