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Nationalmannschaft

DFB-Kader: Flick setzt auf Rückkehrer und verzichtet erneut auf Süle

  • Aktualisiert: 02.06.2023
  • 18:20 Uhr
  • Benedikt Rammer

Die DFB-Elf wird im Juni drei Länderspiele gegen die Ukraine, Polen und Kolumbien bestreiten. Bundestrainer Hansi Flick hat nun seinen Kader benannt. Einige Überraschungen gibt es. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Bundestrainer Hansi Flick hat seinen Kader für die drei anstehenden Länderspiele benannt.

  • Es fehlen prominente Namen wie Niklas Süle und Serge Gnabry.

  • Auf der anderen Seite gibt es aber auch zahlreiche Rückkehrer in den Kader.

Ein Jahr vor dem großen EM-Eröffnungsspiel in München sendet Hansi Flick deutliche Signale, die insbesondere die langjährige Stammkraft Niklas Süle alarmieren müssen. Neben dem Dortmunder Abwehrhünen und dem vom Bundestrainer im Frühjahr auf die Warteliste gesetzten Bayern-Routinier Thomas Müller fehlt auch der zuletzt in München wieder treffsichere Angreifer Serge Gnabry im Kader für das 1000. Länderspiel gegen die Ukraine am 12. Juni in Bremen. Anschließend folgen die weiteren Testspiele in Warschau gegen Polen und in Gelsenkirchen gegen Kolumbien.

Nachdem der DFB am Freitag in seiner Kader-Mitteilung keine Angaben zu Gnabry machte, klärte DFB-Sportdirktor Rudi Völler später bei einem "Bild"-Event in Berlin auf: "Serge hat eine Sprunggelenksverletzung. Er konnte zwar spielen in den letzten Spielen für die Bayern, hat aber schon seit Wochen Probleme." Darum sei gemeinsam mit den Ärzten abgesprochen worden, dass der 27 Jahre alte Gnabry "dieses Mal nicht dabei ist".

Flick setzt auf viele Rückkehrer

Auch der von Flick vor dem deutschen WM-Flop in Katar zurückgeholte einstige Finalheld Mario Götze wurde einen Tag vor dem DFB-Pokalfinale mit Eintracht Frankfurt in Berlin gegen Titelverteidiger RB Leipzig nicht mehr eingeladen. Dafür ist das RB-Duo Lukas Klostermann und Benjamin Henrichs nach Pausen wieder im DFB-Elitekreis dabei.

Flick sprach bei der Bekanntgabe seines 26-köpfigen Kaders mit zahlreichen prominenten Rückkehrern wie Leroy Sané, Antonio Rüdiger, Ilkay Gündogan, Jamal Musiala, Julian Brandt, Robin Gosens oder auch Jonas Hofmann in einem DFB-Video von "drei starken Gegnern". Gegen diese wolle man zeigen, "dass wir den nächsten Schritt machen". Fortschritte sind nach dem höchst wechselvollen Jahresstart im März gegen Peru (2:0) und Belgien (2:3) auch dringend geboten, damit die Fans Vorfreude auf den EM-Sommer 2024 entwickeln können.

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Flick beschrieb den Status quo des Nationalteams 378 Tage vor dem Start des so wichtigen Heimturniers glasklar: "Die letzten drei großen Turniere haben wir die Leistung einfach nicht abgerufen", sagte er zum frühen Scheitern bei der WM 2018, der EM 2021 und der von ihm als Chefcoach verantworteten WM 2022. "Wir sind mit der Nationalmannschaft nicht mehr an der Spitze. Das heißt, wir müssen uns das Step für Step wieder erarbeiten."

Flick will Dreierkette testen

Siege mit Hingabe sind dafür das beste Mittel. "Wir können nicht garantieren, dass wir alle drei Spiele gewinnen. Aber wir können garantieren, dass wir zu hundert Prozent Einsatz zeigen", sagte Flick. Nach den personellen Experimenten mit gleich sechs Neulingen im Frühjahr hat er sein Aufgebot diesmal auf einen Systemwechsel ausgerichtet.

"Wir haben viele Innenverteidiger dabei. Das bedeutet, dass wir einfach auch mal eine Dreierkette ausprobieren wollen", erklärte Flick. Der 58-Jährige stellt sich "viel Offensivpower über die Außenspieler" vor. Dazu soll die Dreier-Abwehr "defensiv kompakt" stehen. "Dafür sind wir mit unserem ausgewählten Kader sehr gut aufgestellt", befand der Bundestrainer. Dem 27-jährigen BVB-Star Süle müssen diese Aussagen zu denken geben.

Am 7. Juni versammelt Flick den Kader in Frankfurt. Beim ersten Training am Tag danach dürfen 600 Fans auf dem DFB-Campus dem Team um die Jungstars Musiala und Florian Wirtz beim Üben zusehen. Torwart Marc-André ter Stegen (FC Barcelona) und Verteidiger Thilo Kehrer (West Ham United) werden wegen Vereinsverpflichtungen beim Treffpunkt des Teams fehlen.

Die Rückkehrer Gosens (Inter Mailand) und Gündogan (Manchester City) werden sogar erst nach dem Ukraine-Spiel zum Team stoßen, weil sie sich zuvor am 10. Juni in Istanbul im Champions-League-Finale gegenüberstehen. Sturmtalent Kevin Schade wird nach dem Ukraine-Spiel zur U21 reisen, um mit den DFB-Junioren dann die EM-Endrunde zu bestreiten.

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Khedira und Wolf als DFB-Doppelspitze

Fast zwei Wochen hat Flick die Spieler beisammen, die teilweise wie die Münchner Meister aus einem Kurzurlaub nach dem Bundesliga-Ende anreisen werden. DFB-Sportdirektor Rudi Völler erwartet, dass alle trotzdem am Ende einer strapaziösen Saison "noch mal eine Schippe drauflegen". Wichtig nannte er, "dass einige routinierte Spieler zurückkommen".

Ein halbes Jahr nach dem Rückzug von DFB-Direktor Oliver Bierhoff als Konsequenz aus dem WM-Desaster werden weitere Weichen im Verband und rund um die Nationalelf gestellt. Ex-Weltmeister Sami Khedira (36) und Trainer Hannes Wolf (42) sollen künftig als eine Art Doppelspitze die Sportliche Leitung im DFB bilden, wie das Portal "Sportbuzzer" meldete.

Völler kündigte am Freitag am Rande eines "Bild"-Events "in Kürze eine Entscheidung" an. Ex-Weltmeister Khedira (36) soll sich demnach um die strategische Ausrichtung kümmern und könnte nach der EM Völlers Rolle beim Nationalteam übernehmen. Der bisherige U20-Nationaltrainer Wolf (42) wäre für den Nachwuchs und die Talente-Ausbildung zuständig.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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