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Türkischer Präsident im Weißen Haus

Experte für "gefälschte Wahlen": Trump-Spruch irritiert Erdogan

  • Veröffentlicht: 26.09.2025
  • 11:36 Uhr
  • Joachim Vonderthann
US-Präsident Donald Trump und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bei ihrem Treffen im Weißen Haus
US-Präsident Donald Trump und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bei ihrem Treffen im Weißen Haus © Kevin Lamarque/REUTERS

"Hervorragend" und "ausgezeichnet" - bei seinem ersten Besuch im Weißen Haus seit knapp sechs Jahren erntet Erdogan massig Lob. Doch Trump verwirrt seinen Gast auch.

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Inhalt

Zum ersten Mal seit 2019 war der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan zu Gast im Weißen Haus. Bei seinem Besuch am Donnerstag (25. September) bekam er von Gastgeber Donald Trump reichlich Lob zu hören, aber auch einiges, was Erdogan nicht gefallen haben dürfte.

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Trump: Erdogan soll kein Russen-Öl mehr kaufen

Zunächst forderte der US-Präsident seinen türkischen Amtskollegen zu einem vollständigen Verzicht auf Energie aus Russland auf. "Ich möchte, dass er kein Öl mehr aus Russland kauft", solange Russland seinen Krieg gegen die Ukraine fortführe, sagte der Republikaner bei dem Treffen mit Erdogan im Oval Office des Weißen Hauses vor Journalist:innen. Erdogan solle auch auf Gas aus Russland verzichten, so Trump.

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Trump: Erdogan weiß viel über "gefälschte Wahlen"

Auch eine Bemerkung Trumps zu Beginn des Gesprächs sorgte für Aufsehen: Der US-Präsident spricht dabei über die Wahl 2020, die ihm angeblich gestohlen worden sei. Dann zeigt er plötzlich auf seinen Gast und sagt, sein langjähriger Freund Erdogan wisse mehr über "gefälschte Wahlen" als jeder andere. Der türkische Staatschef verfolgte die Aussage mit versteinerter Miene, wie "Welt" berichtet. Ob Trump Erdogan damit etwa als Opfer oder vielleicht als Strippenzieher adressierte, blieb offen. Der US-Botschafter in der Türkei, Tom Barrack, hatte das Land kurz zuvor als "in gewisser Weise autoritär" bezeichnet.

Viel Lob für den türkischen Gast

In der Vergangenheit waren die Beziehungen zwischen den USA und der Türkei teils angespannt - wegen der Situation im ehemaligen Bürgerkriegsland Syrien oder der Menschenrechtslage in der Türkei. Trotz großer Differenzen etwa beim Thema Gaza überhäufte Trump den türkischen Präsidenten mit Lob. Kritik beschränkte er auf die wirtschaftlichen Beziehungen mit Russland.

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Israel-Konflikt bleibt außen vor

Nicht öffentlich thematisiert wurde ein zentraler Konfliktpunkt der beiden: Während Trump eng an der Seite Israels steht, geht Erdogan den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu scharf an. Vor der UN-Vollversammlung in New York warf Erdogan der israelischen Regierung erneut Genozid und die gezielte Vertreibung der Palästinenser vor.

Erdogan sieht sich als Fürsprecher der Palästinenser in der muslimischen Welt. Er unterhält auch gute Beziehungen zur islamistischen Hamas, gegen die Israel im Gazastreifen Krieg führt. Mitglieder der Terrorgruppe sollen sich auch in der Türkei aufhalten.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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