Anzeige
Hintergründe, News und Daten

Fußball-WM 2022 in Katar - alle Infos über das kontroverseste Turnier aller Zeiten

  • Veröffentlicht: 10.11.2022
  • 13:59 Uhr
Article Image Media
© glö

Es ist die wohl umstrittenste Fußball-Weltmeisterschaft aller Zeiten - die WM 2022 in Katar. Alle Hintergründe, News, Informationen und Daten zur diesjährigen Weltmeisterschaft im Überblick.

Anzeige

Es ist wieder so weit: Die Welt ist im Fußballfieber. Zwischen dem 20. November 2022 und dem 18. Dezember 2022 findet die 22. Fußball-Weltmeisterschaft in Katar statt. Aufgrund der hohen Temperaturen im Ausrichter-Land Katar wird die WM dieses Jahr ausnahmsweise im Winter stattfinden. In ihrer Geschichte wurde die Weltmeisterschaft normalerweise ab Mai bis Juli ausgetragen. 

Das Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 findet am 20. November 2022 statt. Die KO-Phase beginnt mit dem Achtelfinale am 3. Dezember 2022. Das WM-Viertelfinale wird am 9. und 10. Dezember absolviert und das Endspiel ist für den 18. Dezember terminiert.

Eine Winter-Weltmeisterschaft in der Wüste

Insgesamt werden 32 Mannschaften an der Weltmeisterschaft 2022 teilnehmen. Die Vorrunde wird in acht Gruppen mit je vier Mannschaften ausgetragen. Die Verteilung der Teams erfolgte nach einer Setzliste und Auslosung. Deutschland spielt dabei in Gruppe E gegen Spanien, Costa Rica sowie Japan. 

Insgesamt wird bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar in acht Stadien um den Cup gespielt. Im ursprünglichen Bewerbungsdossier sah Katar eigentlich zwölf Stadien vor. Doch das sorgte für heftige Kritik, da diese nicht nachhaltig Verwendung finden würden. Deshalb reduzierte die FIFA die Stadien von zwölf auf acht Schauplätze.

Anzeige
Anzeige

Die Spielorte der Endrunde in Katar

  • Lusail – Lusail Iconic Stadium (80.000 Plätze)
  • al Chaur – al-Bayt Stadium (60.000 Plätze)
  • al-Rayyan – Khalifa International Stadium (45.416 Plätze)
  • al-Rayyan – Education City Stadium (40.000 Plätze)
  • al-Rayyan – Ahmed bin Ali Stadium (40.000 Plätze)
  • Doha – Stadium 974 (40.000 Plätze)
  • Doha – al-Thumama Stadium (40.000 Plätze)
  • al-Wakra – al-Janoub Stadium (40.000 Plätze)

Länder, die sich für die Weltmeisterschaft 2022 qualifiziert haben

  • Europa: Belgien, Dänemark, Deutschland, England, Frankreich, Kroatien, Niederlande, Portugal, Polen, Schweiz, Serbien, Spanien, Wales
  • Asien: Iran, Japan, Katar (Gastgeber), Saudi-Arabien, Südkorea
  • Afrika: Ghana, Kamerun, Marokko, Senegal, Tunesien
  • Südamerika: Argentinien, Brasilien, Ecuador, Uruguay
  • Nord-, Mittelamerika und Karibik: Costa Rica, Kanada, Mexiko, USA
  • Ozeanien: Australien

Fußballfans aus Europa brauchen sich bezüglich der Anstoßzeiten keine Sorgen zu machen. FIFA gab bekannt, dass die Spiele zwischen 11:00 Uhr und 20:00 Uhr deutscher Zeit angepfiffen werden. Die zwei Partien im Halbfinale werden um 20:00 Uhr beginnen, das große Finale findet bereits um 16:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit statt. 

Article Image Media
© dpa
Anzeige

Deutschland spielt in Gruppe E gegen Spanien, Costa Rica und Japan

 In der Gruppe E der diesjährigen Fußball-Weltmeisterschaft spielt Deutschland gegen Spanien, Costa Rica sowie Japan zu den folgenden Zeiten:

Das ist der Deutscher Kader für die Fußballweltmeisterschaft 2022

Am 10. November gab Hansi Flick seinen Kader für die Weltmeisterschaft bekannt. Der Bundestrainer durfte 26 Spieler nominieren:

Torhüter

  • Manuel Neuer (FC Bayern München)
  • Marc-André ter Stegen (FC Barcelona)
  • Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt)

Abwehr

  • Armel Bella Kotchap (Southampton FC)
  • Matthias Ginter (SC Freiburg)
  • Christian Günter (SC Freiburg)
  • Thilo Kehrer (West Ham United FC)
  • Lukas Klostermann (RB Leipzig)
  • David Raum (RB Leipzig)
  • Antonio Rüdiger (Real Madrid)
  • Nico Schlotterbeck (Borussia Dortmund)
  • Niklas Süle (Borussia Dortmund)

Mittelfeld/Sturm

  • Karim Adeyemi (Borussia Dortmund)
  • Julian Brandt (Borussia Dortmund)
  • Niclas Füllkrug (Werder Bremen)
  • Serge Gnabry (FC Bayern München)
  • Leon Goretzka (FC Bayern München)
  • Mario Götze (Eintracht Frankfurt)
  • İlkay Gündoğan (Manchester City)
  • Kai Havertz (FC Chelsea)
  • Jonas Hofmann (Borussia Mönchengladbach)
  • Joshua Kimmich (FC Bayern München)
  • Youssoufa Moukoko (Borussia Dortmund)
  • Thomas Müller (FC Bayern München)
  • Jamal Musiala (FC Bayern München)
  • Leroy Sané (FC Bayern München)
Anzeige

Boykott-Stimmen zur WM 2022 - Korruptionsvorwürfe und Menschenrechtsverletzungen werden erhoben

So gut wie keine Fußballkultur, bis zu 50 Grad im Sommer, Korruption und ein autokratisch regierter Staat, der sich regelmäßig Vorwürfen der Menschenrechtsverletzung konfrontiert sieht. Bereits seit der Vergabe der Weltmeisterschaft 2022 an Katar gibt es viele kritische Stimmen. Dabei gibt es mehrere Gründe, die Fußball-Fans und viele Länder bemängeln. 

Korruption

2010 erhielt Katar von der FIFA den Zuschlag, die Fußball-WM 2022 auszurichten. Seitdem gibt es immer wieder Kritik durch das wenig transparente Abstimmungsverhalten der Mitglieder des FIFA-Exekutivausschusses. Es stehen zahlreiche Korruptionsvorwürfe gegen Mitglieder des FIFA-Exekutivkomiteees im Raum. Unter anderem sorgen mutmaßliche Schmiergeldzahlungen in Millionenhöhe im Umfeld der WM-Vergabe seit Jahren für eine negative Berichterstattung. Dass FIFA-Boss Gianni Infantino inzwischen in Katar wohnt, macht die Sache nicht besser. Journalisten der Londoner "Sunday Times" hatten nachgeforscht und waren sicher, dass zwei der 22 Wahlberechtigten der Mitglieder der Exekutive des Internationalen Fußballverbandes FIFA bei der Wahl für ein bestimmtes Land als Gastgeber der Weltmeisterschaft stimmen würden, weil sie dafür bezahlt werden. Katar bestreitet bis heute, die Weltmeisterschaft durch Bestechung erlangt zu haben.

Anzeige

Klima

Von Beginn an war ein bedeutender Einwand gegen die Vergabe die hohen Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius in Katar. Somit hätten die Stadien klimatisiert werden müssen. Durch die enormen Kosten sowie die ökonomischen Aspekte wurde die WM in Katar in den Winter verlegt. Dennoch wurden in den Stadien Klimaanlagensysteme eingebaut. Das sorgte für Kritik, da diese Systeme trotz moderner Bauweise nicht klimafreundlich seien.

Menschenrechte/Arbeitsbedingungen

Die Menschenrechte sollen in Katar oftmals missachtet werden. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International ist Katar für verschiedene Menschenrechtsverletzungen und Diskriminierungen verantwortlich.

Article Image Media
© dpa

Besonders im Umgang mit Niedriglohn-Migranten, Frauenrechten, Religionsfreiheit, Bürgerrechte, Pressefreiheit und grausamen Strafen wird Katar kritisiert. Arbeiter aus Bangladesch, Pakistan oder Nepal sollen schlecht bezahlt werden, unter miserablen Umständen untergebracht sein und ohne angemessene Sicherheitsvorkehrungen arbeiten müssen. Verschiedene Menschenrechtsorganisationen zählen in Katar 6.500 meist ungeklärte Todesfälle auf den Baustellen der Stadien, wie die britische Tageszeitung "The Guardian'' berichtete. Das sogenannte Kafala-System, eine Ordnung, die die absolute Abhängigkeit der Arbeiter gegenüber den Arbeitgebern zulässt, ist dabei ein großes Problem. Seit 2014 behauptet die Regierung in Katar, sie habe das Kafala-System abgeschafft. Menschenrechtsexperten sind aber überzeugt davon, dass die Strukturen weiter existent sind.

Boykott-Aufrufe

Schon seit der Entscheidung, dass die WM 2022 in Katar stattfinden wird, gab es zahlreiche Boykott-Aufrufe, etwa von Fans aber auch von Politiker:innen und Menschenrechtsorganisationen.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International schreibt in einem Bericht, dass Katar zwar seit 2017 eine Reihe von Reformen eingeführt habe, diese würden aber "nicht angemessen umgesetzt, was bedeutet, dass die Ausbeutung der Arbeiter weitergeht". Die Menschenrechtsorganisation fordert, Organisationen wie der Weltverband FIFA müssten handeln.

Laut Amnesty können Arbeiter Katar trotz eines entsprechenden Gesetzes weiterhin nicht einfach verlassen oder den Arbeitsplatz wechseln, Löhne würden oft nicht oder zu spät ausgezahlt. Zudem hätten Arbeitsmigranten nach wie vor kaum Zugang zur Justiz, um Löhne einzufordern.

Auch die Jusos (Die Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der SPD) rufen zum Boykott auf: Katar habe "eine der schrecklichsten Anti-queer-Gesetzgebungen der Welt". Zudem seien beim Bau der WM-Stadien bereits über 6.500 Menschen ums Leben gekommen. "Bei aller verständlichen Freude um die Qualifikation fordert die Juso deswegen einen Boykott des Turniers", schreibt die Jungpartei der SPD.
Michael Brand, menschenrechtspolitischer Sprecher der Unionsfraktion, sagte der "Welt am Sonntag": "Der Mannschaft wünsche ich natürlich allen Erfolg, aber die Politik sollte diese WM boykottieren." Der DFB solle an der Entschädigung von Arbeitern mitwirken, die auf den WM-Baustellen zu Schaden gekommen seien, so Brand weiter.

Ähnlich positionierte sich im September der Deutsche Fußball-Bund (DFB). "Die Botschaft, die wir überwiegend vernehmen, ist: Ein Boykott bringt das Land und die Menschen im Land nicht voran", sagte die kommissarische DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich in einem Interview der vereinseigenen Internetseite dfb.de.

 Fragen und Antworten zur WM 2022:

Verwendete Quellen:

Mehr News
Markus Söder
News

Söder will das Bürgergeld generalüberholen

  • 03.12.2023
  • 11:19 Uhr

© 2023 Seven.One Entertainment Group