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Ermäßigung läuft aus

Gaspreis steigt: Mehrwertsteuer wird wieder erhöht

  • Veröffentlicht: 27.03.2024
  • 11:00 Uhr
  • Stefan Kendzia
Verbraucher:innen müssen sich ab April auf höhere Gaspreise einstellen. Die befristete Mehrwertsteuersenkung läuft Ende März aus.
Verbraucher:innen müssen sich ab April auf höhere Gaspreise einstellen. Die befristete Mehrwertsteuersenkung läuft Ende März aus.© Patrick Pleul/dpa

Der ermäßigte Mehrwertsteuersatz für Gas, der seit Oktober 2022 gegolten hatte, wird bald Geschichte sein: Ab April müssen Verbraucher:innen mit höheren Gaspreisen rechnen, da die bisherige Senkung Ende des Monats ausläuft.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Gas wird teurer - der seit Oktober 2022 vergünstigte Mehrwertsteuersteuersatz wird wieder erhöht

  • Die befristete Mehrwertsteuersenkung läuft Ende März aus - ab April wird sich der Gaspreis um elf Prozent erhöhen.

  • Empfohlen wird, am 31. März oder 1. April den Gaszähler abzulesen und den Zählerstand dem Gasversorger zu melden..

Satte elf Prozent wird Gas ab April mehr kosten. Denn der im Oktober 2022 reduzierte Mehrwertsteuersatz, der die Bürger:innen aufgrund des Preissprungs von Gaslieferungen nach Beginn des russischen Angriffskriegs entlasten sollte, läuft im März aus.

Im Video: Bis zu 300 Euro - Gaspreis schnellt in die Höhe

Lage auf den Energiemärkten deutlich entspannt

Verbraucher:innen müssen ab April tiefer in die Haushaltskasse greifen: Gas wird deutlich teurer. Schuld daran ist das Auslaufen des aktuell noch ermäßigten Mehrwertsteuersatzes für Gaslieferungen: "Der volle Mehrwertsteuersatz wird den Gaspreis schlagartig um elf Prozent erhöhen", sagte Thorsten Storck, Energieexperte beim Vergleichsportal Verivox.

Insgesamt habe sich die Lage auf den Energiemärkten aber deutlich entspannt, so eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums. "Die Energiekosten sind sowohl in Bezug auf Strom, als auch in Bezug auf Gas wieder auf ein deutlich geringeres Niveau zurückgefallen, als zu Spitzenzeiten während des ersten Jahres des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine. Die Preise für private Haushalte, die im zweiten Halbjahr 2023 einen neuen Strom- oder Gasvertrag abgeschlossen haben, liegen unter jenen der zweiten Jahreshälfte 2021." Schwankende Preise seien aber zu erwarten.

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Damit die Bürger:innen infolge des russischen Angriffskrieges und des damit verbundenen Gaspreis-Schocks entlastet werden, hatte die Ampelregierung im Oktober 2022 den Mehrwertsteuersatz von 19 auf 7 Prozent gesenkt. Die Senkung war von Anfang an befristet - diese Ausnahme läuft nun am 31. März 2024 aus. "Die vorübergehende Senkung der Mehrwertsteuer auf Gas und Wärme war in der Energiekrise ein wichtiges Instrument, um Verbraucherinnen und Verbraucher zu entlasten", so Kerstin Andreae, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft.

Wie deutlich, das zeigt ein Rechenbeispiel: Eine Familie mit einem angenommenen Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden Gas kam in den Genuss einer Ersparnis von rund 550 Euro. Dank der zuletzt wieder gesunkenen Energiepreise sei es jedoch vertretbar, dieses Entlastungsinstrument nun auslaufen zu lassen.

Preise und Wechselmöglichkeiten vergleichen

Wie wirkt sich nun der erhöhte Mehrwertsteuersatz auf die Bürger:innen aus? Bleiben wir beim gleichen Rechenbeispiel, so würde eine Familie mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden Gas mit Mehrkosten von 220 Euro pro Jahr belastet werden. Check 24 hat eine günstigere Prognose: Bei 20.000 Kilowattstunden sind dem Portal nach Mehrkosten von 173 Euro fällig - im laufenden Jahr 2024. 

Wichtig sei, dass Verbraucher:innen am 31. März oder 1. April den Gaszähler ablesen und den Zählerstand dem Gasversorger melden. So könne man sicherstellen, dass die korrekte Menge zum alten, steuerbegünstigten Preis berechnet werde. Ohne Zählerstand dürfe der Versorger schätzen. Dies könne dazu führen, dass man eventuell mehr zahlt.

Florian Munder, Energieexperte beim Verbraucherzentrale Bundesverband, sagte, die aktuellen Neuvertragspreise für Gaskunden lägen weit unter den Hochpreisen der Energiepreiskrise. Verbraucher:innen sollten die Preise vergleichen und Wechselmöglichkeiten zu einem günstigeren Anbieter in Betracht ziehen. "Wichtig ist, genau zu schauen, ob der Anbieter seriös ist."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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