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Steinschlag in Pakistan

Ex-Biathlon-Star Laura Dahlmeier verunglückt: Suche vorerst eingestellt

  • Aktualisiert: 29.07.2025
  • 22:03 Uhr
  • Christopher Schmitt
Laura Dahlmeier zählt zu den erfolgreichsten deutschen Biathletinnen aller Zeiten.
Laura Dahlmeier zählt zu den erfolgreichsten deutschen Biathletinnen aller Zeiten.© IMAGO/Hartenfelser

Die ehemalige Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier ist bei einem Bergunfall in Pakistan verunglückt und mindestens schwer verletzt. Nun suchen die örtlichen Behörden nach der Sportlerin.

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Biathlon-Star Laura Dahlmeier verunglückt

Biathlon-Star Laura Dahlmeier verunglückt

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Bei einem schweren Bergunfall im pakistanischen Karakorum-Gebirge ist der ehemalige Biathlon-Star Laura Dahlmeier am Montag (28. Juli) verunglückt. Die 31-Jährige sei durch einen Steinschlag am Laila Peak mindestens schwerst verletzt worden. Dies meldeten das ZDF und die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf Dahlmeiers Management.

Bislang konnten keine Rettungskräfte zur Bergsportlerin vordringen, weil die große Steinschlaggefahr in dem Gebiet anhält. Einzig ein Hubschrauber habe die schwer zugänglich Unglücksstelle überflogen - dabei waren bei der einst besten Biathletin der Welt keine Lebenszeichen zu erkennen.

Doch mit dem Einbrechen der Nacht musst die Suche nach der verunglückten Biathletin vorerst eingestellt werden. Die Suche werde am kommenden Morgen weitergehen, wie ein Sprecher der Tourismusbehörde vor Ort der dpa am Abend (Ortszeit) miteilte.

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Dahlmeier von Steinschlag in Pakistan getroffen

Die erfahrene Bergsteigerin sei am Laila Peak von einem Steinschlag getroffen worden, es gebe Probleme mit den Bergungsarbeiten. Bislang könne nach Angaben des Managements niemand zur Ex-Profisportlerin vordringen, laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) aufgrund andauernder Steinschlaggefahr. Das ZDF berichtet, dass bei einem Hubschrauber-Überflug festgestellt worden sei, dass Dahlmeier mindestens schwere Verletzungen erlitten habe, Lebenszeichen wurden demnach nicht registriert.

Auch die dpa erfuhr auf Anfrage von mindestens schweren Verletzungen. Die Nachrichtenagentur hält jedoch fest, dass ihr genauer Gesundheitszustand nicht bekannt ist. Der Zeitpunkt einer möglichen Bergung sei noch offen - ebenso wie die Frage, was den Steinschlag ausgelöst hat.

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Begleiterin setzte umgehend Notruf ab

Das Management habe weiter mitgeteilt, dass Laura Dahlmeier am Montag mit ihrer Seilpartnerin im alpinen Stil - also mit leichter Ausrüstung und ohne Expeditionslogistik - unterwegs gewesen sei, als sie von Steinschlag erfasst wurde. Der Unfall habe sich gegen Mittag auf rund 5.700 Metern ereignet.

Nachdem Dahlmeiers Begleiterin umgehend einen Notruf abgesetzt habe, sei sofort ein Rettungseinsatz eingeleitet worden. "Aufgrund der Abgeschiedenheit des Gebiets konnte ein Rettungshubschrauber die Unfallstelle erst am Dienstagmorgen (29. Juli) erreichen. Ein internationales Bergrettungsteam koordiniert derzeit die Bergung. Dabei werden sie von erfahrenen internationalen Bergsteiger:innen unterstützt, die sich in der Region befinden", zitiert das ZDF aus der Mitteilung.

Unter Dahlmeiers letztem Instagram-Post, den die Ex-Biathletin vor vier Wochen absetzte, reagierten viele Follower:innen mit Bestürzung und Genesungswünschen auf die Schock-Nachricht. Viele Kommentierende kündigten an, für die Oberbayerin beten zu wollen.

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Dahlmann gilt als erfahrene Bergsteigerin

Nach Informationen der dpa befindet sich die Seilpartnerin mittlerweile mit anderen Bergsteiger:innen auf dem Abstieg. Der Laila Peak liegt unweit des K2, des zweithöchsten Bergs der Welt, nahe der Grenze zu China. Die Region zieht jedes Jahr Bergsteiger:innen an, die Risiken durch Lawinen und Unwetter sind aber hoch.

Die zweifache Olympiasiegerin ist geprüfte Berg- und Skiführerin und zudem aktives Bergwacht-Mitglied. Sie gilt als erfahrene Bergsteigerin, die entsprechende Risiken gut einschätzen könne.

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Laila Peak war zweites Gipfelziel

Die Ex-Biathletin war den Angaben zufolge seit Ende Juni gemeinsam mit Freund:innen in der Region unterwegs. Sie hatte am 8. Juli bereits erfolgreich den Great Trango Tower (6.287 m) bestiegen. Der Laila Peak war das zweite geplante Gipfelziel.

Bergsteigen und Klettern sind Dahlmeiers große Leidenschaft. Den seit Jahren ausufernden Massentourismus etwa im Himalaya aber kritisierte sie scharf. Der höchste Berg der Welt, unter dessen Gipfel sich regelmäßig Menschenschlangen bilden, reizte sie etwa nicht, wie in einem Interview deutlich wurde.

Für sie sei beim Bergsteigen "ein gewisser Abenteuergeist wichtig, eine gewisse Einsamkeit, eine eigene Routenwahl, sportliche Spontanität und Flexibilität", sagte Dahlmeier Anfang 2024 der dpa.

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Karriereende mit 25 Jahren

Mit zwei olympischen Goldmedaillen 2018 in Pyeongchang und insgesamt sieben Weltmeistertiteln ist Dahlmeier die erfolgreichste deutsche Biathletin des vergangenen Jahrzehnts. Vor allem die WM 2017 in Hochfilzen prägte sie famos, als sie bei sechs Starts fünfmal Gold und einmal Silber holte. In der Saison 2016/17 sicherte sie sich außerdem den Sieg im Gesamtweltcup.

Im Mai 2019 beendete die Oberbayerin dann im Alter von 25 Jahren überraschend ihre Karriere als Leistungssportlerin. Sie erklärte damals, dass sie als Biathletin keine sportlichen Ziele mehr habe. Neben ihren Berg- und Klettertouren ist Dahlmeier zuletzt auch immer wieder als TV-Expertin für das ZDF aktiv gewesen.

  • Verwendete Quellen
  • laura-dahlmeier.de
  • Nachrichtenagentur dpa
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