Anzeige
So tickt Putin

Ex-Diplomat packt aus: "Putin kann Zehntausende opfern, ohne dass es jemanden stören würde"

  • Veröffentlicht: 14.02.2024
  • 13:56 Uhr
  • Emre Bölükbasi

Bis zum russischen Einmarsch in die Ukraine war Boris Bondarew ein russischer Diplomat. Aus Protest gegen den Kreml zog er sich von seinem Posten zurück - und teilt jetzt gegen Putin aus.

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • Immer wieder erntet Putin Kritik aus den eigenen Reihen.

  • Dieses Mal geht ein russischer Ex-Diplomat mit ihm hart ins Gericht.

  • In einem Interview erklärt er zudem, warum Putin nie Fehler im Ukraine-Krieg zugeben würde.

Der russische Ex-Diplomat Boris Bondarew ist mit dem Kremlchef Wladimir Putin und der politischen Lage in seinem Land hart ins Gericht gegangen. "Putin kann Zehntausende von Rekruten opfern, ohne dass es jemanden stören würde", beklagte der ehemalige Diplomat in einem am Mittwoch (14. Februar) veröffentlichten Interview mit dem Sender NTV.

Der Hintergrund seiner Kritik: Die russischen Streitkräfte stünden "gut da", wenn es um das "gute alte Kriegshandwerk" mit "Hunderttausenden, ja Millionen von Soldaten, mit Tausenden Panzern" gehe. "Denn die Stärke Russlands ist leider immer noch, dass menschliche Leben kaum zählen", kritisierte er weiter. Deshalb seien die Leben der Rekruten in Russland nicht viel wert.

Es gab keinen wirklichen Grund für diesen Krieg. (...) Dahinter steckten vielmehr die persönlichen Wünsche der Moskauer Führung.

Boris Bondarew, Ex-Diplomat

Der Ex-Diplomat übte auch deutliche Kritik am russischen Ukraine-Krieg. "Es gab keinen wirklichen Grund für diesen Krieg. Also keinen objektiven Grund. Dahinter steckten vielmehr die persönlichen Wünsche der Moskauer Führung", konstatierte er. "Die wollten der ganzen Welt zeigen, vielleicht auch sich selbst, wie stark sie noch sind." 

Obwohl der Krieg nicht nach Putins Plan verlaufe, werde der Kremlchef nicht einknicken, warnt Bondarew. "Er würde nie sagen: Ok, sorry, wir haben einen Fehler gemacht. Lasst uns Frieden schließen", so der ehemalige Diplomat. Für Putin bedeute dies ein Zeichen der Schwäche und sei deshalb undenkbar.

Bondarew stand 20 Jahre lang im Dienste des russischen Staates. Nach dem Überfall der russischen Streitkräfte auf die Ukraine zog er sich aus Protest gegen den Kreml von seinem Posten zurück.

:newstime
  • Verwendete Quellen:
Mehr News und Videos
Scholz
News

Steuersenkungen und stärkere Belastungen für Reiche: Wie die SPD die Wahl gewinnen will

  • 15.12.2024
  • 18:27 Uhr