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Nach den Olympischen Spielen

Christian Wück wird Bundestrainer der deutschen Fußballerinnen

  • Veröffentlicht: 08.03.2024
  • 14:04 Uhr
  • Lena Glöckner
Der ehemalige U17-Trainer Christian Wück (l.) soll die deutschen Fußballerinnen zu Erfolgen führen.
Der ehemalige U17-Trainer Christian Wück (l.) soll die deutschen Fußballerinnen zu Erfolgen führen.© Jürgen Kessler/dpa

Nach einer langen Hängepartie und zwei Zwischenlösungen steht nun fest, dass Christian Wück als Bundestrainer die DFB-Fußballerinnen nach der Olympia-Teilnahme übernimmt. Er war bislang der Trainer der U17-Auswahl der Männer.

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Christian Wück wird nach den Olympischen Spielen Bundestrainer der deutschen Fußballerinnen und damit Nachfolger von Horst Hrubesch. Der bisherige Trainer der U17-Männermannschaft übernimmt den Posten im Sommer, wie der DFB am Freitag (8. März) mitteilte. Die Vertragslaufzeit wurde zunächst nicht genannt. Zuvor hatte "Bild" über die Personalie berichtet. Der 50 Jahre alte Ex-Profi Wück hatte die deutsche U17 im vorigen Jahr erst zum Europameistertitel und danach sogar zum Weltmeistertitel geführt.

Im Video: Nach WM-Debakel - Entscheidung um Bundestrainerin Voss-Tecklenburg gefallen

"Christian Wück ist ein ausgewiesener Experte und er spricht die Sprache der Spielerinnen und Spieler. Er hat in der Vergangenheit bewiesen, dass er Persönlichkeiten weiterentwickeln und Mannschaften zu einer verschworenen Einheit formen kann", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf in der Presseerklärung. Sportdirektorin Nia Künzer lobte die Leidenschaft, Expertise und das sehr klare Konzept, mit dem Wück überzeugt habe. Assistenztrainerin wird Maren Meinert.

Hrubesch will sich HSV-Nachwuchs zuwenden

Hrubesch hatte den deutschen Frauen vergangene Woche mit einem 2:0-Erfolg gegen die Niederlande in Heerenveen die Olympia-Teilnahme 2024 in Paris gesichert. Der 72-Jährige hatte sein Engagement von vornherein bis dahin begrenzt. Das Stürmer-Idol will sich danach wieder auf seine Aufgabe als Nachwuchschef beim Hamburger SV konzentrieren.

Hrubesch hatte 2018 schon einmal als Coach der DFB-Frauen ausgeholfen. Vor den Sommerspielen absolviert Hrubesch ab Anfang April noch die Qualifikation für die EM 2025 in der Schweiz. In den Gruppenspielen treffen die Vize-Europameisterinnen von 2022 dabei auf Österreich, Island und Polen.

Der DFB klärt mit der Verpflichtung von Wück eine lange offene Personalfrage. Nach dem WM-Debakel von Australien mit dem Vorrunden-Aus im vorigen Sommer hatte sich Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg krankgemeldet, nach einer Hängepartie war ihr Arbeitsverhältnis aufgelöst worden. Zwischenzeitlich war ihre langjährige Assistentin Britta Carlson eingesprungen. Nachdem die Olympia-Teilnahme in Gefahr geraten war, holte der Verband Hrubesch zurück, der bei den Spielerinnen großes Vertrauen genießt. Von sechs Partien gewann er vier und verlor nur eine bei der ersten Olympia-Chance mit dem 1:2 gegen Frankreich in Lyon.

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EM 2025 wird erstes Turnier

Vor Hrubesch gab es bisher nur einen Mann, der das Frauen-Nationalteam verantwortlich betreute: Gero Bisanz als erster Chefcoach von 1982 bis 1996. Tina Theune holte mit der DFB-Auswahl 2003 den WM-Titel, Silvia Neid 2007. Letztere gewann auch 2016 in Rio de Janeiro Olympia-Gold unter anderem mit der heutigen DFB-Kapitänin Alexandra Popp.

"Ich werde nicht nach Paris fahren, um mitzuspielen. Ich will schon ins Endspiel", hatte Hrubesch nach dem Sieg gegen die Niederlande gesagt. Von den Olympischen Spielen in Rio 2016 den deutschen Männern hatte er immerhin die Silbermedaille mit nach Hause gebracht. Die Auslosung für die Fußball-Partien der Sommerspiele in Paris ist am 20. März. Zwischen dem letzten EM-Ausscheidungsspiel und dem Beginn des olympischen Fußballturniers liegt nur eine gute Woche.

Die Europameisterschaft 2025 - vier Jahre nach dem Finaleinzug der deutschen Frauen bei der EM in England - wäre das erste Turnier des neuen Bundestrainers Wück. Bis dahin ist mit einem Umbruch im Nationalteam zu rechnen, da offen ist, ob erfahrene Spielerinnen wie die Wolfsburgerinnen Popp, Svenja Huth und Marina Hegering weitermachen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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