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Neuer Papst Leo XIV.

Er wird ein "politischer Papst sein" - Kirchenhistoriker erwartet keine großen Reformen

  • Veröffentlicht: 09.05.2025
  • 04:47 Uhr
  • Rebecca Rudolph
Der neue Papst Leo XIV.: der US-Amerikaner Prevost.
Der neue Papst Leo XIV.: der US-Amerikaner Prevost.© Alessandra Tarantino/AP/dpa

Der neue Papst Leo XIV. wird als Kompromisskandidat betrachtet, doch wie wird er die katholische Kirche führen? Experten erwarten keine radikalen Veränderungen, aber klare politische Signale.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Leo XIV. wurde als Kompromisskandidat ins Amt gewählt, um verschiedene Richtungen in der Kirche zu vereinen.

  • Experten erwarten unter ihm keine weitreichenden Reformen, insbesondere in Bezug auf die Weihe von Frauen oder verheiratete Priester.

  • Er grenzt sich äußerlich und symbolisch von seinem Vorgänger Franziskus ab, um seine eigene politische Linie zu betonen.

Der Kirchenhistoriker Hubert Wolf sieht den neuen Papst Leo XIV. als einen Kompromisskandidaten, der das Papstamt übernommen hat. Wie der Professor für Kirchengeschichte an der Universität Münster der Deutschen Presse-Agentur erklärte, sei eine Wahl so schnell wie die von Robert Francis Prevost bislang nur Topfavoriten wie Benedikt XVI. im Jahr 2005 zuteilgeworden.

Dies deute darauf hin, dass Leo XIV. sich "bereits im Vorkonklave weitgehend unbemerkt von den selbst ernannten Vatikanexperten als Kompromisskandidat, der die verschiedenen Richtungen in der Kirche zusammenführen kann, angeboten haben muss."

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Der Experte erwartet, dass "kaum umstürzende Reformen" von Leo XIV. zu erwarten sind. "Innerkirchlich und theologisch wird man von ihm etwa im Hinblick auf die Weihe von Frauen oder verheiratete Priester kaum umstürzende Reformen erwarten dürfen", sagte Wolf.

Er gilt als Mann der Mitte, diplomatisch versiert, pragmatisch, nicht ideologisch ausgerichtet.

Kirchenhistoriker Hubert Wolf

Der neue Papst Leo XIV. ist nach Einschätzung des Kirchenhistorikers Hubert Wolf als Kompromisskandidat ins Amt gekommen.
Der neue Papst Leo XIV. ist nach Einschätzung des Kirchenhistorikers Hubert Wolf als Kompromisskandidat ins Amt gekommen. © Helmut Fricke/dpa
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Experte erwartet "kaum umstürzende Reformen"

Obwohl Leo XIV. in seiner ersten öffentlichen Rede als Papst seinen Vorgänger Franziskus würdigte und damit eine gewisse Kontinuität signalisierte, habe er sich in mehreren Aspekten auch klar abgegrenzt, erläuterte Wolf: "Äußerlich vollzog er einen klaren Bruch mit der Bescheidenheit des Franziskus, der ganz in schlichtem Weiß aufgetreten war. Leo XIV. kam wie Benedikt XVI. mit rotem Schulterumhang und Stola. Er wollte offenbar damit deutlich machen: Ich bin kein Abziehbild von Franziskus."

Laut Wolf wird Leo XIV. ein politischer Papst sein. Dies werde auch durch "sein liturgischer Gruß: 'Der Friede sei mit euch' am Anfang seiner relativ langen, handschriftlich verfassten Rede" verdeutlicht.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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