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Frachter kollidiert mit Pfeiler

Brückeneinsturz durch Schiff in Baltimore: Suche nach Vermissten eingestellt  

  • Aktualisiert: 27.03.2024
  • 09:09 Uhr
  • Clarissa Yigit

Dramatische Szenen in den USA: Nach einer Kollision mit einem Frachtschiff stürzte die Francis-Scott-Key-Brücke in Baltimore ein. Menschen stürzten ins Wasser. Für die Vermissten gibt es nun wohl keine Hoffnung mehr.

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Die Francis-Scott-Key-Brücke in Baltimore (US-Bundesstaat Maryland) hielt einer Kollision mit einem Frachtschiff nicht stand und brach in der Nacht auf Dienstag (26. März) zusammen. Mehrere Menschen fielen ins Wasser, zitierte die Deutsche Presse-Agentur (dpa) die örtliche Feuerwehr. 

Inzwischen gibt es aber offenbar keine Hoffnung mehr für die noch vermissten Personen. "Wir werden unsere aktiven Such- und Rettungsbemühungen einstellen", so ein Vertreter der US-Küstenwache am Dienstagabend (26. März, Ortszeit). Angesichts der Temperaturen sei nach so vielen Stunden nicht mehr damit zu rechnen, dass noch jemand lebend aus dem kalten Wasser geborgen werde.

"Katastrophaler Kollaps"

Marylands Verkehrsminister Paul Wiedefeld bezeichnete den Vorfall auf einer Pressekonferenz als "katastrophalen Kollaps."  Zwar hatte die Schiffsbesatzung vor dem Zusammenprall noch einen Notruf abgesetzt, was womöglich Leben rettete - denn Beamte an Land stoppten den Verkehr und verhinderten so, dass weitere Autos auf die Brücke gelangten.

Trotzdem brachen große Teile der Brücke in sich zusammen, da tonnenschwere Stahlträger durch die gewaltige Krafteinwirkung wie dünner Draht verbogen wurden. Es hätten sich zu dem nächtlichen Zeitpunkt acht Arbeiter auf der Brücke befunden, die Beton-Ausbesserungen vorgenommen hätten. Zwei Menschen konnten gerettet werden. Eine Person wurde laut US-Medien zunächst in ein Krankenhaus eingeliefert und kurze Zeit später wieder entlassen. Die verbliebenen sechs Menschen galten über viele Stunden hinweg als vermisst.

Das unter singapurischer Flagge fahrende, rund 290 Meter lange Containerschiff "Dali" war nach Angaben von Marylands Gouverneur Wes Moore "mit acht Knoten, also mit rasanter Geschwindigkeit" auf die Brücke zugesteuert - das sind etwa 15 Kilometer pro Stunde.

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Hinweise auf eine vorsätzliche Tat oder gar einen Terroranschlag gibt es Behörden zufolge nicht. US-Präsident Joe Biden sprach von einem "schrecklichen Unfall". Ersten Erkenntnissen zufolge könnte ein Problem mit der Stromversorgung die Ursache gewesen sein. Nach Angaben aus Singapur kam es wohl zu einem "vorübergehenden Antriebsverlust", weshalb das Schiff seinen Kurs nicht halten konnte.

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Die Vorsitzende der Behörde für Transportsicherheit NTSB, Jennifer Homendy, äußerte sich zunächst nicht zu den möglichen Ursachen. "Die NTSB spekuliert nicht, wir liefern Fakten", sagte sie. Bei den Untersuchungen würden sich zwei Dutzend Ermittler sowohl die Bauweise der Brücke als auch das Schiff und dessen Historie genau anschauen. Von besonderer Bedeutung sei dabei der sogenannte Schiffsdatenschreiber.

Die 22-köpfige Besatzung ist laut Singapurs See- und Hafenbehörde in Sicherheit. Das dänische Reedereiunternehmen Maersk bestätigte, es habe das Schiff von der Chartergesellschaft Synergy Group gemietet und darauf Fracht von Kunden transportiert.

Die Francis-Scott-Key-Bridge in Maryland brach nach einer Schiffskollision zusammen.
Die Francis-Scott-Key-Bridge in Maryland brach nach einer Schiffskollision zusammen.© via REUTERS
  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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