Anzeige
Twitterzwang

Elon Musk droht Radiosender: Mehr Tweets oder der Account ist weg

  • Aktualisiert: 03.05.2023
  • 15:10 Uhr
  • Stefan Kendzia
Elon Musk denkt darüber nach, dem öffentlichen US-Radiosender NPR den Twitter-Accountnamen wegzunehmen.
Elon Musk denkt darüber nach, dem öffentlichen US-Radiosender NPR den Twitter-Accountnamen wegzunehmen.© AP

Einmal mehr macht Elon Musk von sich reden: Auch nach über einem halben Jahr nach Übernahme verwirrt der Twitter-Eigentümer mit seinen Entscheidungen und setzt jetzt Unternehmen unter Druck, die wenig bis gar nicht beim Online-Dienst aktiv sind. Kurz: Wer nicht postet, könnte seinen Accountnamen verlieren, wie sich die Deutsche Presse-Agentur (dpa) auf den öffentlichen US-Radiosender NPR (National Public Radio) bezieht.

Anzeige

Der öffentliche US-Radiosender soll von Twitterbesitzer und Milliardär Elon Musk unzweideutig unter Druck gesetzt worden sein. Er drohte dem Sender mit dem Verlust des Twitter-Accountnamens, sollte er weiterhin keine Aktivität auf seinem Konto zeigen. Musk soll unverhohlen in einer Mail an NPR gefragt haben: "Wird NPR also wieder auf Twitter posten, oder sollten wir @NPR einer anderen Firma zuordnen?"

Im Video: Twitters Firmenwert seit Musks Übernahme offenbar halbiert

Twitters Firmenwert seit Musks Übernahme offenbar halbiert

Keine Aktivität - kein Account

Dem öffentlichen Drohen Musks ist ein Streit vorausgegangen: Twitter hatte NPR fälschlicherweise als "staatlich kontrolliertes Medium" gekennzeichnet. Damit gibt es keinen Unterschied zur chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua und der russisches Tass. Als Protest stellte NPR ab 12. April seine Aktivitäten auf Twitter ein und informierte seine 8,8 Millionen Follower über alle weiteren Wege, wie man an News des Senders gelangen könne. Im Anschluss änderte Twitter die Kennzeichnung erneut hin zu "von der Regierung finanziertes Medium", was die ganze Angelegenheit nicht besser machte.

Inzwischen wurden generell alle Markierungen bei Accounts von Medien entfernt - somit fielen auch bisherige Reichweite-Einschränkungen für Staatsmedien wie die Nachrichtenagenturen Tass und Xinhua aus Russland und China weg. Ob Musk seine Drohung durchsetzten werde, ist noch nicht klar. Aber rechtlich bei Twitter wohl abgesichert. Beim sozialen Netzwerk ist in einer Richtlinie festgelegt, dass man sich bei Twitter "mindestens alle 30 Tage anmelden" müsse, damit ein Account aktiv bleibe. Ist dem nicht der Fall, so könnten Accounts "dauerhaft wegen langer Inaktivität entfernt werden".

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
Mehr News und Videos
Kai Wegner
News

"Ausschließeritis" wenig hilfreich: Wegner offen für Schwarz-Grün im Bund

  • 07.12.2024
  • 11:04 Uhr