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Krieg in der Ukraine

Druck auf Deutschland wächst – Ukrainischer Botschafter: "Deutsche Panzer sind überlebenswichtig"

  • Aktualisiert: 15.01.2023
  • 16:06 Uhr
  • Melissa Aschauer

Großbritannien marschiert voraus und beschließt die Lieferung westlicher Kampfpanzer an die Ukraine. Jetzt wächst der Druck auf Deutschland. Der ukrainische Botschafter appelliert an die Bundesregierung.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Kürzlich kündigte Großbritannien die Lieferung von 14 Kampfpanzern an die Ukraine an.

  • Die Bundesregierung hat sich bezüglich der Lieferungen von Kampfpanzern nicht nicht positioniert.

  • Botschafter Oleksii Makeiev drängt zum Handeln. Besonders die Leopard-2-Kampfpanzer seien im Krieg wichtige Waffen.

Vor dem Waffen-Gipfel in Ramstein richtet sich der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev mit einem Appell an die Bundesregierung.

Panzer-Lieferung: Makeiev appelliert an die Bundesregierung

Vor den Verhandlungen der westlichen Verbündeten am kommenden Freitag über weitere militärische Unterstützung im Ukraine-Krieg fordert Makeiev die Bundesregierung auf, der Ukraine schnell den Leopard-2-Kampfpanzer bereitzustellen.

Deutsche Waffen, deutsche Panzer sind überlebenswichtig.

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Oleksii Makeiev, dpa

Für lange Diskussionen sei keine Zeit. "Und wir erwarten, dass unsere Verbündeten das auch verstehen und richtig handeln", fügte Makeiev eindringlich hinzu.

Der ukrainische Botschafter stellte klar, dass ohne die Leopard Panzer eine Rückeroberung der von Russland besetzten Gebiete nicht möglich sei. Jede weitere Verzögerung koste Menschenleben. "Deutsche Waffen retten Leben", sagte er weiter. Insbesondere die Kampfpanzer gehörten zu den "wichtigsten Instrumenten der Befreiung". "In Deutschland wird darüber diskutiert, in der Ukraine werden sie gebraucht", kritisierte er.

Der Druck auf Deutschland steigt: Nachdem Großbritannien als erstes Land ankündigte, den ukrainischen Streitkräften 14 Exemplare des Eigenfabrikats Challenger 2 zu überlassen, sind nun auch Polen und Finnland bereit, im europäischen Verbund Leopard-2-Panzer aus deutscher Produktion zu liefern. Die Bundesregierung hat sich dazu noch nicht positioniert.

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Kein Verständnis für Diplomatie-Bemühungen der SPD

Auf den Vorstoß der SPD-Bundestagsfraktion für stärkere diplomatische Bemühungen reagierte der Botschafter mit Unverständnis. "Ich kenne keinen Politiker, der in den letzten zehn Jahren mit Russland erfolgreich verhandelt hat und dabei keine Territorien verloren hat", so Makeiev.

Die Position der Ukraine sei in dieser Hinsicht klar: "Friedensverhandlungen müssten dazu führen, dass Russland sich aus der Ukraine zurückzieht, dass die Kriegsverbrecher verurteilt werden, dass Schäden von Russland bezahlt werden und dass kein neuer russischer Krieg jemals wieder zur Gefahr für den Weltfrieden werden kann."

Besuch Selenskyjs in Berlin möglich

Zudem könne sich Makeiev nach Wolodymyr Selenskyjs Besuch in Washington auch vorstellen, dass dieser nach Deutschland kommt. "Ich weiß, dass mein Präsident sehr gerne nach Berlin kommen würde, wenn es einen weiteren wichtigen Durchbruch bei der Hilfe für die Ukraine gibt", stellte er in Aussicht.

Auf die Frage, ob die Lieferung von Kampfpanzern ein solcher Durchbruch wäre, sagte er: "Ich kann mir da viele wichtige Hilfsleistungen vorstellen, die es noch geben könnte. Unsere deutschen Kollegen wissen, worum es geht."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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