Anzeige
Verfassungsänderung

Die Slowakei erkennt nur noch zwei Geschlechter an

  • Aktualisiert: 26.09.2025
  • 12:41 Uhr
  • dpa
Robert Fico hatte die Verfassungsänderung bereits im Januar vorgestellt. (Archivbild)
Robert Fico hatte die Verfassungsänderung bereits im Januar vorgestellt. (Archivbild)© Roman Hanc/TASR/dpa

Eine Verfassungsänderung in der Slowakei bringt weniger Rechte für Transmenschen und gleichgeschlechtlichen Paaren mit sich. Weitere Pläne könnten für Reibungen mit der EU sorgen.

Anzeige

Die Slowakei hat eine Verfassungsänderung beschlossen, welche die Rechte von Transmenschen und gleichgeschlechtlichen Paaren einschränkt. "Die Slowakische Republik erkennt nur zwei Geschlechter an, nämlich männlich und weiblich, die biologisch gegeben sind", heißt es künftig im Grundgesetz des EU-Mitgliedstaats. Für die Änderung stimmten 90 Abgeordnete des Nationalrats in Bratislava, wie die Nachrichtenagentur TASR am Freitag (26. September) berichtete. Es gab sieben Gegenstimmen und keine Enthaltungen.

Der linksnationalistische Regierungschef Robert Fico hatte die Verfassungsänderung im Januar vorgestellt. Er folgte damit einem ähnlichen Vorstoß des US-Präsidenten Donald Trump.

Joyn Teaser NEU

Immer frisch, immer aktuell! News aus Deutschland und der Welt

KOSTENLOS auf Joyn: Die neuesten Videos zu News und Hintergründen jetzt streamen!

Die Novelle, die am 1. November in Kraft treten soll, sieht ferner vor, dass nur noch verheiratete Paare Kinder adoptieren dürfen, was gleichgeschlechtliche Paare faktisch ausschließt, da es in dem Land keine Ehe für alle gibt. Leihmutterschaften werden ausdrücklich verboten. 

Anzeige
Anzeige

Droht ein neuer Konflikt mit Brüssel?

Proklamiert wird zudem, dass Entscheidungen über "kulturell-ethische Fragen" wie Bildung, Familienleben und Sprache künftig ausschließlich in die Kompetenz der nationalen Gesetzgebung fallen. Kritiker:innen warnten, dass die Slowakei damit in Konflikt zu den Vorgaben der EU-Verträge geraten dürfte. Kritisch hatte sich im Vorfeld nach Medienberichten auch die Venedig-Kommission, ein in Verfassungsfragen beratendes Organ des Europarats in Straßburg, geäußert.

Das Ergebnis der Abstimmung im Nationalrat galt als Überraschung, denn lange Zeit hatte es nicht nach einer Mehrheit für den Entwurf ausgesehen. Letztlich halfen der Regierung auch Abgeordnete der Opposition. 

Die Slowakei gilt als stark religiös geprägt. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2021 bekannten sich 55,8 Prozent der knapp 5,5 Millionen Einwohner zum römisch-katholischen Glauben.

Mehr News
urn:newsml:dpa.com:20090101:250926-911-019156
News

Trotz massiver Kritik: Netanjahu verteidigt Vorgehen in Gaza

  • 26.09.2025
  • 17:36 Uhr
Alle aktuellen :newstime-Sendungen finden Sie kostenlos auf Joyn