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Krieg in der Ukraine

Expertin: Putins Problem sind "die Lebenden, die nach Hause kommen"

  • Veröffentlicht: 25.10.2022
  • 15:40 Uhr
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© dpa

In Russland werden die Folgen des Krieges in der Ukraine immer spürbarer. Eine Russlandexpertin erklärt, welche Auswirkungen die toten Soldaten, die Teilmobilmachung und die Sanktionen gegen Russland auf die Bevölkerung haben.

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Folgen des Einmarsches werden mittlerweile auch in Russland mehr und mehr spürbar, so Russlandexpertin Samantha de Bendern.
  • Sie geht bisher von 50.000 verstorbenen russischen Soldaten in der Ukraine aus.
  • Für die Psyche des Landes und des Militärs seien aber weniger die Toten das Problem, sondern "die Lebenden", erklärte die Expertin.

Der Krieg in der Ukraine wird in Russland nicht als "Krieg" benannt. Putin sagte, dass es kein Krieg sei, sondern eine "militärische Spezialoperation". Das verkündete er beim Überfall im Februar - und auch nach acht Monaten Kriegstreiberei noch immer.

Die Folgen des Einmarsches werden aber mittlerweile auch in Russland mehr und mehr spürbar, so Samantha de Bendern, Russlandexpertin bei der Londoner Denkfabrik Chatham House. Sie geht laut dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" bisher von 50.000 verstorbenen russischen Soldaten in der Ukraine aus. "Ich kann mir nicht vorstellen, wie eine Gesellschaft das verkraften kann", sagte de Bendern.

"Wir kämpfen gar nicht gegen Nazis"

Für die Psyche des Landes und des Militärs seien aber weniger die Toten das Problem, erklärte die Russlandexpertin. "Das Problem sind die Lebenden, die nach Hause kommen", so de Bendern. "Die Lebenden, die nach Hause kommen und sagen: 'Hey, wir kämpfen gar nicht gegen Nazis in der Ukraine. Wir bringen dort unschuldige Frauen und Kinder um.'"

Spätestens seit der Teilmobilmachung trifft der Krieg mittlerweile hunderttausende Familien in Russland. Viele der Reservisten werden ohne Vorbereitung und ohne angemessene Ausrüstung an die Front geschickt – in den Beschuss in den Grenzgebieten.

Verwendete Quellen:

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