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Ukraine-Krieg

China kontert: USA sollen Russland Waffenteile geliefert haben

  • Aktualisiert: 30.09.2024
  • 12:01 Uhr
  • Christina Strobl

Ein chinesischer Diplomat beschuldigt die USA, Putin Waffenteile für den Krieg gegen die Ukraine zu liefern. Und das kurz nachdem China selbst dessen bezichtigt wurde. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Einem chinesischen Diplomaten zufolge sollen über 60 Prozent der von Russland importierten Waffenkomponenten aus den USA stammen.

  • Auch von anderen westlichen Ländern sollen Teile stammen.

  • Die Ukraine hingegen beschuldigt China, Putin Waffenteile zu liefern.

Die USA sehen sich mit Anschuldigungen aus China konfrontiert, Russland mit Waffenteilen zu versorgen. Diese Teile sollen in Waffen verbaut werden, die der russische Präsident Wladimir Putin in der Ukraine einsetzen lässt.

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60 Prozent sollen aus den USA und dem Westen stammen

Diese Behauptung stellt Liu Pengyu, ein Diplomat aus China gegenüber dem US-Magazin "Newsweek" auf, wie der "Münchner Merkur" berichtet. Demnach sagte er: "Ich habe Daten gesehen, aus denen hervorgeht, dass über 60 Prozent der von Russland importierten Waffenkomponenten und Dual-Use-Güter aus westlichen Ländern wie den Vereinigten Staaten stammen." Liu Pengyu ist aktuell Sprecher der chinesischen Botschaft in Washington. Auch aus anderen westlichen Nationen sollen die Waffenteile stammen.

Liu dementiert die Lieferung

Erst am Vortag hatte Wladyslaw Wlassjuk, Berater für Sanktionspolitik des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Brüssel, hingegen gesagt: "Wenn man alle üblichen Waffentypen nimmt und zählt, wie viele ausländische Bauteile darin enthalten sind, dann würden etwa 60 Prozent in der Volksrepublik China produziert oder von dort importiert."

Dabei soll es nicht nur um Waffenteile gehen, sondern auch um sogenannte Dual-Use-Güter wie Mikrochips und Leiterplatten. Diese werden sowohl für zivile Zwecke verwendet, als auch für russische Drohnen und Raketen. Konkret dazu sagte Liu: "China liefert keine Waffen an eine der Konfliktparteien und kontrolliert Dual-Use-Güter streng."

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Handel zwischen Russland und China hat sich intensiviert

Speziell seit Beginn des Ukraine-Kriegs intensivierte sich der Handel zwischen Russland und China zunehmend. Nathaniel Sher, China-Experte beim Thinktag Carnegie China, erklärte in einer Analyse auf der Grundlage von chinesischen Zolldaten, dass das Volumen von Chinas Exporten nach Russland seit Februar 2022 um 60 Prozent angestiegen sei.

Im Durchschnitt seien darunter jeden Monat Dual-Use-Güter im Wert von 300 Millionen US-Dollar, die von den USA, der EU, Japan und dem Vereinigten Königreich als "High Priority"-Güter klassifiziert werden, die "Russland versucht, für seine Waffenprogramme zu beschaffen", so Sher. Dem US-Handelsministerium zufolge stellen sie "aufgrund ihrer Bedeutung für die russischen Kriegsanstrengungen ein erhöhtes Risiko dar, illegal nach Russland umgelenkt zu werden."

Selenskyj-Berater Wlassjuk räumte jedoch auch ein, dass einige Teile, die zur Überwachung, in Drohnen und in Raketen verwendet werden, aus den Vereinigten Staaten, den Niederlanden, Japan, Irland und der Schweiz sowie anderen westlichen Ländern stammen würden. Laut dem europäischen Magazin "Euractiv" hat das ukrainische Präsidialamt am Dienstag (24. September) einen Bericht zur Verfügung gestellt, demzufolge mindestens sechs europäische Unternehmen Bauteile für russische Waffen geliefert hätten.

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Tatsächlich sind auch europäische Firmen beteiligt

Bei den angesprochenen Firmen soll es sich um die Schweizer Firmen ST Microelectronics und Traco Electronic AG, das niederländische Unternehmen NXP Semiconductor, das irische Unternehmen Taoglas sowie die deutsche Firma Infineon Technologies AG und das italienische Unternehmen Finder handeln.

Dazu sagte der Sanktionsbeauftragte der EU, David O’Sullivan, er bezweifle "nicht den guten Willen der Unternehmen, die nicht möchten, dass ihre Produkte auf diese Weise verwendet werden", warnte aber, "dass man, sobald man diese Produkte an Händler oder Dritte verkauft, nicht immer vollständig kontrollieren kann, was als Nächstes passiert."

  • Verwendete Quellen:
  • "Münchner Merkur": "Anschuldigung aus China: USA würden Putin mit Waffenteilen versorgen"
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