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Nach 16 Jahren Kanzlerschaft

Angela Merkel im Ruhestand: So viel Rente bekommt die Altkanzlerin

  • Aktualisiert: 30.03.2023
  • 10:38 Uhr
  • Lena Glöckner
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© dpa

16 Jahre stand Angela Merkel an der Spitze der deutschen Regierung. Viele junge Menschen haben niemand anderen im Kanzleramt erlebt. Fukushima, Bankenkrise, NSU, Germanwings, Terror, Flüchtlingskrise, Trump und Corona – das alles fiel in ihre Kanzlerschaft. Wie "Mutti" nun ihren wohlverdienten Ruhestand verbringt – und wie viel Rente sie bekommt.

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Angela Dorothea Merkel schrieb 2005 mit der Ernennung zur ersten Kanzlerin der Bundesrepublik Geschichte. Hierzulande und in aller Welt hat sie höchste Anerkennung genossen – musste zugleich aber auch scharfe Kritik einstecken. Nach vier Legislaturperioden war für die heute 68-Jährige im Dezember 2021 Schluss mit Politik. Was hat ihre Kanzlerschaft geprägt? Und wer ist eigentlich die Frau hinter der Kanzlerinnenfassade?

Merkel bleibt als Krisenmanagerin in Erinnerung

Von Merkel als Kanzlerin wird der Ruf als Krisenmanagerin bleiben. In ihre Amtszeit fielen die Finanz-, die Euro-, die Flüchtlings- und am Ende die Corona-Krise. Alle vier Krisen haben Merkels Regierungszeit geprägt wie sonst wenige Ereignisse – abgesehen vielleicht von der Reaktorkatastrophe von Fukushima im März 2011. Damals vollzog Merkel einen Kurswechsel in ihrer Atompolitik. Sehr schnell beschloss das Kabinett in der Folge den schrittweisen Ausstieg aus der Kernkraft.

Nicht immer stand sie nur glänzend da: Die Flüchtlingskrise sorgte für ein massives Zerwürfnis mit der CSU und einen Einbruch in den Umfragewerten. Infolgedessen stellte Merkel 2018 entgegen ihrer festen Überzeugung, dass Parteivorsitz und Kanzleramt in eine Hand gehören, den CDU-Vorsitz zur Verfügung. Auch in der Corona-Krise bescheinigten Kritiker der Altkanzlerin Versagen, allerdings dürfte hier vor allem ihr ständiges Ringen um härtere Maßnahmen mit den Ministerpräsidenten und ihr Ruf als vorsichtige Warnerin im Gedächtnis bleiben.

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Das macht die Altkanzlerin im Ruhestand

Und was macht Merkel nach ihrer Amtszeit? Aus der großen Politik will sie sich zurückziehen. Der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" sagte sie kurz vor ihrem Austritt: "Jetzt schaue ich, dass ein paar Sachen folgen, die als Bundeskanzlerin etwas zu kurz kamen. Vielleicht etwas reisen oder lesen oder einfach mal Muße haben in dem Wissen, dass nicht in den nächsten zwanzig Minuten schon wieder etwas Umwälzendes passieren kann. Darauf freue ich mich."

Schon 1998 hatte sie der Fotografin Herlinde Koelbl gesagt: "Ich möchte irgendwann den richtigen Zeitpunkt für den Ausstieg aus der Politik finden. Dann will ich kein halbtotes Wrack sein." Anders als viele Vorgänger schaffte Merkel es, selbstbestimmt den Zeitpunkt für den Abschied von der Politik zu wählen. In ihrem neuen Lebensabschnitt will die Altkanzlerin nun den Westen Deutschlands näher kennenlernen. "Ich bin selten zweckfrei in den alten Bundesländern gewesen", sagte die frühere Kanzlerin dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland". "Ich bin nie einfach so auf der Loreley gewesen oder an der Moselschleife oder alleine im Trierer Dom oder Speyerer Dom", ergänzte die in Ostdeutschland aufgewachsene Merkel. Sie habe bisher nur wenig gemacht, was viele Menschen gern und selbstverständlich unternähmen, sagte Merkel. "Ich gehe jetzt in den Teil meines Lebens, der mir bisher verwehrt war. Als Mensch."

So viel Rente bezieht Angela Merkel

In diesem Lebensabschnitt wolle die Kanzlerin reisen, erklärte sie dem Magazin "Bunte" in einem Interview. Und zwar in all die Städte, in denen sie einen Ehrendoktortitel bekommen hat. Auf dem Reiseplan stünden damit Nanjing (China), New York und Baltimore (USA) sowie Haifa und Jerusalem (Israel). Finanziell sollten die Reisen mühelos machbar sein – denn die ehemalige Kanzlerin erhält eine Rente von rund 15.000 Euro brutto pro Monat. Das teilte der Bund der Steuerzahler mit. Die Versorgungsansprüche würden sich demnach aus ihrer langjährigen Mitgliedschaft im Bundestag sowie aus ihrer Zeit als Bundesministerin und Kanzlerin ergeben. Wie alle Altkanzler und ehemalige Bundespräsidenten hat Merkel zudem Anspruch auf ein Büro, eine Büroleiter:in, zwei Referent:innen, eine Schreibkraft und eine Fahrer:in.

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