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Furchterregender Fund in Polen

Skelette in Göring-Haus auf früherem Nazi-Hauptquartier Wolfsschanze entdeckt

  • Aktualisiert: 02.05.2024
  • 09:54 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Reichsmarschall Göring (helle Uniform) und der Chef der "Kanzlei des Führers", Bormann (l.), begutachten die Zerstörung im Raum der Karten-Baracke im Führerhauptquartier Rastenburg. Hier explodierte die Bombe, die Hitler töten sollte.
Reichsmarschall Göring (helle Uniform) und der Chef der "Kanzlei des Führers", Bormann (l.), begutachten die Zerstörung im Raum der Karten-Baracke im Führerhauptquartier Rastenburg. Hier explodierte die Bombe, die Hitler töten sollte.© Hoffmann/dpa

Das Gelände in Polen ist aufgrund seiner NS-Vergangenheit schon düster genug. Jetzt haben Forscher:innen dort einen besonders grausigen Fund gemacht. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Auf dem Nazi-Hauptquartier Wolfsschanze hielt sich Hitler während des Zweiten Weltkriegs sehr häufig auf.

  • Auch Reichsmarschall Göring hatte dort ein eigenes Haus.

  • Unter dessen früheren Anwesen jetzt entdeckte Skelette geben viele Rätsel auf. 

Es ist einer der düstersten Orte der deutschen Geschichte: das frühere Nazi-Hauptquartier Wolfsschanze im Nordosten Polens. Auf dem Gelände im damaligen Ostpreußen hatten mehrere NS-Größen wie Adolf Hitler und Reichsmarschall Hermann Göring eigene Häuser. In dem ehemaligen Anwesen von Göring machten jetzt polnisch-deutsche Forscher:innen einen grausigen Fund.

Düsterer Ort deutscher Geschichte

Hobbyarchäolog:innen entdeckten dort die Skelette von fünf Menschen, wie der "Spiegel" berichtet. "Wir waren vollkommen schockiert", sagte Oktavian Bartoszewski, der das Magazin "Relikte der Geschichte" herausgibt. Das Haus von Göring galt dem Bericht nach eigentlich als komplett erforscht. Einem der Teammitglieder fielen jedoch Hinweise auf einen alten Holzfußboden auf. Auf der Suche nach Nägeln und anderen Überresten stießen die Forscher:innen dann rund zehn Zentimeter unter der Erde auf einen menschlichen Schädel.

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Bei weiteren Ausgrabungen fand das Team schließlich die Überreste von insgesamt fünf Menschen. Der Gerichtsmedizin zufolge handelte es sich um drei Erwachsene, einen Teenager und ein Baby. Möglicherweise waren die fünf eine Familie.

Die Forscherinnen und Forscher stellten fest, dass bei allen Skeletten die Hände und Füße fehlten. Laut "Spiegel" könnten sich diese feineren Knochen im Laufe der Jahre aufgelöst haben. Es sei aber auch möglich, dass den Toten die Extremitäten amputiert wurden.,

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Wusste der zweite Mann im NS-Regime von den Toten?

Was einst zum Tod der fünf Menschen führte, darüber lässt sich derzeit nur spekulieren. Herausgeber Bartoszewski hält es für wahrscheinlich, dass die Toten nach dem Bau des Hauses deponiert wurden. Möglicherweise habe Göring von den Leichen gewusst. Die Leichen könnten aber auch erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs dort vergraben worden seien. Die Ermittlungen der polnischen Staatsanwaltschaft dauern an.

:newstime

Wie der "Spiegel" berichtet, befanden sich auf der ab 1940 errichteten Wolfsschanze während der Nazi-Zeit rund 200 Gebäude. Hitler habe von 1939 bis 1945, also während des Zweiten Weltkriegs, dort mehr Zeit verbracht als an jedem anderen Ort, insgesamt 800 Tage. Auf dem Gelände, auf dem sich der Massenmörder offenbar sicher fühlte, wäre es aber fast zu Tode gekommen. Bei dem Sprengstoffattentat durch Claus Schenk Graf von Stauffenberg am 20. Juli 1944, durch das die Wolfsschanze besonders bekannt wurde, starben vier Nazis. Hitler hingegen überlebte mit leichten Verletzungen.

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