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Präsident auf Deutschland-Besuch

"Hitler übertroffen", "Blutsauger": Erdogan machte noch nie Hehl aus Israel-Hass

  • Veröffentlicht: 17.11.2023
  • 13:29 Uhr
  • Lena Glöckner

Wegen seiner Verbalattacken auf Israel herrscht bei Erdogans Deutschland-Besuch aufgeheizte Stimmung. Es ist nicht das erste Mal, dass der türkische Präsident mit Hass gegen Israel auffällt.

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Geschützt von einem Großaufgebot der Polizei wird der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Freitag (17. November) erstmals seit drei Jahren Deutschland besuchen. Sein Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Kanzleramt ist wegen der Verbalattacken Erdogans auf Israel und seiner Verteidigung der von der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas höchst umstritten. 

Erdogan hatte die Ermordung vieler hundert israelischer Zivilisten beim Terrorangriff am 7. Oktober zwar verurteilt, die dafür verantwortliche Hamas aber später als "Befreiungsorganisation" bezeichnet. Israel bezeichnete der türkische Präsident dagegen als "Terrorstaat" und stellte sogar dessen Existenzrecht infrage. Israel versuche, "einen Staat aufzubauen, dessen Geschichte nur 75 Jahre zurückreicht und dessen Legitimität durch den eigenen Faschismus infrage gestellt wird", sagte er Ende vergangener Woche.

Hitler-Vergleich und Blutsauger-Vorwürfe

Es ist nicht das erste Mal, dass der türkische Präsident mit hasserfüllten Kommentaren gegenüber Israel auffällt. Schon 2014, noch vor seiner Wahl, bezeichnete er das Land als "Terrorstaat". Israel habe "kein Gewissen, keine Ehre, keinen Stolz", sagte er damals. "Jene, die Hitler Tag und Nacht verurteilen, haben Hitler in Sachen Barbarei übertroffen."

Im Mai 2021 warf Erdogan Israel "Terrorismus" gegen Palästinenser vor und sagte, dies liege "in der Natur" der Israelis. "Sie sind Mörder, sie töten Kinder, die fünf oder sechs Jahre alt sind. Sie sind erst zufrieden, wenn sie ihr Blut aussaugen", so der türkische Präsident damals.

Ende Oktober bezeichnete Erdogan den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu als "Terroristen" und beschrieb Israel zugleich als "Schachfigur" des Westens. "Die wahren Herren des Spiels, das in der Region gespielt wird", seien die Vereinigten Staaten und Europa. Ohne ihre Unterstützung würde Israel "in weniger als drei Tagen zusammenbrechen".

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Erdogan stellt Legitimität Israels infrage

Erst in der vergangenen Woche stellte Erdogan die Legitimität Israels infrage. Israel versuche "einen Staat aufzubauen, dessen Geschichte nur 75 Jahre zurückreicht und dessen Legitimität durch den eigenen Faschismus infrage gestellt wird", so der 69-Jährige. Israel habe sich "mit Gewalt das Land angeeignet, in dem das palästinensische Volk seit Tausenden von Jahren lebte", sagte Erdogan weiter. Der türkische Präsident warf Israel außerdem vor, mit dem Einsatz von Atomwaffen zu drohen. Ohne dies näher zu erklären, fügte er hinzu, Israel habe die "Illusion eines gelobten Landes". Dies sei aber ein "Wunschdenken".

Scholz sieht Erdogan trotzdem als wichtigen Gesprächspartner zum Beispiel für die Steuerung der Zuwanderung nach Europa, hat aber inzwischen angekündigt, im Gespräch die Differenzen im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg deutlich anzusprechen. Zuvor hatte er die Vorwürfe des türkischen Präsidenten bereits als "absurd" bezeichnet.

Für Erdogan selbst ist das wichtigste Ziel seines Deutschland-Besuchs, "die Phase der letzten Jahre in unserem Verhältnis komplett hinter uns zu lassen", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Er wolle eine "warme Atmosphäre" mit Berlin herstellen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Nachrichtenagentur Reuters
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