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Oktoberfest 2023 im Newsticker

Nach Sturz: Schock-Diagnose für Wiesn-Besucher

  • Aktualisiert: 02.10.2023
  • 13:49 Uhr
  • Lena Glöckner

Seit dem 16. September findet in München das Oktoberfest statt. Alle Geschehnisse rund um die Wiesn - das größte Volksfest der Welt - lesen Sie in unserem Newsticker.

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Das 188. Oktoberfest findet vom 16. September bis 3. Oktober statt.

Montag, 2. Oktober, 13:23 Uhr: Schock-Diagnose nach einem Sturz für einen Wiesn-Besucher: Sanitäter fanden bei dem 55-Jährigen zufällig Hinweise auf einen Gehirntumor, wie die Aicher Ambulanz berichtete. Bei der angeordneten Computertomografie (CT) konnte keine für einen Sturz typische Gehirnblutung festgestellt werden, doch die Untersuchung ergab einen anderen "erschütternden Befund".

Im Gehirn des 55-Jährigen hatte sich ohne dessen Wissen eine Raumforderung entwickelt, welche auf einen Gehirntumor schließen lässt. Der Mann wurde umgehend mit dem Rettungsdienst ins Klinikum Großhadern eingeliefert, so die Ambulanz.

Auch die Polizei berichtete von einigen Vorfällen am Wochenende. Mindestens drei Diebe wurden am Wochenende festgenommen. Erst einen 49-Jährigen, der am Freitag einen Geldbeutel stahl und etwas später ein 39-Jähriger und seine mutmaßliche 52 Jahre alte Komplizin.

Mann bleibt auf Wiesn-Heimweg in Absperrung einer Baustelle stecken

Sonntag, 1. Oktober, 11:12 Uhr: Auf dem Heimweg von der Wiesn ist ein Mann auf einer Baustelle in München stecken geblieben und musste befreit werden. Der Finne war bei seiner Route zu seinem Hotel über eine Holzabsperrung der Baustelle geklettert, wie die Feuerwehr am Sonntag berichtete. Dabei rutschte der Mittdreißiger ab und blieb mit seinem Bein so fest stecken, dass er weder vor- noch zurückkam. Seine lauten Hilferufe wurden in der Nacht zum Sonntag glücklicherweise von einem Passanten gehört. Kurz darauf befreiten Feuerwehrleute den unverletzten sowie "noch angeheiterten und freundlichen Unglücksraben" mit einer Brechstange.

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Hitlergruß auf der Wiesn: Anzeige gegen drei Männer erstattet

Freitag, 29. September, 10:42 Uhr: Zwei italienische Touristen sollen auf dem Oktoberfest den Hitlergruß gezeigt haben. Die beiden 24-jährigen Männer hätten sich dabei mit ihren Handys gefilmt, berichtet die Polizei am Donnerstag (28. September). Ihre Begleiter hätten sie für die Aktion bejubelt. Die zwei Männer wurden vorläufig festgenommen. 

Auch ein 19-Jähriger aus München soll am selben Abend in einem Festzelt einen Hitlergruß gezeigt haben. Im Anschluss habe er einem 47-Jährigen am Nachbartisch ins Gesicht geschlagen, der Mann habe an der Lippe geblutet. Der 19-Jährige wurde zur Wiesnwache gebracht.

Nun wurde gegen alle drei Männer wegen Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen Anzeige erstattet. Die Staatsanwaltschaft München ordnete für die beiden Italiener Untersuchungshaft an, da sie keinen festen Wohnsitz in Deutschland haben.

Wiesn-Ärzte mit positiver Zwischenbilanz: Weniger besoffene Jugendliche

Montag, 25. September, 16:65 Uhr: Die Sanitäter und Ärzte der Aicher Ambulanz haben bis zur Halbzeit auf dem Oktoberfest deutlich weniger Jugendliche wegen Alkoholkonsums behandelt. Wurden im Vorjahr in diesem Zeitraum noch 46 Jugendliche stark alkoholisiert zur Sanitätswache gebracht, so waren es dieses Jahr nur 15 - und damit 66 Prozent weniger, wie Michel Belcijan, Betriebsleiter der Aicher Ambulanz, berichtete. "Die Gründe dafür kann ich aktuell nicht nennen", sagte Belcijan. Es sei aber in jedem Fall ein "positives Fazit".

Auch das erste "Bieropfer" am Anstichtag war heuer vergleichsweise spät - dreieinhalb Stunden nach der Eröffnung - per Fahrtrage zur Sanitätswache gebracht worden. Der junge Mann habe einen "alkoholbedingten Totalausfall" gehabt.

Die Sanitäter und Ärzte auf der Wiesn mussten 3.390 Patient:innen versorgen, rund fünf Prozent weniger als 2019. Vor allem aber die Quote der Menschen, die danach in Krankenhäuser mussten, ging weiter zurück: Sie lag nun bei drei Prozent. Hier bewähre sich, dass die Wiesn-Ambulanz rund um die Uhr betrieben werde. 153 Patienten konnten so in den Nachtstunden weiter überwacht werden. Einige von ihnen wurden sogar aus dem Stadtgebiet zu den Wiesn-Sanitätern gebracht, weil es dort Kapazitäten gab.

Das entlaste die Notaufnahmen der Kliniken. Dazu trage auch das mobile CT bei, das 97 Mal zum Einsatz kam. Damit sollen bei Kopfverletzungen gefährliche Hirnblutungen ausgeschlossen werden - bisher mussten all diese Patienten vorsorglich ins Krankenhaus. Rund 450 Sanitäter und 55 Ärzte sind an den 18 Festtagen im Einsatz.

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Wiesn-Chef rät Besuchern: Müll einfach auf den Boden werfen

Freitag, 22. September, 13:12 Uhr: Wer spätabends über die Wiesn geht, dem fällt vor allem eines auf: Müll so weit das Auge reicht. Die Zelt-Straße ist schier übersät mit Essensresten, Papiertellern und Einmal-Besteck. Woran das liegt? Auf der Wiesn dürfen seit 1980 keine Mülleimer mehr platziert werden. Nur in der Nähe der Essensbuden stehen vereinzelt ein paar Exemplare.

Dies hat eine historische Ursache: Am 26. September 1980 baute ein rechtsextremer Terrorist eine selbstgebaute Bombe und legte sie in einen Mülleimer am Haupteingang des Oktoberfestes. Diese Explosion führte zum Tod von zwölf Menschen und verletzte 212 weitere, 68 davon schwer. Es war der schwerste rechtsextreme Anschlag in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Aus Angst vor einer Wiederholung wurden seither keine Mülleimer mehr aufgestellt.

Festleiter Clemens Baumgärtner (CSU) ermuntert laut "Merkur" deshalb die Besucher, ihre benutzten Essensreste und Servietten einfach auf den Boden zu werfen. "Die Straßenreinigung kümmert sich dann täglich um die Beseitigung des Mülls auf dem Festivalgelände."  

Falsche 100-Euro-Scheine auf der Wiesn: Polizei nimmt 23-Jährigen fest

Donnerstag, 21. September, 14:59 Uhr: Ein 23-Jähriger ohne festen Wohnsitz in Deutschland wollte am Mittwoch an einem Verkaufsstand auf dem Wiesn-Gelände eine Packung Popcorn mit einem 100-Euro-Geldschein bezahlen. Doch schnell stellte der Verkäufer anhand fehlender Sicherheitsmerkmale fest: Der Geldschein war gefälscht.

Sicherheitsmitarbeiter hielten den 23-Jährigen bis zum Eintreffen der Polizeibeamten fest. Die Beamten der Wiesnwache fanden in der Tasche des Mannes weiteres Falschgeld im Wert von mehreren hundert Euro.

Gegen den 23-Jährigen wurde Anzeige erstattet - wegen bewusstem Inverkehrbringen von Falschgeld. Ob Haftbefehl erteilt wird, ist derzeit unklar.

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Wiesn-Mysterium: 2,59 Promille ohne eine einzige Maß?

Mittwoch, 20. September, 13:56 Uhr: Hilfesuchend schwankte am frühen Dienstagabend ein 25-jähriger Wiesngast zur Sanitätsstation. Er verfehlte die offene Eingangstüre und torkelte gegen eine Glasscheibe. Er habe noch keinen Schluck Alkohol getrunken, versicherte er den Sanitätern - und bestellte bei diesen erst einmal eine Maß.

"Seine Kleidung und seine eher minimal ausgeprägten feinmotorischen Fähigkeiten ließen bei uns erhebliche Zweifel an seiner Geschichte aufkommen", erläuterte Betriebsleiter Michel Belcijan am Mittwoch. Da der schlechte Zustand des Mannes aber auch andere Ursachen haben konnte als ein paar Maß zu viel, untersuchten ihn die Helfer eingehend - und machten einen Atemalkoholtest, der allerdings erst beim dritten Versuch gelang. Ergebnis: 2,59 Promille. Der junge Mann schlief schließlich seinen Rausch betreut vom Überwachungsteam aus. Darüber hinaus war der Dienstag der bisher ruhigste Tag für die Wiesn-Ambulanz. 275 Patientinnen und Patienten wurden medizinisch versorgt. Am ersten Wiesntag waren es rund 650 gewesen.

Unwetter rollt auf Oktoberfest zu - Starkregen und Hagel möglich

Montag, 18. September, 10:08 Uhr: Ab dem Nachmittag rollt auf Südbayern und damit München ein Unwetter zu. Laut Deutschem Wetter-Dienst (DWD) werden in Bayern von Westen her verbreitet starke, in einzelnen Gemeinden auch unwetterartige Gewitter durch Starkregen, Hagel und Sturmböen erwartet.

Der Schwerpunkt des Gewitters: das südliche Alpenvorland. Starkregen zwischen 30 und 50 Liter pro Quadratmeter innerhalb mehrerer Stunden, Hagel bis 3 cm und Sturmböen bis 80 km/h können also auch das Oktoberfest treffen. 

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Erste Bierleiche gut dreieinhalb Stunden nach Anstich

15:43 Uhr: Die Wiesn-Ärzte und Sanitäter haben am ersten Oktoberfesttag fast 650 Patienten versorgt. Die Zahl sei hoch, allerdings lasse sich keine signifikante Steigerung im Vergleich zu den früheren Wiesn-Samstagen feststellen, erläuterte am Sonntag (17. September) Michel Belcijan, Betriebsleiter der Aicher Ambulanz, die erneut die Wiesn-Sanitätsstation betreibt.

Insgesamt 264 Mal mussten die Helfer mit der Fahrtrage anrücken, weil die Patient:innen nicht mehr laufen konnten. Das betraf auch gut dreieinhalb Stunden nach dem Anstich den ersten "alkoholbedingten Totalausfall": Ein junger Mann aus den USA musste um 15.38 Uhr mit der Fahrtrage zur Station gebracht werden.

Blick von der Bavaria: Unzählige Besucher gehen über das Oktoberfest.
Blick von der Bavaria: Unzählige Besucher gehen über das Oktoberfest. © Felix Hörhager/dpa

Auch der mobile Computertomograph kam gleich am ersten Tag zum Einsatz, unter anderem bei einem 60-jährigen Münchner, der sich bei einem Sturz am Kopf verletzt hatte. Die CT-Bilder zeigten eine Blutung im Schädelinneren, die klinisch zu überwachen war. Weil der Mann unbedingt nach Hause wollte, wandte sich das Ärzteteam an die Ehefrau, die ihren Mann schließlich zum Krankenhausaufenthalt überredete. Er kam ins Klinikum Großhadern. Das LMU-Klinikum kooperiert wegen des CTs ohnehin mit der Aicher Ambulanz.

Acht Verletzte nach Fahrgeschäft-Unfall auf der Wiesn

Sonntag, 17. September, 10:12 Uhr: Auf dem Münchner Oktoberfest sind bei einem Zusammenstoß zweier Achterbahn-Waggons acht Menschen leicht verletzt worden. Sie seien nach dem Unfall am Samstagabend vom Sanitätsdienst ambulant behandelt worden, teilte die Polizei am Sonntag mit. Die Polizei sperrte das Fahrgeschäft. Die Ursache bedürfe weiterer Ermittlungen. Außerdem sollte ein Gutachter hinzugezogen werden.

Warum es zu dem Unfall kam, ist völlig unklar. Die Bahn war vor der Start wie alle Fahrgeschäfte auf dem Oktoberfest eingehend vom TÜV überprüft worden. Der Unfall ereignete sich am ersten Wiesntag kurz nach 22.00 Uhr - nur rund zwölf Stunden nach dem Anstich und damit dem offiziellen Start des Volksfestes.

Mehr zum Achterbahn-Unfall auf dem Oktoberfest lesen Sie hier:
Die Achterbahn "Höllenblitz" auf dem Festgelände des Münchner Oktoberfests.
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Mehrere Verletzte

Oktoberfest startet mit Schreckmoment: Achterbahn-Unfall

Bei einem Achterbahn-Unfall auf dem Münchner Oktoberfest sind neun Menschen verletzt worden. Wann der "Höllenblitz" wieder fährt, ist noch unklar.

  • 17.09.2023
  • 19:41 Uhr

Kunstflieger malt Wiesn-Herzl an Oktoberfest-Himmel

21:59 Uhr: Erst waren es weiße Bögen am Himmel, die manchen Wiesngast zum Staunen brachten. Am Ende prangte ein riesiges Herz am Oktoberfesthimmel. Der Kunstflieger Sascha Odermann malte es - mit Sondergenehmigung der Deutschen Flugsicherung, wie er betont - an den tiefblauen Oktoberfesthimmel.

Der ehemalige deutsche Meister in Motorkunstflug und Lufthansapilot habe erst eine Herzseite gemalt, dann die andere, sagte ein Sprecher des Segelflugzentrums Königsdorf in Oberbayern, wo das Flugzeug der Flugtechnischen Forschungsgruppe Akaflieg München gestartet war. "Er ist ein sehr erfahrener Herzmaler - das muss man richtig gut können, um ein schönes Herz zu malen."

Manche hätten anfangs geglaubt, es werde ein Maßkrug oder eine Pobacke. Andere wiederum dachten, jemand mache seiner Liebsten eine Liebeserklärung. "Ich habe das Herz einfach nur gemalt aus Freude über den Start der Wiesn", sagte Odermann, Flugschaupilot und selbst Wiesnfan. "Es war eine Herzensangelegenheit. Ich wollte den Wiesnbesuchern eine Freude machen."

Das Herz in drei Kilometern Höhe hatte rund eineinhalb Kilometer Durchmesser. Das Wetter sei mit schwachem Wind optimal gewesen. "Ich habe eine Höhe ausgesucht, in der wenig Bewegung ist", sagte Odermann.

Um den weißen Rauch zu produzieren, wird Paraffinöl in den Abgasstrom eingespritzt. Beim Verdampfen macht das die Streifen - wie Disconebel. "Beim nächsten Mal mal ich eine Brezn und einen Maßkrug", kündigte Odermann an. Während der Wiesn gilt aus Sicherheitsgründen rund ums Oktoberfest in einem Umkreis von 5,5 Kilometern ein Flugverbot, drei nautische Meilen.

O'zapft is! Münchner OB eröffnet Wiesn mit zwei Schlägen

Samstag, 16. September, 12:34 Uhr: Bilderbuchstart für das Oktoberfest: Bei Sonne und wolkenlosem Himmel hat in München das größte Volksfest der Welt begonnen. Akkurat mit zwei Schlägen zapfte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Samstag um Punkt 12.00 Uhr das erste Fass Bier an und eröffnete das Fest mit dem traditionellen Ruf "Ozapft is". Die erste Maß Bier reichte er Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), um mit ihm auf eine friedliche Wiesn anzustoßen. Böllerschüsse verkündeten den Start des Volksfestes - und des Bierausschanks.

Er glaube, dass es das "seit Jahren fröhlichste Oktoberfest" werden könne, sagte Reiter. "Der Wunsch der Menschen zu feiern, ist groß." Söder sagte, die Menschen brauchten auch das Feiern. "Es braucht Lebensfreude, um Kraft zu tanken." Und: "Wir sind die Visitenkarte für Lebensfreude."

14:31 Uhr: Erstmals wird es auf dem Festgelände des Oktoberfests kostenloses Trinkwasser geben. Vier Wasserspender wurden dafür aufgestellt. Unter anderem Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hatte sich dafür eingesetzt. Der Durchschnittspreis für den Liter Tafelwasser in den Bierzelten liegt bei 10,04 Euro (2022: 9,67 Euro).

Festleiter mahnt: "Festzelt ist keine Wahlkampfarena"

11:55 Uhr: Das Münchner Oktoberfest bleibt kurz vor der Landtagswahl in Bayern am 8. Oktober wahlkampffreie Zone. "Die Betriebsvorschriften verbieten Wahlkampfauftritte - anders als in den Bierzelten auf anderen Volksfesten üblich", erläuterte der Münchner Wirtschaftsreferent und Festleiter Clemens Baumgärtner (CSU). "Das Münchner Oktoberfest ist keine Wahlkampfarena."

Erst Anfang August hatte sich die Politik beim Gillamoos zum Schlagabtausch getroffen - dieses Mal unter dem Eindruck der Flugblatt-Affäre um Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. Das Volksfest in Abensberg in Niederbayern wird alljährlich zur Bühne der Bundes- und Landespolitik. Auch auf den Volksfesten im Bad Griesbacher Ortsteil Karpfham (Landkreis Passau) und in Aschau im Chiemgau wurden Festzelte zuletzt zur Polit-Bühne.

Die Maß Bier kostet 2023 auf der Wiesn bis zu 14,90 Euro.
Die Maß Bier kostet 2023 auf der Wiesn bis zu 14,90 Euro.© Sven Hoppe/dpa

Auf dem Oktoberfest legt hingegen Paragraf 46 der Betriebsvorschriften fest: Politische Veranstaltungen - einschließlich Wahlkampf - sind ebenso verboten wie Benefizveranstaltungen, Modenschauen und Meinungsumfragen. Auch Werbung ist nicht zulässig, ebenso wenig wie das kostenlose Verteilen von Werbegeschenken.

Zur Eröffnung der Wiesn kommen zwar traditionell zahlreiche Landespolitiker, teils reisen auch Gäste aus Berlin an. Doch tatsächlich blieben politische Aussagen zwar nicht immer ganz, aber weitestgehend draußen.

Sonnig und warm - Wetterprognose verheißt perfekten Wiesnstart

Donnerstag, 14. September, 10:36 Uhr: Etwa acht Stunden Sonnenschein, 25 Grad und fast wolkenloser Himmel: Zum Start des Oktoberfestes am Samstag (16. September) sagt der Deutsche Wetterdienst (DWD) bestes Volksfestwetter voraus. Am Morgen könne es zwar auch in München noch Nebelfelder geben, sagte ein DWD-Meteorologe am Donnerstag. "Spätestens bis zum Anstich wird sich aber die Sonne durchsetzen."

Am Sonntag (17. September) soll es demnach mit bis zu 28 Grad sogar noch etwas wärmer werden. Das erste Wiesn-Wochenende scheint zumindest wettertechnisch perfekte Bedingungen zu bekommen. An den Tagen danach soll es Wolken und teils auch etwas Regen geben, zumindest aber bei Temperaturen über 20 Grad.

Wirte, Schausteller und Marktkaufleute hoffen für die 18 Festtage bis 3. Oktober auf ruhiges und sonniges Herbstwetter. Das Oktoberfest 2022 - das erste nach zwei Corona-bedingt abgesagten Festen - war regelrecht ins Wasser gefallen. Bei viel Regen und Temperaturen von teilweise um zehn Grad wurde schließlich an den Eisständen sogar Glühwein ausgeschenkt. Die Festleitung kann gemäß den Betriebsvorschriften den Verkauf von Glühwein tageweise genehmigen, wenn der Eisverkauf infolge ungünstiger Witterung stark beeinträchtigt ist.

Vermutlich vor allem wegen des nasskalten Wetters kamen im Vorjahr auch weniger Gäste als sonst: Laut Leitung besuchten rund 5,7 Millionen Menschen das Fest, mehr als eine halbe Million weniger als bei der letzten Wiesn vor der Pandemie im Jahr 2019. Damals waren es 6,3 Millionen. Weniger Gäste als 2022 kamen nach den von der Festleitung seit 1999 dokumentierten Zahlen nur 2001 nach den Anschlägen vom 11. September mit 5,5 Millionen und 2016 nach einem islamistischen Drohvideo mit 5,6 Millionen.

Wiesn dauert zwei Tage länger als üblich

Mittwoch, 13. September, 16:48 Uhr: Rund 600 Polizisten und an die 2.200 Ordner sollen beim Oktoberfest für einen sicheren Ablauf sorgen. Es gebe dieses Jahr eine besondere Wiesn, da sie über das erste Festwochenende hinaus bis 3. Oktober und damit zwei Tage länger dauere als sonst, sagte Kreisverwaltungsreferentin Hanna Sammüller-Gradl am Mittwoch bei der Vorstellung des Sicherheitskonzeptes für die Wiesn. Ab Samstag werden dazu sechs Millionen Gäste aus aller Welt erwartet.

Erstmals sollen Ordnerinnen und Ordner für Beleidigungen und Ausgrenzungen gegenüber der LGBTQ-Community sensibilisiert werden. Auch wenn die Polizei auf der Wiesn 2022 keine politisch motivierten Straftaten gegenüber Mitgliedern der Community registriert habe, werde das Thema immer wichtiger.

Homophobe, sexistische und rassistische Übergriffe seien "keine Kavaliersdelikte, sondern ernstzunehmende Straftaten", sagte der Polizeivizepräsident und Leiter der Abteilung Einsatz, Michael Dibowski. Die Zahl der Ordner:innen, die für die Stadt sowie für die Bierzelte gewonnen wurden, sei schon vergangene Woche um 20 Prozent höher gewesen als im Vorjahr.

Neue App soll Sicherheit im Festzelt verbessern

Die App SafeNow soll künftig die Sicherheit in Festzelten verbessern. Sie wird testweise im Schottenhamel-Zelt erprobt. Gäste und auch Bedienungen können mit einem Klick Sicherheitspersonal direkt an ihren Standort rufen - egal ob es sich um einen sexuellen Übergriff oder einen medizinischen Notfall handele, sagte Sammüller-Gradl.

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Wie in früheren Jahren werden viele teils dunkle Ecken des Festgeländes mit 54 Videokameras überwacht. Erneut werden Taschendiebstahlfahnder auch aus anderen Ländern helfen, Diebe dingfest zu machen, kündigte Dibowski an. Beamte unter anderem aus Italien sollen vor allem am zweiten und dritten Wochenende helfen, Sprachbarrieren zu überwinden - dann reisen viele ihrer Landsleute an.

Erneut wird es einen Zaun um das Gelände und stichprobenartige Eingangskontrollen geben. Es gilt ein Verbot für größere Taschen und Rucksäcke mit mehr als drei Litern Volumen. Zudem gelten Flugbeschränkungen rund ums Gelände - auch für Drohnen. In die Zone rund um das Festgelände dürfen nur Anwohner mit dem Auto fahren. Falschparker würden konsequent abgeschleppt, so Einsatzleiter Dibowski.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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