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Parteivorsitzender im Profil

Bayern-Fan und Soldatensohn: Das ist SPD-Chef Lars Klingbeil

  • Aktualisiert: 15.05.2023
  • 17:24 Uhr
  • Simon Traub
Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil
Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil© dpa

Schon als Student hat er seine Politiker-Karriere begonnen. Lars Klingbeil arbeitete in Hannover im Wahlkreisbüro vom damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder. Privates und sein Leben als SPD-Vorsitzender im Überblick.

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Steckbrief

  • Name: Lars Klingbeil
  • Beruf: Politiker (SPD)
  • Geburtsdatum: 23. Februar 1978
  • Geburtsort: Soltau (Niedersachsen)
  • Wohnort: Munster (Niedersachsen)

Sein Vater war Berufssoldat, seine Mutter Einzelhandelskauffrau, schreibt Lars Klingbeil (SPD) auf seiner Homepage. Der Co-Chef der Sozialdemokraten, neben Saskia Esken, möchte seine Arbeit als Abgeordneter im Bundestag "so transparent wie möglich gestalten". Deswegen hat er alle Einkünfte und auch seine Lobbyisten-Gespräche auf seiner Webseite aufgelistet.

Klingbeil geht es offensichtlich um Nahbarkeit der Politiker. Sein Weg in die Politik zeichnete sich frühzeitig ab – er engagierte sich bereits als Schüler politisch. Geboren in Soltau, aufgewachsen in Munster, wo er dann auch das Gymnasium besuchte. Er war nach eigener Aussage Schülersprecher und hat für "eine bessere Bildung" gestreikt.

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Lars Klingbeils Weg in die Politik

Neben seinem Studium der Politikwissenschaft, Soziologie und Geschichte in Hannover arbeitete er im Wahlkreisbüro von Gerhard Schröder. Der war zu dieser Zeit Bundeskanzler. Ebenso hat er sich als Student für seine SPD im Stadtrat seiner "Heimat" Munster eingebracht. Ab 2003 noch einer der stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Jusos, war Klingbeil 2005 als Nachrücker im Deutschen Bundestag – im Zuge der "Gehälter-Affäre" rückte er für Jann-Peter Janssen nach, der zurückgetreten war.

Janssen hatte damals die Unwahrheit über die Bezüge verbreitet, die er vom Volkswagen-Konzern erhalten hatte, wie der "Spiegel" aufdeckte. Dadurch wurde Janssen "untragbar". Von Januar bis Oktober 2005 war Klingbeil Bundestagsmitglied, dann verpasste er bei der vorgezogenen Bundestagswahl 2005 den Wiedereinzug. Seit 2009 ist er allerdings ständiges Mitglied im Bundestag.

Zwei Jahre nach seinem Magister-Abschluss 2004 wurde er zum Kreistagsabgeordneten im Heidekreis gewählt. Nach eigener Aussage habe die Zeit in der Kommunalpolitik einen prägenden Eindruck beim SPD-Politiker hinterlassen. Für ihn sei die "Verbindung der kommunalen Ebene mit der Bundespolitik" sehr wichtig, wie Klingbeil auf seiner Homepage verlauten lässt.

Familie, Leidenschaften und Bundeswehr

Lars Klingbeil ist seit 2019 mit Lena-Sophie Müller liiert. Seine Ehefrau ist seit 2014 Geschäftsführerin der "Initiative D21", ein "Netzwerk für die Digitale Gesellschaft", wie der eingetragene Verein sich auf seiner Homepage beschreibt.

Laut eigener Aussage spielt Klingbeil gerne Gitarre – auch in seinen Büros fänden sich seine Gitarren. Früher, als Jugendlicher und junger Erwachsener, habe er in einer Band gespielt. Neben der Leidenschaft für Musik ist der Vorsitzende der SPD auch passionierter Fußballfan und drückt dem FC Bayern München die Daumen.

Obwohl sein Vater ein Berufssoldat war, verweigerte Lars Klingbeil damals den Wehrdienst und leistete stattdessen Zivildienst in einer Bahnhofsmission. Aufgrund der Verweigerung wurde er laut eigener Aussage in Munster beschimpft. "Erst nach den Anschlägen vom 11. September, die ich in Manhattan erlebt habe, habe ich ein anderes Verhältnis zur Bundeswehr entwickelt", erzählte Klingbeil 2021 in einem Interview.

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Erst Generalsekretär, dann SPD-Vorsitzender

Von 2014 bis 2018 war Klingbeil Vorsitzender der niedersächsischen und bremischen Landesgruppen in der SPD-Bundestagsfraktion und von 2017 bis 2021 Generalsekretär der SPD. In dieser hat Klingbeil viele organisatorische Tätigkeiten übernommen: Koalitionsverhandlungen auf die Beine gestellt und den Bundestagswahlkampf 2021 für die SPD organisiert. Seit Dezember 2021 ist er gemeinsam mit Saskia Esken Vorsitzender der SPD.

Klingbeil macht nach wie vor gerne Politik für die Region seiner Heimat im Landkreis Rotenburg und im Heidekreis. Seine politischen Schwerpunkte liegen auf der Modernisierung der Bundeswehrstandorte seiner Region, dafür ist er Teil des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages. Ein weiteres wichtiges Thema ist für ihn die Digitalisierung in Deutschland. Investitionen in die Digitale Infrastruktur sind dem Bundestagsabgeordneten sehr wichtig.

In politischen Fragen wird ihm oft unterstellt, dass er teilweise die gleichen Worte wie der Bundeskanzler Olaf Scholz wählen würde. Das ist laut Klingbeils Aussage aber eher ein Zeichen für Geschlossenheit. "Was ist denn schlimm daran, dass der Parteivorsitzende und der Bundeskanzler das gleiche denken, das gleiche sagen?", erklärte er im ARD-Sommerinterview im September 2022. Er sei in der SPD zu einem Zeitpunkt Generalsekretär geworden, als "dieser Laden gnadenlos zerstritten war", so Klingbeil. Der Co-Chef der SPD sieht seine Partei geschlossen wie lange nicht mehr, wie er in diesem Interview zum Ausdruck brachte.

Fragen und Antworten zu Lars Klingbeil

Verwendete Quellen:

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