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Ganze Großstädte im Lockdown

Corona-Rekordwelle legt China lahm

  • Veröffentlicht: 24.11.2022
  • 14:20 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Chinas restriktive Null-Corona-Politik zeigt wenig Wirkung. Im Gegenteil: Die Infektionen im Land haben neue Höchststände erreicht. Unter den massiven Einschränkungen leidet vor allem die Bevölkerung in den Millionenstädten.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Infektionen in China erreichen trotz Null-Corona-Politik neue Rekorde.

  • Zahlreiche Millionenstädte sind komplett im Lockdown.

  • In der Bevölkerung wächst der Unmut über die strikten Maßnahmen.

Im Kampf gegen Corona setzt China weiter auf Lockdowns, während die restliche Welt versucht, mit dem Virus zu leben. Trotz des strikten Vorgehens klettern die Infektionszahlen in China aber auf Rekordwerte. Die Pekinger Gesundheitskommission meldete am Donnerstag (24. November) landesweit 31.444 neue Fälle.

Rekordzahlen trotz Null-Corona-Politik

Diese Zahlen sind im internationalen Vergleich zwar nicht besonders hoch. Für China sind es jedoch die meisten Corona-Fälle seit den frühen Chaos-Tagen der Pandemie, als das Virus vor knapp drei Jahren in der zentralchinesischen Metropole Wuhan ausbrach.

Die jüngsten Höchststände bringen zugleich immer mehr Einschränkungen für die Bewohner:innen der Metropolen mit sich. Die Hauptstadt Peking erinnert an eine Geisterstadt, in anderen Landesteilen befinden sich Millionen Menschen komplett im Lockdown.

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Millionenstädte im Lockdown

Tägliche Massentests, strenge Kontrollen, Kontaktverfolgung und Zwangsquarantäne bestimmen den Alltag von Millionen von Menschen im Jahr drei der Corona-Pandemie. In fast allen Großstädten wurden zuletzt neue Maßnahmen verhängt. In Peking sind Schulen, Kindergärten und Geschäfte geschlossen. Menschen wurden aufgefordert, sich möglichst nicht in der Öffentlichkeit aufzuhalten. Zunehmend werden Wohnanlagen auch komplett abgeriegelt. Von "Untergangsstimmung" spricht ein Pekinger.

Im südchinesischen Guangzhou mit etwa 18 Millionen Einwohnern befinden sich mehrere Bezirke der Stadt komplett im Lockdown. Die Metropole Shanghai kündigte derweil an, dass Reisende, die in die Stadt kommen, für fünf Tage nicht in Restaurants oder Geschäfte dürfen. Die Mega-Metropole Chongqing lässt ihre rund 30 Millionen Einwohner nur noch in dringenden Fällen und mit einem negativen Corona-Test ausreisen. 

Wut in Chinas Bevölkerung wächst

Beobachter sehen das Regime in China mit seiner Null-Corona-Politik in der Sackgasse. Die Pekinger Gesundheitskommission rechtfertigt das Festhalten an den strikten Maßnahmen weiterhin damit, dass eine Öffnung des Landes viele Tote zur Folge haben würde. Doch in der Bevölkerung wächst die Wut. "Hört auf zu testen und baut Krankenhäuser", schreibt ein Nutzer im chinesischen Nachrichtendienst Wechat. Als "Fass ohne Boden" beschreibt ein anderer Nutzer die Lage.

Zunehmend drückt sich die Unzufriedenheit der Menschen auch in Protesten aus. Vergangene Woche rissen wütende Wanderarbeiter in Guangzhou zahlreicher Barrikaden nieder. Am Mittwoch kam es in der Stadt Zhengzhou dann zu schweren Zusammenstößen zwischen Arbeitern des Apple-Zulieferers Foxconn und Sicherheitskräften.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
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