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Wegen Klimaereignissen

Populationsengpass: Darum starb laut Forschern die Menschheit beinahe aus

  • Aktualisiert: 16.10.2023
  • 12:19 Uhr
  • Emre Bölükbasi
Forscher wollen jetzt herausgefunden haben, dass vor vielen Jahren unser Planet zeitweise von nur einigen Hundert fortpflanzungsfähigen Menschen bewohnt wurde.
Forscher wollen jetzt herausgefunden haben, dass vor vielen Jahren unser Planet zeitweise von nur einigen Hundert fortpflanzungsfähigen Menschen bewohnt wurde.© Adobe Stock

Rund acht Milliarden Menschen leben heute auf unserem Planeten. Umso schwieriger ist es, einer neuen bahnbrechenden Erkenntnis von Forschern Glauben zu schenken: Die Weltbevölkerung soll sich über Tausende Jahre hinweg aus nur einigen Hundert Individuen zusammengesetzt haben.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Forscherteam hat eine Art Nahtoderfahrung der gesamten Menschheit festgestellt.

  • Vor langer Zeit soll die Weltbevölkerung auf extrem kleine Zahlen geschrumpft sein.

  • Die Ergebnisse lösen in der Wissenschaft eine Welle der Überraschung aus.

Unser Planet strotzt nur so vor Artenvielfalt, die Weltbevölkerung wird mit der Zeit immer größer. Doch aller Anfang ist schwer, wie jüngste Forschungsergebnisse anmuten: Über rund 117.000 Jahre hinweg soll es weltweit einen drastischen Populationsengpass gegeben haben, berichtet "The Guardian" unter Berufung auf die Studie eines internationalen Forschungsteams. Das Erstaunliche: In diesem Zeitraum soll die Zahl fortpflanzungsfähiger Menschen auf bis zu 1.300 gesunken sein.

Den Forschern zufolge kam es vor etwa 800.000 bis 900.000 Jahren zu diesem bedrohlichen Engpass. In ihrer Analyse, die von der Zeitschrift "Science" veröffentlicht wurde, schildern sie ihre Vorgehensweise für die Studie. Demnach untersuchten sie die DNA-Proben von 3.154 Individuen aus zehn afrikanischen und 40 nicht-afrikanischen Ländern. Eine Genomanalyse habe die beinahe erfolgte Ausrottung der Menschheit bestätigt.

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Das war der Grund für den Engpass

Der Grund für diese Nahtoderfahrung der gesamten Menschheit? Die Forscher haben auch darauf eine Antwort: womöglich ein Extremwetterereignis. Der Rückgang der Menschenpopulation scheint mit bedeutenden Veränderungen des Weltklimas zusammenzufallen, die etwa aus Eiszeiten langfristige Ereignisse machten und zu einem Rückgang der Meeresoberflächentemperaturen führten sowie einer möglichen langen Dürreperiode in Afrika und Eurasien.

Das Forschungsergebnis überraschte nicht nur die Studienautoren, sondern auch andere Wissenschaftler. Prof. Chris Stringer, Leiter der Abteilung für die Ursprünge des Menschen am Naturhistorischen Museum in London, ist einer von ihnen. Er war zwar nicht an der Forschung beteiligt, äußerte sich aber verwundert. "Das ist ein außergewöhnlich langer Zeitraum", sagte er zu dem etwa 117.000 Jahre langen Engpass. "Es ist bemerkenswert, dass wir überhaupt durchgekommen sind. Für eine Population dieser Größe braucht man nur ein schlechtes Klimaereignis, eine Epidemie oder einen Vulkanausbruch, und schon ist sie verschwunden."

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